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Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original - Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Pa tentamt zu Berlin NW., Louisen- Strasse 32/34, an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben dentlieh die Nummer der gewünschten Patentschrift. Planknotenfänger mit einer kombinirten Rüttel- und Saug bewegung von Ph. Andres in Gölzern i. S. D. R. P. 84127 (Kl. 55). Bei diesem Knotenfänger gelangen die Rüttelbewegung und die Saugbewegung kombinirt zur Anwendung und zwar in der Weise, dass der Siebkasten in eine waagerecht hin- und hergehende oder eine schaukelnde Bewegung versetzt wird, während gleich zeitig eine im Siebkasten unter den Siebplatten angeordnete Platte durch auf- und abgehende Bewegung eine Saugwirkung hervor- ruft. Bei dieser kombinirten Bewegung kann noch mittels An ordnung elastischer Buffer eine Schlagbewegung dadurch hervor gerufen werden, dass der Siebkasten bei seiner hin- und hergehenden geradlinigen oder schaukelnden Bewegung gegen die Buffer stösst. Die Figur verdeutlicht einen Knotenfänger mit diesen Ein richtungen im Längenschnitt. Der Siebkasten A mit den geschlitzten Platten G ist an seiner Unterfläche mit vier Rollen a versehen, mit denen er auf den auf den Seitengestellen angebrachten Bahnen ruht; diese Bahnen können zur Hervorrufung einer geradlinigen Rüttelbewegung gerade oder zur Umwandlung der geradlinigen in eine Schaukelbewegung geneigt sein. Die eine oder die andere Bewegung wird dem Kasten durch ein auf der Welle B sitzendes Exzenter M ertheilt, dessen Zug stange M1 mit dem Kasten gelenkig verbunden ist. Unter den Platten C befindet sich in überall gleichmässigem Abstande von denselben die Saugplatte D, welche von einer Stange 0 getragen wird. Die Platte D reicht nicht bis zum Kastenrande, damit durch die verbleibende Oeffnung der gereinigte Stoff abfliessen kann. Die Stange 0 geht durch eine am Siebkastenboden angebrachte Hülse P, die zur Abdichtung mit Stopfbüchsen versehen ist. In dieser Hülse sitzt eine Schraubenfeder, die auf einem Bunde der Stange 0 liegt, um letztere stets nach unten zu drücken, wodurch der Zapfen c stets gegen eine der drei Kurvenscheiben F, die auf der Welle E sitzen, anliegt. Durch Drehung der Welle mit den Kurvenscheiben in Ver bindung mit der Wirkung der Feder in der Hülse erhält die Stange 0 und mit dieser die Platte I) eine schnell auf- und ab gehende Bewegung, durch welche die Schlitze in den Siebplatten G frei gehalten werden und der feine Stoff, unter Zurücklassung der Verunreinigungen auf den Siebplatten, nach unten gesogen wird. Um eine grössere oder geringere Bewegung der Platte D erzielen zu können, sind die drei Kurvenscheiben F von verschie dener Gestaltung; dabei kann die gewünschte Scheibe dadurch unter den Zapfen c gebracht werden, dass man die Welle E mit den Kurvenscheiben nach der einen oder anderen Richtung verschiebt. Da die Stange 0 der seitlichen Rüttelbewegung des Kastens A folgen muss, so ist sie am unteren Ende mit einer Rolle ausge stattet, mit welcher sie lose auf einer im Inneren eines Troges befindlichen Rippe läuft, während der Trog mit seinem unteren Ansatz c auf einer der Kurvenscheiben F ruht und seine lediglich hin- und hergehende Bewegung auf die auf- und abgehende Stange 0 überträgt. Soll zu der kombinirten Rüttel- und Saugbewegung noch eine Schlagbewegung hinzutreten, so wird dieselbe durch einstellbare Buffer hervorgerufen, die in die Arme b eingesetzt und je nach der gewünschten Grösse der Schlagwirkung eingestellt werden. Der Kasten A stösst dann je nach dieser Einstellung der Buffer mit mehr oder weniger Heftigkeit an den Grenzen seiner Bewegung gegen die Buffer an. Die Ableitung des durch die Siebplatten G gerüttelten und gesogenen Stoffes erfolgt durch das mit dem Kasten A verbundene Rohr N; dieses Rohr wird durch einen beweglichen Gummischlauch oder ein biegsames Metallrohr H verlängert, welches in den Aus flusskasten G mündet. Rund um die Siebfläche können vertiefte Rinnen laufen, aus welchen die sich ansammelnden Verunreinigungen durch die an einem Kopfende angebrachte tiefe und mit Ausfluss versehene Rinne d zeitweilig abgelassen werden, zu welchem Zwecke diese Rinne d dann durch eine Schütze d l zeitweilig abgeschlossen wird. Die Bewegung des Knotenfängers wird durch die Riemscheibe S eingeleitet, von deren Welle aus die Bewegung auf die Exzenter welle B durch Stirnrädertrieb und auf die Kurvenscheibenwelle E durch Riementrieb übertragen wird. Patent-Ansprüche: 1. Ein Knotenfänger mit einer kombinirten Rüttel- und Saug bewegung, dadurch gekennzeichnet, dass der die Siebplatten ent haltende, beweglich angeordnete Kasten eine geradlinige oder schaukelnde Rüttelbewegung und gleichzeitig die im Kasten unter den Sieben angeordnete Platte eine auf- und abgehende Bewegung erhält, wobei zum Anstossen des Kastens an den Grenzen der Rüttelbewegung elastische Buffer angeordnet sein können. 2. Zur Ausführung der geradlinigen oder schaukelnden Rüttel bewegung des Plattenkastens nach Anspruch 1 die Anordnung von Rollen unter dem Plattenkasten, die entweder auf waagerechten oder auf schräg gestellten Bahnen laufen. 3. Bei einem Knotenfänger der in Anspruch 1 gekennzeichneten Art die Auflagerung der die Saugbewegung verursachenden Platte (D) mit ihrer unter Federdruck stehenden Stange (0) auf einer waagerechten Rollbahn in einem Trog, welcher mit einem Ansatz (c) auf Kurven sch eiben ruht, wodurch die durch letztere dem Trog ertheilte auf- und abgehende Bewegung der im Trog hin- und herbewegten Stange mitgetheilt wird. Farbwerk bei Tiegeldruckpressen von Wilh. Max Rock stroh in Plauen bei Dresden. D. R. P. 83948 (Kl. 15). Bei diesem Farbwerk findet sowohl ein Einfärben der Walzen in der Stellung über der Form als auch unter der Form statt. Das Einfärben der Walzen über und unter der Form kann sich auf alle Walzen oder nur auf einen Theil derselben erstrecken. Das Farbwerk ist dadurch gekennzeichnet, dass allen oder einigen Auftragwalzen sogenannte Reiter zugeordnet sind, welche beim ersten Einfärben (oben) mit den Auftragwalzen in Berührung treten und so von diesen Farbe erhalten, welche sie erst unten zur Neueinfärbung der Auftragwalzen an diese abgeben. Wesentlich vervollkommnet ist das Farbwerk noch dadurch, dass der Heber die Farbe aus dem Farbekasten nicht direkt an den grossen Farbe- cylinder abgiebt, sondern dass die Farbe erst auf einen kleineren Cylinder und von diesem durch Reibewalzen und Wechselreiber auf den grossen Cylinder übertragen wird, wodurch eine feinere Vertheilung der Farbe erzielt und Streifenbildung auf dem grossen Cylinder verhindert wird. Patent-Ansprüche: 1. Farbwerk bei Tiegeldruckpressen, dadurch gekennzeichnet, dass diejenigen Auftragwalzen, welche beim Niedergang die Farbe abgegeben haben, vor dem Aufwärtsgange neue Farbe erhalten, sodass sie nunmehr allein oder mit den übrigen mit Farbe ver sehenen Auftragwalzen beim Aufgang die Form einfärben. 2. Eine Ausführungsform des durch Anspruch I geschützten Farbwerks, bei welcher die beim Niedergang Farbe abgebenden Auftragwalzen mit Reitern ausgestattet sind, welche in der Stellung oberhalb der Form eingefärbt werden, während des Niederganges der Auftragwalzen von letzteren abgehoben sind und erst in der Tiefstellung mit ihren Walzen wieder in Berührung treten, um letzteren für ihren demnächstigen Aufgang neue Farbe zuzuführen, wobei der Vorgang des Wiedereinfärbens durch unterhalb der Form angebrachte Verreibwalzen unterstützt werden kann.