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Nr. 30. PAPIER-ZEITUNG. 959 Kiesröstofen. Hölzerne Riemenscheiben. R. Hasenclever empfiehlt in »Chem. Ind.«, Jahrgang 1895, Seite 493, den Kiesofen untenstehender Bauart. Die Luft tritt unter die Roststäbe in den Ofen ein, und die durch das Rösten des Kieses sich entwickelnde schweflige Säure wird bei h zum Kühlapparat weitergeführt. Soll der Kiesofen frisch beschickt werden, so entfernt man zunächst die Abbrände, indem man die Roststäbe hin- und herbewegt, wie dies in Hofmanns Praktischem Handbuch der Papierfabrikation und an vielen andern Orten ein gehend beschrieben ist. Wenn es die Verhältnisse gestatten, ist es zweckmässig, die ausgebrannten Schwefelkiese in Kippwagen fallen zu lassen, die sich unter den Röstöfen befinden. Gestatten es die Räumlichkeiten nicht, solche Kanäle anzubringen, so empfiehlt es sich, flache Wagen auf Schienen unter die Rost stäbe zu schieben und gefüllt fortzuziehen. Die Entfernung der Rückstände ist auf diese Weise bequemer, als wenn man sie von der Ofensohle fortziehen muss. Zweitheilige Riemenscheiben aus Holz kamen schon vor mehreren Jahren in Amerika auf und fanden dort in kurzer Zeit so schnelle Verbreitung, dass bereits auf der Chicagoer Ausstellung 90 pCt. aller Scheiben aus Holz waren und heute bei industriellen Neuanlagen in Amerika eiserne Riemenscheiben kaum noch an gewendet werden. Neuerdings haben auch deutsche Unternehmer, wie u.a. die Holzindustrie Hilken&Co. in Holzminden, die fabrikmässige Herstellung hölzerner Riemenscheiben aufgenommen, und ihre Erzeugnisse erreichen die amerikanischen an Güte und Schönheit, sodass sie sich auch in Deutschland schnell einbürgern. Eiserne Riemenscheiben belasten die Transmissionswellen erheblich, ver mehren den Druck und die Reibung in den Lagern und ver brauchen dadurch namentlich in grösseren Betrieben ziemlich viel Kraft. Hölzerne Scheiben sind um 50 bis 75 pCt. leichter als eiserne, entlasten also die Wellen bedeutend. Ein weiterer Vorzug der hölzernen Scheiben ist das bessere Haften der Riemen an SckniltA-B SchnMC-V-E-F HüU^nAÖhJr vtnjubKam mer ifoo. >4po^ /600 Erweiterungen ausreicht. . . s. Zündhölzchen-Industrie Skandinaviens hat Wettbewerb Japans einen schweren Stand, schwere Marktlage verlangten die Arbeiter werden, sind sie doch die Arbeit ein. Die einst blühende gegen den wachsenden Ohne Rücksicht auf die r- -11,280-E deren Betriebskraft auf das Aeuss e rste ausgenutzt ist, wird vielleicht nach Ersatz ihrer eisernen Scheiben durch hölzerne die angenehme Entdeckung machen, dass die alte Kraft noch für manche Arbeiter-Ausstände in Norwegen. Infolge der starken Auswanderung nach Amerika und der raschen Entwickelung der Industrie sind die Löhne in Norwegen denselben. Auf eiserner Fläche gleitet der Riemen leicht, wodurch nicht nur Kraftverlust entsteht, sondern auch die Riemen rasch abgenutzt werden. Die Reibung von Leder auf Holz ist um 25 pCt. grösser als die von Leder auf Eisen. Das Riemenrutschen hört bei hölzernen Scheiben fast gänzlich auf, wodurch an Kraft gespart und ein ruhiger, gleich mässiger Gang erzielt wird. Die Haltbarkeit hölzerner Scheiben wurde anfangs bezweifelt, doch mit Unrecht, denn einzelne Be triebe arbeiten seit 11/2 Jahren ausschliesslich mit hölzernen Scheiben ohne Störung; zudem verbürgen die deutschen Riemen scheibenfabriken die Haltbar keit ihrer Erzeugnisse auch in feuchten Räumen. BeiNeuanlagen wird man daher gut thun, die Verwendung hölzerner Riemen scheiben mit ins Auge zu fassen, sie empfehlen sich auch aus dem Grunde, weil sie ohne Keilnuth mit Leichtigkeit an jeder Welle zu befestigen sind. Manche Fabrik, Wenn aus einer Abtheilung der ausgebrannte Kies entfernt ist, so schliesst man den Schieber b c d e (s. Vorderansicht) und öffnet den Schieber S (s. .Schnitt C D E F) im Kanal g f, der sich hinter dem Kiesofen befindet und am besten zu einem Schornstein führt, in welchen keine Feuerungen einmünden, und der nur so hoch zu sein braucht, dass die Mündung das Dach der Rösthütte überragt. Durch das Oeffnen des Schiebers ist der Raum unter den Röstöfen durch den Kanal f g mit dem Schornstein verbunden. Die Luft, welche durch den nicht luftdicht schliessenden Schieber b c d e unter die Roststäbe tritt, wird dann theilweise durch den Kanal g f in den Schornstein gesogen, und der Schwefelkies brennt so langsam, dass aus den entsprechenden Arbeitsthüren a oder a, a a 3 keine schweflige Säure austritt. Zwei Arbeiter werfen gleichzeitig Schwefelkies auf die glühende Erzschicht, breiten dieselbe möglichst aus, verschliessen die Arbeitsthüren wieder, lassen den Schieber S sinken, ziehen den Schieber b c d e in die Höhe, und die Ent wicklung von schwefliger Säure nimmt von neuem ihren Fortgang. Sie ist um so regelmässiger, je mehr Abtheilungen ein Schwefel kiesofen hat. Ausfuhrzoll auf kanadisches Holz. Die Holzschleifer in den Vereinigten Staaten werden empfindlich getroffen werden, wenn die kanadische Regierung ihren Plan durch führt, einen Ausfuhrzoll von 2 Dollars vom Cord (=21/2 Fest meter) Spruce-Holz zu erheben. Man glaubt, dass diese Maassregel eine Antwort auf den amerikanischen Einfuhrzoll von lOpCt. vom Werthe auf Holzschliff und Zellstoff sei. Die Amerikaner sind in hohem Grade auf das vorzügliche kanadische Holz angewiesen, anderseits sintl die Vereinigten Staaten das bequemste Absatz gebiet für kanadischen Holzschliff, und so werden die wider- streitenden Interessen voraussichtlich durch einen billigen Vergleich befriedigt werden. der Nitedals Taendstikfabrik beträchtliche Lohnerhöhung und drohten mit Arbeitseinstellung. Als Antwort hierauf kündigte die Fabrik allen Arbeitern und wird nach Ablauf der 14 Tage den Betrieb einstellen, falls die Arbeiter inzwischen nicht nachgeben. Die Moss-Sulfatstofffabrik schloss ihr letztes Betriebsjahr mit Verlust ab und theilte ihren Angestellten mit, dass sie gezwungen sei, die Löhne um 15 bis 20 pCt. herabzusetzen. Diese stellten hier auf die Arbeit ein, und die Aktienbesitzer beschlossen, die Fabrik solange stillstehen zu lassen, bis die Arbeiter in die Lohnver minderung einwilligen. Die Maschinenfabrik Kvaemer Brug in Christiania machte schlechte Geschäfte und stellte einen neuen Direktor an, der einige den Arbeitern nicht genehme Neuerungen einführte. Sie verlangten die sofortige Entlassung des Direktors, und als diese nicht gewährt wurde, stellten sie ohne Kündigung die Arbeit ein. Auch Ziegelarbeiter und Schneider verlangen Lohnerhöhungen. so hoch, wie in keinem europäischen Lande, England ausgenommen. Obwohl die Leistungen der norwegischen Arbeiter nicht gerühmt mit ihrem Lohn unzufrieden und stellen ^chj/zLede eiserner