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1546 PAPIER-ZEITUNG. Nr. 48. Anstelle der ausscheidenden Mitglieder, welche nach § 20 Abs. 2 der Satzungen in Berlin wohnen müssen, nämlich der Herren W. Hagelberg, Jul. Müller und Komm.-Rath Max Krause wurden gewählt die Herren Hagelberg, Jul. Müller und Komm.-Rath Krause. Die Wahl erfolgte durch Stimmzettel. Es wurden 67 Stimmzettel abgegeben, davon entfielen 66 Stimmen auf die Herren Hagelberg und Müller, 52 auf Herrn Komm.-Rath Krause, 12 auf Herrn Dr. Gerschei. Ein Zettel war ungiltig. Als Ersatzmänner wurden gewählt: für Sektion I anstelle des Herrn Weinberg Herr Weinberg; für Sektion II anstelle des Herrn Wiskott Herr Direktor Wieler; Für Sektion IV anstelle des Herrn Fettback Herr Klingenberg- Detmold. Die Wahl erfolgte durch Zuruf in getrennten Wahl gängen und ohne Widerspruch. Für die in Berlin wohnenden Ersatzmänner, Herren Dr. Gerschei, Nagelschmidt und Moser, wurden die Herren Dr. Gerschei, Nagel schmidt und Moser gewählt und zwar durch Zuruf ohne Wider spruch. Die anwesenden Herren Komm.-Rath Meissner, Behrens, Kaufmann, Müller, Komm.-Rath Krause, Weinberg, Wieler, Komm.- Rath Klingenberg, Dr. Gerschei, Nagelschmidt und Moser nahmen die Wahl an. Die aus der Wahl Hervorgegangenen sind für die Zeit vom 1. Januar 1896 bis Ende 1897 gewählt. II. a. Der Verwaltungsbericht für das Jahr 1895 liegt vor. Erinnerungen wurden nicht gemacht. b. Es wird Bericht erstattet über die erfolgte Prüfung der Jahresrechnung, die Vermögenslage und die vorgenommene Kassen revision und beantragt, dem Vorstande Entlastung zu ertheilen. Diese wird hierauf ertheilt und zwar durch Zuruf. III. Der nachstehend abgedruckte Etat (Voranschlag) für das Jahr 1896 wurde festgestellt und zwar einstimmig durch Zu ruf, nachdem gegen diese Art der Abstimmung Widerspruch nicht erhoben worden. Entwurf für die Aufstellung des Etats für 1896. Bezeichnung. Ist-Aus gabe im Jahre 1895 M. Pf. Etats- Summe f. das Jahr 1896 M. Pf. 1 Unfalluntersuchungs- und Entschädigungsfest- 6000 stellungskosten 5562 17 —— 2 Schiedsgerichtskosten 3285 14 3500 — 3 Unfallverhütungskosten 8032 25 9000 — Laufende persönliche Verwaltungskosten. 4 Reisekosten und Tagegelder der Mitglieder des Genossenschaftsvorstandes 1532 60 3000 — 5 Reisekosten und Tagegelder der Delegirten . . 2709 20 3500 —- 6 Reisekosten und Tagegelder der Beamten . . 120 05 300 7 Gehälter der Beamten und Bediensteten . . . 17200 40 21000 — Laufende sachliche Vencaltungskosten. 82 2500 8 Lokalmiethe, Heizung, Beleuchtung 2132 —- 9 Schreibmaterialien, Drucksachen, Instandhaltung des Inventars 4368 48 5500 —- 10 Portokosten und Botenlöhne 3713 52 4000 — 11 Insertions- und Publikationskosten 31 88 100 — 12 Zinsen und sonstiger Verwaltungsaufwand . . 1389 96 1500 — Bedarf der Sektionen. 13 Voranschlag d. Sektion I, festgestellt auf 2500 M. 2019 55 14 11 2000 ., 2086 85 15 „ „ Ul, „ „ 4000 „ 3655 58 16 „ „ IV, „ „ 2100 „ 1834 56 17 „ „ V, „ „ 2000 „ 1579 75 18 „ VI, „ „ 3500 „ 2960 77 19 .. VII. „ „ 2400 „ 2082 13 20 „ VIII. „ „ 3000 ., 2094 14 21500M. 21000 — 68391 80 80900 — IV. In den Ausschuss zur Vorprüfung der Jahresrechnung und der Vermögensübersicht für 1896 wurden gewählt die Herren W. Goldschmidt, E. Kreter und Heinr. Hartmann. Der anwesende Herr Hartmann nimmt die Wahl an V. Verschiedenes. Herr Orthaus fragt an, worauf es zurückzuführen sei, dass in diesem Jahre die Summe der niedergeschlagenen Beträge so hoch sei. Der Herr Vorsitzende giebt die Auskunft, dass der Vorstand zweifelhafte Forderungen aus früheren Jahren, deren Beitreibung sich als aussichtslos erwiesen habe, im letzten Jahre nieder geschlagen habe. Die Schuldner würden jedoch zu gelegentlicher | ' Heranziehung im Auge behalten. Herr Orthaus erklärt sich durch diese Auskunft befriedigt. Das Protokoll wird vorgelesen und genehmigt, mit der Unter zeichnung desselben werden die Herren Orthaus, Bähr und Wezel betraut. Max Orthaus. Ludwig Bähr. Jul. Wezel. Die Genossenschafts-Versammlung nahm wenig mehr als eine Stunde in Anspruch, weil in der vorhergehenden Vorstands sitzung alles gründlich vorbereitet war. Dieselbe hatte am Freitag von 10 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags gedauert. Ueber- haupt müssen nach dem Gesetz jährlich 4 ordentliche Vorstands sitzungen abgehalten werden, zu welchen die 13 Mitglieder aus allen Theilen des Reiches zusammenkommen. Ausserdem finden aber alle 14 Tage bis 3 Wochen ausserordentliche Sitzungen statt, die viele Stunden in Anspruch nehmen. Selbstverständlich müssen die einzelnen Fälle nach den Akten vorher studirt werden, und überhaupt stellt diese ehrenamtliche Thätigkeit an die Vorstands mitglieder sehr grosse Anforderungen, deren einziger Lohn in dem Bewusstsein besteht, dass man im Interesse des Faches eine nützliche Thätigkeit entfaltet hat. Sitzung des Genossenschafts-Vorstandes Berlin, Friedrichstr. 231, 6. Juni 1896. Anwesend waren: die Herren Hellriegel, Hoferdt, Kommerzien- rath Meissner, Dr. Gerschei, Prausnitz, Kaufmann, Behrens, Mayer, Kommerzienrath Krause, Müller, Moser. Der stellv. Vorsitzende Herr C. Hellriegel eröffnete die Sitzung um 111/4 Uhr. Es wurde die Konstituirung des Vorstandes vor genommen. Zum Vorsitzenden wurde Herr W. Hagelberg, zum stellvertr. Vorsitzenden Herr C. Hellriegel, zum Rechnungsführer Herr Emil von Gartzen, zum 1. Schriftführer Herr Müller, zum 2. Schrift führer Herr Kommerzienrath Krause, zu Kassenrevisoren die Herren Prausnitz und Kommerzienrath Meissner gewählt und zwar durch Zuruf ohne Widerspruch. Die Herren C. Hellriegel, Emil von Gartzen, Müller, Kommerzienrath Krause, Prausnitz und Kommerzienrath Meissner nahmen die Wahl an. Herr Dr. Gerschei erstattete Bericht über die Verhältnisse der Buchführung für die Berufsgenossenschaft; die Versammlung erklärte sich damit einverstanden, dass die Buchführung in der bisherigen Weise bis Ende d. J. fortgesetzt und eine Neuregelung vom 1. Januar n. J. ab vorgenommen wird. Herr Kommerzien rath Meissner übernahm den Vorsitz. v. g. u. gez. Julius F. Meissner (in Vertretung des Herrn Hellriegel) gez. Julius Müller. An dem gemeinsamen Mittagsmahl in der Gewerbeausstellung um 4 Uhr Nachm. betheiligten sich mehr als 70 Damen und Herren. Der grossen Betheiligung wegen musste in zwei aneinanderstossenden Räumen getafelt werden, da der in Aus sicht genommene Saal nicht ausgereicht hätte. Zwei Militär- Kapellen sorgten für musikalische Genüsse, und die von diesen gelassenen Pausen wurden durch Tischreden ausgefüllt. Ein heftiges Gewitter, welches während des Essens ausbrach, hatte solche Wassermassen herabgesandt, dass die für den Abend angekündigte grosse Illumination leider unterbleiben musste. Die Theilnehmer empfanden jedoch diesen Mangel nicht sehr, sondern besuchten nach dem Mahle noch verschiedene dem Vergnügen gewidmete Theile der Ausstellung. Algenschlamm in Sulfitstoff-Fabriken. Wie verhütet man in Zellstoff-Fabriken die Bildung des aus Algen usw. bestehenden Schlammes, der sich zunächst an den Wandungen der Apparate festsetzt, sich dann ablöst und die Waare in höchst empfindlicher Weise verunreinigt? l, Es ist anzunehmen, dass mit oben erwähntem Schlamm der jenige gemeint ist, welcher sich bei der Aufbereitung des Sulfit stoffs an den Wänden der dazu benutzten Behälter absetzt. Um die Frage sachgemäss zu beantworten, wird man einer Beschreibung dieser Behälter und des darin befindlichen Stoffes bedürfen, sowie einer Angabe darüber, ob und wie der Stoff in beständiger Bewegung erhalten wird. Ist es, wie oben angenommen, erwiesen, dass der Schlamm aus Algen besteht, d. h. aus pflanzlichen Gebilden, die sich aus den ausgezogenen Bestandtheilen, den Inkrusten des Holzes, entwickelt haben? Wir bitten den Einsender um nähere Angaben und die sach verständigen Leser um Aussprache. D. Red.