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NWUrMMWö Dienstag, den 22. November 1921 Nr. 271 74. Iahrg Der Gemeindevorfland Ministern zu verdanken gewesen wären. Bald das in Vorbereitung begriffene „Reichsgesetz Republik" nach dem Wunsche derjenigen, welche heit immer im Munde führen, jedes offene wird ja vielleicht zum Schutze der das Wort Frei- Wort gegen offi- Ein neuer Schritt gegen bi« Zwangsmaßnahmen. Rotterdam, 20. Nov. Wie die „Times" aus Paris meldet, hat der deutsche Botschafter am Mittwoch ein neues Verlange» Deutsch lands an die Dotschafterkonfcrenz überreicht, die Sanktionen am Rhein aufruheben. geschloffen. Bockau, am A. November 1921. In das Kandelsregister des unlerzeichnelen Amlsgerichis ist eingetragen worden: am 12. November I92l 1., auf dem Blatte 74l, die Firma Kurt E. Stemmler in Beierfeld und als deren Inhaber der Kaufmann Kurt Emil Stemmler in Beierfeld, Angegebener Geschäftszweig: Großhandel mit Industriebedarfsartikeln aller Art, sowie Kaus und Wirtschastsartikeln; L., aus dem Blatte 734, die Firma Arno Bachmann in Schwarzenberg betr., daß die Firma klinstig Bachmann L Bolze lautet, der Hitz in Schwarzenberg ist, ferner, das; der Kaufmann Karl Kenuich Ferdinand Kerbert Bolze in Schwarzenberg in das Kandelsgsfchäft eingetreten und die Gesellschaft am 1. Oktober l92l errichtet worden ist: am 1S. November 1921 3., auf dem Blatte 37, die Firma F. E. Weidenmüller in Antonslhal betr,, das; die Prokuren der Kausleuta Wege» Reinigung bleiben Gemeindeamt und sämtliche glafsea am 2S. und 28. November 1821 vl» I-skrseaeKoN. Oorlack. Var Ssmsinrisrst u. Seku1su»»«Ku0. »otutlN. Unerfreuliche Zustände. —l. Dor drei Jahren, am 22. November 1918, wurde in Straßburg die Trikolore gehißt. Von den Millionen Deutschen, welch« O Straßburg, o Straßburg oder Zu Straßburg auf der Schemz so ost und gern gesungen hatten, war damals ein kleiner Bruchteil fähig, daran zu denken, was wir mit Straßburg ver- lorem di« ruhmvolle Ueberlieferung des jungen Deutschen Reichs, di« Geltung unseres Vaterlandes in der Welt. Und heute ist das Symbol Straßburg in Deutschland so gut wie vergessen. Die Deutschen erschöpfen sich in kleinlichen innerpolitischen Haar spaltereien und lassen sich dabei von den Feinden nach allen Regeln der Kunst über den Löffel balbieren. Einen Ausschnitt aus dem Jammerbild, das unser Vaterland darstellt, bot in der vergangenen Woche das Parlament unseres engeren Vaterlandes. Wenn man den amtlichen Bericht über die jüngsten Landtagsverhandlungen liest, könnte einem das Heulen ankommen, wenn nicht schon seit langem die politischen Schleimhäute abgehärtet wären. Vorläufig darf es noch gesagt werden, daß zu Neunzehnteln die Tränen Reden von Staats- waekruf. Von sckmmrllcker IVotuvut «tüllt, «tokon Wie «n kdad» ata«! Itadaa Lckalmaono«, äs« rsinsrs s-OUIL Lelinslüsr, äsx durck plübllcken Tod am 17. btovsmbsr lm älter voo 78 kabrsa der btsrtgaa Schulgemeinde entrissen wurde. Veber 20 ladre bat er tn vorblldUcber Treue unesrer Lckule gedient. Seinen bindern war er eia eebalksaskrsudigsr, ata ermüdender, «ist- bswuüier bekrer. IVIr und insbesondere »eins dlltardeitar deidagen den Verlust eins, wckügen, »Ilerolt krsundllcbeu Lrrieker» and IVeggenorssa, dssiea vomsbms« und desLbeidenes tVsssn unsere Herren gewann, dessen Orttndllrbksit und Vlslroitlgkelt im IVIssen uns mit boker äcbtuog ertüliis. Lr war ein Ltann okns ?al»cb, der'tret und oklsn nsck «einer vsberrsugung redete und daadsita. Ikm wird stet» ein odrov- kaites ändenken gesickert sein. Lsekorlsu, den 18. Kovemker 1921. zielle Personen, sei «» der Reichskanzler oder ein Gemeindevertreter von Kuhschnappel verbieten. Di« Mißachtung politisch Andersdenkender, die in den Reden der drei unabhängigen Minder geflissentlich zum Ausdruck kam, fällt nicht weiter auf, obwohl st« — um uns eines heute beliebten Ausdruckes zu bedienen — eine unerhörte Provokation des sog. Bürgertums darstellten, zu dem sich doch schließlich die Mehrheit der in den Wählerlisten Sachsens Eingeschriebenen bekennt. Was aber selbst den Abgebrühtesten schmerzen muß, ist die «inseitig« Auffassung, welche diese Regierenden Wer ihre Pflichten als Väter des Vaterlandes kundgaben. Der Demokratie und der Republik haben st« einen schlechten Dienst getan, was ihnen ver mutlich gleichgültig ist, denn über solche Dinge geht das Programm ihrer Partei, das die Diktatur als einzig mögliche Regierungsform ansteht, ja so wie so zur Tagesordnung über. Politischer Tiefstand geht mit moralischem Hand in Hand. Nur ein Beweis dafür. Das Chemnitzer ,^>rgan für das werk tätige Volk" bringt zum Totensonntag folgende fett gedruckte Ueberschrist über den Leitartikel: Auch eine Toten- klag«. Gewidmet d«r »ach langem, schweren Leiden selig in dem Herrn Stinnes ent- schlafenen Demokratischen Partei. Was die Schriftleiter des Blattes über die Demokraten denken, kann uns herzlich gleichgültig sein. Daß sie es aber wagen können, den einzigen Totengedächtnistag im Jahr«, der im Volksempfinden keineswegs ein rein kirchlicher ist, zu besudeln, daß sie keine Scheu haben vor dem Schmerze ihrer Leser, die an diesem Tag« ihre Lieben betrauern, zeugt von «in«r bedauernswerten Gefühlslosig- lett. Man weiß nicht, ob man sich mehr über Skribenten dieser Art wundern soll, oder über die Leser, welche solche Rohheiten sich gefallen lassen. D«r .Vrr»«b>r»tsche DolMr«unt» «rscketnt ISgkch mit Mrnadm« d«r Lae« nach Sonn- and Fepiazin -r«zui»pr«t»> monatlich Mark 6.— durch di« AuMaeer irrt ins Kau«; durch dl« Post bezog«» vl«ri«li»hrlich Mark IS.50. monatllch Mord S 80. Anzetgrupretl: im Amlsblaltdezir» der Raum der lip. Lolon«lz«ile I.4SMK., nuswdris 1.70 Md., «InMebl. Rn. zeig«nst»u«r, >m amlUchen Teil dl« bald« NeUe 6 — Md., auswdrls 7.—Md., im Ridlameleil die PetttzeileS.—Md., ouswdrt» 7.— Md. Poftichea-»»»«», Leipzig Nr. I2SSS. Moritz Max Kuischenreiier - in Anlonslhak, und Poul Emil Gier j sich auf die Laupiniederlastung in Anlonsihal beschränken und die Prokuren der Kauslsuie Friedrich Schulze in Dreiwerden, Hermann August Finke in Schönborn und des technischen Direktors Paul Friedrich Kentschel in Dreiwerden sich auf die Zweigniederlassung in Dreiwerden mit Liebenhain beschränken und insolge dieser Beschränkung die Einträge der drei Letztgenannten gelöscht worden find. und 4., auf dem Blatte 742, die Firma Papierfabrik Bernsbach, Gesellschaft mit beschränkter Kaftung und daß der Sih der Gesellschaft in Bernsbach Poft Lauter ist, ferner daß der Gesellschaslsvertrag am 28. Oktober 1921 abgeschlossen und Gegenstand des Unternehmens die Fabrikation von Papier und der Kandel mit solchem, ferner der Erwerb anderer gleichartiger Unternehmungen und die Be teiligung an solchen ist, daß das Stammkapital einhundertneunzigtausend Mark beträgt, daß zum Geschäftsführer der Kaufmann Walter Ernst Bahner in Lichlenstrin-Tallnberg be stellt worden ist, daß die Gesellschaft einen oder mehrere Geschäftsführer hat und daß, wenn mehrere Geschäfts führer vorhanden sind, die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer in Gemeinschaft mit einem Prokuristen vertreten wird. Amtsgericht Schwarzenberg, am 17. November 192l. A^tigta-Annahm« für di« am NoLmMag «rtckNnmd, Nummir di, oonnINag, S Uhr «I d«n Kaopia-IchSit-- stellen. Lin, SewOhr ftir di« Aufnahm« d«r Anzeigen am vorgslchrtebene» Laa« sowi« au bestimmter Siell« wird »ichl ergeben, auch aichl ftir di« Richitad«» dir durch Fern- Ivrecher anfg«geb«nen Anzeigen. — Für Rückgabe unnerlangi «ingelondier Schriftstück« übernimm! die Schriftiettung deine Verantwortung. - Unterbrechungen de» Telchüsts- betrieb« begründen dein« Anlprllch«. Bit Zablungsosrzug und Nonkur, gellen Rabatt« at» nicht oekÄnbaN. Haupt,«schLftdftelieu in Au«, LSbatt, Sckneebrrg uud Schwa rz«nd«rg. Die Reparationsfragy. Berlin 20. Nov. Von amtlicher Seit« wird zu den Verhand lungen ' :r Reichsrvgicrung mit der Reparationskommission folgen des mitgetcilu Die im November fällige Nate ist gedeckt, es bleibt sogar noch ein Uebcrschuß von 25 Millionen Goldmark, die ftir die Januar zahlung ungerechnet werden. Rechne: man dazu noch weitere Sach zahlungen bis zu diesem Terniin, so reicht doch auf diese Meise gebrachte Summe bei weitem nicht aus, um die im Januar fälligen 500 Millionen zu bezahlen, lieber die Sicherstellung der Zanuar- rate war die Ncichsrcgierung in den Verhandlungen mit dem Garantiekomitec zu keinem abschließenden Ergebnis gekommen. Die Finanzlage des Reiches ist mit dem Komitee eingehend erörtert worden. Es wurde anerkannt, daß die Leistungsfähigkeit Deutsch lands nicht hinreicht, um die Forderungen auszubringe», daß auch eine weitere steuerliche Belastung der Bevölkerung unmöglich ist. Das Schreiben, das der Reichskanzler der Reparationskom mission vor ihrer Abreise überreichte, lautet: Di« deutsche Negierung geht davon ans, daß es an und für sich nicht dem Sinne der Bestimmungen des Londoner Zahlungsplanes entspricht, zur Aufbringung der Iahresannuitäten zu dem Mittel des Kredits zu greifen, st« ist aber, um «inen Beweis ihres guten Willens zu geben, bereit, eine solche Krcditoperation vorzunehmen. Für di« Frage, unter welchen Bedingungen ein Kredit genommen werden würde, kommt es in erster Linie auf die Vorschläge desjenigen mi, der das Geld hergeben soll. Die deutsche Regierung ist be reit, und hat auch bereits Schritte getan, um sich -inen Kredit zu verschaffen. Sie bittet di« R«parationskommifsion, sie hierbei unter stützen zu wollen, fühlt sich jedoch verpflichtet, schon jekt darauf aufmerksam zu machen, -aß für die Zahlung der'Rückzahlung des Kredits ein« außerordentlich schwierige Lage mit Rücksicht auf di« sonstigen Verpflichtungen des Reiches entstehen wird, und sie er wartet von der Reparationskommission, daß sie Liefer besonderen Lage Rechnung tragen wird. , Berlin, 20. Nov. Nach der Erportzeitschrift „Der Gngros- Handel" erklärte der Vorsitzende d«r Neparationsrommiffion Dubois über den Zweck und den Verlaus der Reise d«r Repavations- kommiffion nach Deutschland u. a.: Di« Reis« der Repavations- kommiffion nach Deutschland hatte zunächst nur «in informatorischen Zweck. Zu den verschiedentlich aufgetauchten Plänen eines Mora toriums für Deutschland nahm die Reparationskommission den Standpunkt ein, daß ein Moratorium solange völlig abzulehnen sei, als nicht die Zahlung der nächsten Reparationsrate von 500 Goldmillionen, die am 15. Januar fällig ist, fichergestellt sei. Dor allem aber hat die Reparationskommission der deutschen Regierung vorwerfen müssen, daß ihre Finanzwirtschaft in jeder Weise un zulänglich, nachlässig und allzu tolerant gegenüber den besitzend«« Kreisen (I) sei. Mo Rezmvationskommissivn hat der deutschen Regierung weiter vorwevfen müssen, daß di« bisher aus geschriebenen Steuern noch nicht in jeder Weise eingetrieben worden seien, was kn Grunde genommen auf den Mangel an gutem Wille» Deutschland» zurückzuflchren sei. Di« Reparationskommission steh« jedem Verlangen nach einer Milderung oder Abänderung der Be dingungen solange ablehnend gegenüber, als Deutschland nicht den ernstlichen Willen gezeigt hab«, die Steuern einzutreiben, wo sie in erster Linie zu erhalten sind, und tn solcher Höhe einzuzichen, wie sie vom Besitz getragen werden können. Die Reparationskom- mission vermutet, daß Deutschland in der Frage der Wiedergut machung passive Resistenz (I) übe. Radon im preußischem Lan-tgg und im Reichstag. Berlin, 20. Nov. Die Kommunisten versuchten heut« im preußischen Landtag die Besprechung de» kommunistischen Hunger streiks in der Strafanstalt Lichten bürg zu erzwingen. Ls wurde » enthaltend die amtlichen Bekanntmachungen der Amts- Hauptmannschaft Schwarzenberg und der Staatsbehörden in Aue und Schwarzenberg, sowie der Slaa'S' und städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustädtel, Grünhain. Verlag von C. M. Gärtner, Aue, Erzgeb. Fernsprech - Anschlüsse: Aue 81, Lößnitz (Ami Aue) 440, Schneeberg 10, Schwarzenberg 19. Drahtanschrift: Dolksfreund Sluecrzgedirge. Von der Abrüstungskonferenz. London, 20. Roo. Der Sonderberichterstattrr de» „Ncwyork Herald" in Washington glaubt voraussagen zu können, daß bl« Konferenz zu folgenden vier Ergebnissen führen werkel 1. lieber die Abrüstung zur See werde «ine 2lbmachung Zustandekommen, weiche getrennt non jeder anderen unterzeichnet und möglicherweise sogar noch vor der Vertagung der Konserz Lem Senat zur Rati fikation werd« vorgelcgt werden. 2. werd« es zu irgendeiner Ab machung über China kommen, mittel» freiwilliger Aufgab« gewisse. Rechte der Mächte in China und einer neuen Befestigung der Poli tik der offenen Tür. 3. E» besteh« wenig Aussicht auf «in« Ver ständigung über die Abrüstung zu Laube; dieser Punkt werd« mög licherweise erst in ein oder zwei Jahren zur Beratung gelangen, wenn die Lage in der gm»en Welt mehr geklärt sei. 4. werd« möglicherweise irgendein« Abmachung über oi« Verwendung von giftige« Gasen und flüssigem Feuer, über U-Dootangriffe und un- bewaffnete Kauffahrer und über Luftangriff« auf offene Städte eine besondere Kommission eingesetzt, -te sofort in -le Beratung der Angelegenheit eintvat, dann aber erklärt«, daß es außerhalb der Befugnisse des Landtags liege, in den Strafvollzug einzugveifen. Darauf verlangten die Kommunisten, -aß -ie Lichtenbnrger Ange legenheit sofort auf die Tagesordnung gesetzt werden sollte. Ms dies abgelehnt wurde, brach bei den Kommunisten ein wüster Tumult los. Eine Gruppe lief zum Präsidentensttz hinaus, und der Kommunist Katz nahm dem Vizepräsidenten ^«Larlich di« Klingel weg. Der Kommunist Äl-olf Hoffmann machte eine Hand- bewegung, als ob er dem Vizepräsidenten einen Schlag versetzen wollte. Schulz-Neukölln ergriff -as neben dem Präsidenten stehende Wasserglas und gießt den Inhalt in hohem Bogen über die Abgeordneten. Tobender Lärm im ganzen Hause. Der Dize- prästdent verläßt fluchtartig den Saal. Auf den Tribünen brüllt man: „Hoch Moskaul Hoch Sowjetrepublik", während unten gleich gestimmte Seelen antworten. Zwischen Mehrheitssozialisten und Konrmunistcn beginnt eine Nauferei. Man sieht erhobene Fäuste, Schimpfworte fliegen hin und her. Erst allmählich leert sich der Saal unter großer Bewegung. Auch im Reichstag kam es zu Lärmszenen. Den Anlaß bot gleichfalls der Antrag auf Haftentlassung -er kn Zuchthaus Lichtcn- burg befindlichen Gefangenen. Man zankt sich ein« Weile über den Antrag der Kommunisten, „einen Untersuchungsausschuß ein- zuberusen" herum, und Herr Ledebour macht sich anheischig, das Gewissen der Mehrheitssozialisten anfzurüttelnl Die Aussprache nimmt immer schärfere Formen an. Unabhängige und Kommu- nisten laufen um die Welle, um die Gunst der hungerstreikenden" und der hinter ihnen Stellenden zu gewinnen. Iustizminister Radbruch ergreift das Wort. Trotzdem er den großen Amnestieerlaß schon in der Brusttasche trügt, findet er keinen guten Boden bei der Linken. Daher erst ein Hieb nach rechts. Er sagt: ,Die Tat sache der ungcsühnten Tötungsfällc, die von rechts nacht links be- gangen wurden..." Großer Lärm! Entrüstete Proteste von rechts. Aber dann besinnt sich der Minister auf seine Ausgabe und fachet fort: Der Hungerstreik in Lichtenburg ist eine heroische Torheit, aber er ist nichtsdestmveniger eine Torheit. Im übrigen betont der Minister, daß er nicht gedenke, vor dieser Demonstration zu- rückzuweichen. Besonders prägnante Sätze der Rede des Ministers wurden mit tobendem Geschrei beantwortet. Glücklicherweise be wahrte man bei den anderen Parteien die Ruhe, so daß der Sturm aus die Linke beschränkt blieb. Die Dieselmotor«». Berlin, 20. Nov. Der deutsche Botschafter Dr. Mayer in Paris wird eine Protestnote wegen Ler Dieselmotoren <m Lie Botschafter konferenz richten, in der es heißt: „Wenn Lie Kommission das Recht für sich in Anspruch nimmt, die Herstellung eines bestimmten Maschinentyps zu untersagen, dessen Verwendbarkeit für friedliche Zwecke unbestritten ist, so liegt darin eine offenbare Ucbcrschrcitung ihrer Befugnisse. Sie verläßt bas ihr einzig und allein zugswiesene Feld der Abrüstungskontrolle und über nimmt es, in die wirtschaftliche Betätigung und Entwicklung Deutsch lands auf das empfindlichst« einzugreifen. Si« will einen Fabrika- tionszweig der deutschen Industrie unterbinden, der weit in Lie Vor kriegszeit zurückreicht, der wohl, wie viele andere, während -es Krieges vorwiegend in dessen Dienst gestellt worden ist, der aber sein« natürliche Bedeutung auf dem Gebiet der Friedenswirtschaft hat und immer haben wird. Nach alle Lem sieht sich -i« deutsche Regierung nicht tn der Lage, der Forderung der Kontrollkommission Folge W geben. Si« bittet, aus Gründen des Rechts und -er Gerechtigkeit von ihrem Verlangen Abstand zu nehmen."