Volltext Seite (XML)
Buchgewerbe Buchbinderei € ® Buchdruck eee ee Buchhandel ee Steindruck Eingesandte Werke finden Besprechung. der Vorstand. sehr Mönche mit dem sogenannten Brunirstein von allen über- die Kanten der Karten in die in III IIIIII .. । - ■ I ■ ist den Berliner Typographische Gesellschaft. Zu der am Dienstag, 24. d. M., abends punkt 9 Uhr im Restaurant Zum Spaten (^Sedlmayr), Friedrichstr. 172, 2 Tr., statt findenden Sitzung ladet mit der Bitte um zahlreiches und pünkt- jetzt fertig- drei übrigen A. F. 766 —= Sachliche Mittheilungen finden kostenfreie Aufnahme. und Tanzkarten werden jetzt schimmernden Initialen anwendeten. Die so schüssigen Blattgoldtheilchen befreite Fläche Die Karten werden herausgenommen und an Kanten ebenso behandelt. Welle zwei mit Sand- oder Feuersteinpapier bekleidete Walzen trägt. Eine Walze ist mit grobkörnigem, die andere mit fein körnigem Feuersteinpapier überzogen. Da die Maschine einen aussergewöhnlich schnellen Gang haben muss (etwa 1300 Um drehungen der Walzen in der Minute), so ist der Kraftersparniss wegen der Durchmesser gewöhnlich nicht verschieden von dem einer grossen Druckwalze. Gegen die sich drehende Walze mit der rauheren Sandpapierbekleidung drückt nun der Schleifer seinen Fig. 2. einer Maschine, die auf einer liches Erscheinen ergebenst ein Tages - Ordnung : durch die leuchtenden Kanten. Eine Einladungskarte aus matt grauem oder mattgrünem Karton z. B. kann wohl keine vornehmere Zier erhalten als einen schrägen Goldrand. Die einzige Drucksache, bei der in dieser Beziehung Vorsicht geboten erscheint, ist die Visitenkarte. Da Gold immer der Ausdruck der Wohlhabenheit ist, so macht es einen seltsamen Eindruck, wenn der weniger Bemittelte seine Visitenkarte mit Goldschnitt schmücken lässt. Man ist in solchem Falle geneigt, bei dem Besitzer einen Mangel an ästhetischem Gefühl zu vermuthen. Der Buchdrucker wird beim Verkauf in der Regel Karten mit Goldschnitt solchen ohne Goldschnitt vorziehen, da erstere besser bezahlt werden. Er wird die Goldschnittkarten gewöhnlich von grösseren Anstalten zu Preisen beziehen, die ihm einen Aufschlag von 331/3 bis 50 v. H. gestatten. Für Alle, die noch nicht Gelegenheit hatten, die Technik des Goldschnittmachens in solchen Anstalten zu sehen, sei der Hergang kurz beschrieben: Die Goldschnittmacherei ist räumlich streng von etwaigen anderen Betrieben geschieden. Das für den Goldschnitt nöthige, äusserst empfindliche Blattgold würde bei Verkehr durch den Arbeitsraum vor Luftzug nicht genügend geschützt werden können; Umherfliegen und Zerknittern der ausserordentlich dünnen Blättchen und demzufolge Arbeitsstörung würde die unvermeidliche Folge sein. Die erste Thätigkeit des Goldschnitt machers bildet das Einsetzen der Karten in eine Presse. Diese besteht aus einer Eisenplatte mit einem Bügel, durch den in der Mitte eine entsprechend lange Schraube geführt ist, und einer zweiten losen Eisenplatte, die durch die Schraube fest auf den in die Presse eingesetzten Kartenstoss gespannt werden kann. In solche Pressen werden die Karten in Päckchen zu 50, 100 oder mehr Stück, je nach der Kartonstärke und dem Format, in der Uebersättigung aber die Gunst dem lobungskarten, Tisch häufig mit Goldrand Wirkung. Namentlich Fig- 1. Das Schleifen geschieht an des Publikums. Neuerdings hat sich Goldschnitte wieder zugewendet, Ver- Preisausschreiben. Für das Diplom der Berliner Gewerbeausstellung 1896 schreibt der Verein für Deutsches Kunstgewerbe zum 10. April d. J- unter den Berliner Künstlern einen Wettbewerb aus. Es sind drei Preise von 1000, 600 und 400 M. ausgesetzt. Bedingungen sind kostenlos durch die Geschäftsstelle im Architektenhaus, Wilhelmstr. 92/93, und von der Bibliothek des Kunstgewerbe- Museums zu beziehen. platte polirt, eine Hantirung, die schon die byzantinischen 4 '" ’ " ' • i—t-in bei ihren gold ¬ eingespannt (Fig. 1). Durch das nun erfolgende Schleifen gehen Fig. 2 dargestellte Form über. Nr. 24. Mitarbeiter und Berichterstatter erhalten angemessene Bezahlung. versehen, und fast immer mit guter gewinnt getönter Karton ungemein Block solange, bis er eine ziemlich glatte Fläche erzielt hat. Dies ist in wenigen Sekunden der Fall. Hierauf wird in gleicher Weise an der feineren Walze geschliffen, wodurch die Kartenfläche ein fast spiegelglattes Aussehen erhält. Der beim Schleifen entstehende feine Papierstaub wird durch einen Exhaustor sofort beseitigt, sodass er die Arbeiter in keiner Weise belästigt. Nicht alle Anstalten benutzen zum Schrägschleifen Maschinen, einige spannen die Karten in grösseren Mengen in eine Presse und bearbeiten sie mit einer Ziehklinge. Dieses Verfahren hat aber den Nachtheil, dass die Bearbeitung längere Zeit in Anspruch nimmt, und dass die Karten leicht nach den Ecken zu stärker abgezogen werden als in der Mitte. Welchen Aerger der Buchdrucker dann mit solchen mangelhaften Karten hat, ist leicht einzusehen. Ausserdem ist der Arbeiter auch nicht wie bei der Maschinenarbeit hinreichend gegen den Papierstaub geschützt. Nach Beendigung des Schleifens wird die behandelte Fläche mit Stärkekleister bestrichen und trocken gerieben; man entfernt dadurch alle auf der Fläche etwa noch haftenden Papierstäubchen. Hierauf wird sie mit Bolus, einer braunen Thonfarbe, überpinselt. Diese Grundirung hat lediglich den Zweck, etwaige schadhafte Stellen des Blattgoldes dem Auge weniger auffällig zu machen. Ist der Bolusaufstrich trocken, so wird die Fläche nochmals mit Papier spänen oder sauberen Lappen abgerieben, um Staubtheilchen zu entfernen, und hierauf mit Eiweiss bestrichen. Zu diesem Zwecke liefern Fabriken das Eiweiss in getrocknetem Zustande als Albumin. Auf den feuchten Eiweissaufstrich wird das bereit gehaltene Blattgold aufgelegt. Man bedient sich dazu eines kleinen, sägebockartigen Gestells, an dem zwei Rosshaare ein gespannt sind, die dann und wann mit Wachs bestrichen werden. An diese legen sich die zarten Goldblättchen an und lassen sich leicht auf die Schleiffläche übertragen. Die Presse wird hierauf wieder zum Trocknen gestellt, und schliesslich wird die Fläche mit einer an starkem Griffe befestigten Achat- Zur Lohnbewegung. Der Berliner Buchdrucker-Verein (Nicht-Verbandsmitglieder) hatte an den Deutschen Buchdrucker- (Prinzipal-) Verein in Leipzig das Ersuchen gestellt, den Nichtverbändlern bei den bevorstehenden Tarifverhandlungen eine angemessene Vertretung durch Hinzu ziehung von zwei aus ihrer Mitte gewählten Vertretern zuzusichern. Auf dieses Ansuchen wurde bisher keine Antwort ertheilt, dagegen ist aus den zwischen der Verbandsleitung und dem Vor stande des Deutschen Buchdrucker-Vereins getroffenen Verein barung ersichtlich, dass nur zwei Nichtverbändler mit berathender Stimme zugestanden worden sind. In einer Versammlung des genannten Vereins war man damit durchaus nicht einverstanden, es wurde folgender Beschluss angenommen: »Die am 15. März tagende Versammlung des Deutschen Buch drucker-Vereins verwahrt sich gegen die den Nichtverbändlern vom Deutschen Buchdrucker-Verein zu Theil gewordene Behandlung; sie überlässt demselben, die Schlussfolgerungen hieraus selbst zu ziehen und fordert alle Nichtverbändler Deutschlands auf, sich diesem Beschlusse anzuschliessen.« 1. Geschäftliches. 2. Vortrag des Herrn Redakteur S. Ferenczi: Ueber Papier- Prüfung. 3. Journal-Revue. 4. Fragekasten. Von 8 Uhr ab liegen die neuesten Fachzeitschriften im Vereins lokale aus. — —* Gäste sind stets willkommen! 4- Schräggoldschnitt. Vor einiger Zeit erging es dem Schräggoldschnitt ebenso wie dem Barock — er war aus der Mode gekommen; die Ursache lag