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sehr selten verkommen. E. die Papiere, Pappen, Zellstoff oder Holzschliff erzeugen. 315 Firmen, Theil der Zeitung Verantwortlichen zu benennen, da es dadurch unklar werde, wer die Verantwortlichkeit für die betreffende Nummer zu tragen habe. Rechtsanwalt Freudenthal hielt nur eine Fahrlässigkeit für vorliegend, der Gerichtshof aber erkannte nach § 18 des Pressgesetzes auf 30 M. Geldstrafe. Kleine Mittheilungen. Die Berliner Packetfahrt-Aktien-Gesellschaft hat, ähnlich wie es in wirksamerer Art während der Chicagoer Ausstellung dort geschah, besondere Marken anfertigen lassen, die auf die Berliner Gewerbe-Ausstellung dieses Jahres hinweisen. Um nun auch etwas Abwechselung in die Sache zu bringen, wurden diese Marken in verschiedenen Farben gedruckt; leider aber wählte man in letzter Zeit einen rothen Farbenton, der der Farbe der 10 Pfennig-Marken der Reichspost sehr nahe kommt. Durch die Farbenähnlichkeit aber wird der Verwechselung bei der Beförde rung in die Briefkästen in sehr bedauerlicher Weise Vorschub geleistet. Wenn schon bei den alten blauen Marken der Packet- fahrt Verwechselungen vorkamen, so werden sie jetzt um so häufiger sein; denn die bei flüchtigem Ansehen wenig bemerkbare Abweichung in der Form, ein nur wenig verschobenes Viereck der Packetfahrt- gegenüber der rechteckigen Form der Post- Marken, kann als ein genügendes Unterscheidungsmerkmal nicht gelten, was die Erfahrung sehr bald lehren wird. 0 7 O Berliner Gewerbe-Ausstellung. Die Gruppe VIII. (Graphische und dekorative Künste und Buch- newerbe) ist in der Südostecke des Haupt-Industriegebäudes unter- gebracht. Sie umfasst die Untergruppen: 1. Kupferstiche, Radirungen, Entwürfe, Zeichnungen, dekorative Malerei und Modellirung. 2. Holzschnitte. Die acht Aussteller dieser Gruppe stellen gemeinsam aus. 3. Photographisch-mechanische Druck verfahren. Es sind nur drei Aussteller vorhanden, von denen einer den neuen Dreifarbendruck vorführen wird. 4. Lithographie und Buntdruck. Hier sind 15 grosse Aussteller vertreten, die auf Tischen und an Wandflächen die hervorragenden Leistungen dieser Kunst veranschaulichen. 5. Kartographie. Berlin ist ein Hauptplatz für die Herstellung von Karten; schon durch die Be stellung der Behörden wird der Kartographie fortwährend Arbeit zugeführt. Die sieben Aussteller dieser Untergruppe beanspruchen natürlich sehr grosse Wandflächen. 6. Gravirung, Ciselirung, Medaillen. Diese Untergruppe bildet eine Kollektiv-Ausstellung, die von dem deutschen Graveur-Verein veranstaltet wird und 41 Aussteller zählt,. Sie stellt ihre Arbeiten in schwarzen, halb matten Schränken, die mit rothem Plüsch gefüttert sind, aus. 7. Buchdruck und Schrittgiesserei. In schön verzierten Glas schränken bringen die Berliner Buchdrucker in einheitlicher Form und Ausstattung ihre mannigfachen Erzeugnisse zur Ausstellung, die auch dem Nichtfachmann die Bedeutung Berlins als »Druck platz« klar machen dürften. 8. Buchgewerbe und Buchverlag. Diese Untergruppe hat 43 Aussteller und macht den Eindruck einer Kollektivausstellung, da die Anordnung durchaus gleich mässig ist. Die Berliner Verleger bringen ihre Werke in Glas schränken zur Ausstellung, die sich über kleinen, zierlichen Tischen aufbauen. Es wird den Besuchern gestattet sein, die Bücher zur Prüfung aus den Schränken zu nehmen und auf den Tischen durch- zublättern. Die ganze Gruppe VIII hat 200 Aussteller und ver fügt über 1100 qm Bodenfläche. Die Arbeiten der Gruppe sind soweit fortgeschritten, dass eigentlich nur noch das Einräumen nöthig ist. Da die Tische, Schränke und Fächer an bestimmten Tagen fertig werden kann das Einräumen wahrscheinlich schon im Anfang April beginnen. Programmen unzählige mit Anführungszeichen versehene Zeilen hervor: Karnevalverein „Lustige Denker“, Fastnachtskränzchen „Rappelköpp", Bäckerverein „Frühauf“, Gesellschaft „Harmonie“ und wie sie alle heissen mögen, sie verlieren an ihrem guten Klange nichts, wenn sie ohne Anführungszeichen auf den Plan treten. Zuzulassen wären die Anführungszeichen allenfalls bei Bezeichnung von Zeitungen, wie „Die Post“, „Der Deutsche“ usw., weil unter Umständen Verwechselungen eintreten könnten in Sätzen wie: das Personal der »Post« im Gegensatz zum Postpersonal, die Verbreitung des »Deutschen«. Etwas guter Wille der Auftrag geber, Setzer und Korrektoren vermag manches unnöthige Anhängsel zu beseitigen, ohne dass Jemand geschädigt wird, darum entweder ganz hinweg mit den Anführungszeichen oder Anwendung der selben nur da, wo es unumgänglich nöthig ist, und das wird Vergehen gegen das Pressgesetz. Wegen wissentlichen Zuwiderhandelns gegen §§ 7 und 8 des Pressgesetzes war der Buchhändler Cade unter Anklage gestellt worden. Er ist der Leiter der im Verlage von John Schwerin erscheinenden Zeitung »Mode und Haus« und zeichnet als ver antwortlich für den Gesammtinhalt der Zeitung. Allmonatlich wird der Zeitung ein Beiblatt »Aerztlicher Rathgeber« beigegeben, und als Redakteur dieser Beilage ist Dr. Julius Lang ver zeichnet. Da Dr. Lang nur der Schriftstellername des Dr. med. Julius Löwenthal ist, so wurde der Angeklagte darauf aufmerksam gemacht, dass von Polizei wegen der Gebrauch eines Pseudonyms für das Amt eines verantwortlichen Redakteurs nicht zugelassen werden könne. Die Bezeichnung wurde jedoch nicht geändert, da der Angeklagte der Ansicht war, dass der Aerztliche Rathgeber ein wesentlicher Bestandtheil von Mode und Haus sei, und da er selbst die Verantwortlichkeit für den gesammten Inhalt dieser Zeitung trage, es ohne jede Bedeutung sei, ob auf der Beilage ein wirklich bestehender oder nur ein Schriftstellername als der des Redakteurs bezeichnet sei. Die zweite Ferienstrafkammer hatte sich seinerzeit im wesentlichen auf denselben Standpunkt . Büchertisch. Spamers illustrirte Weltgeschichte mit besonderer Berück sichtigung der Kulturgeschichte unter Mitwirkung von Prof. Dr. G. Diestel, Prof. Dr. F. Rosiger, Prof. Dr. 0. E. Schmidt und Dr. K. Sturmhoefel neubearbeitet und bis zur Gegenwart fort geführt von Prof. Dr. Otto Kaemmel. Dritte, völlig neugestaltete Auflage. Mit nahezu 4000 Text-Abbildungen nebst vielen Kunst beilagen, Karten, Plänen usw. In zehn Bänden: geheftet je 8 M. 50 Pf., gebunden je 10 M. Leipzig^ 0. Spamers Verlag. Der zweite Band von Spamers illustrirter Weltgeschichte ent hält den zweiten Theil der Geschichte des Alterthums, nämlich den Zeit abschnitt von Alexander dem Grossen bis zum Beginn der Völker wanderung. Von zwei hervorragenden Kennern des klassischen Alter thums bearbeitet, weist er alle die Vorzüge auf, die der Spamerschen Weltgeschichte nachgerühmt werden: geschickte Gliederung des Stoffes, fesselnde Darstellung der Ereignisse, wissensrhaftliche Gründlichkeit und scharfe Charakterisirung der führenden Personen. Besondere Her vorhebung verdient das Kapitel der »Hellenischen Kultur« von Professor Dr. F. Rosiger, welches mit warmem Gefühl und feinem Verständniss geschrieben ist. Die Illustrirung dieses Bandes muss sowohl hinsichtlich der Reichhaltigkeit als auch der Auswahl und Ausführung der Bilder als gelungen bezeichnet werden. Das Durchblättern des Bandes mit seinen etwa 400 prächtigen Abbildungen wird Jeden, auch den Kenner, befriedigen. Der zweite Band wird dem Werke neue Freunde zuführen, er verdient das Interesse aller Freunde des klassischen Alterthums. Das Werk, von dem nunmehr sechs Bände vorliegen, bildet eine Zierde jeder Hausbibliothek. Adressenbuch der Papier-, Halbstoff- und Pappenfabriken Oesterreich-Ungarns. Herausgegeben von Joh. Markowich. IV. Auf lage. Ladenpreis 3 Gulden ö. W. Wien 1896. Verlag des Centralblatt für österr.-ungar. Papierindustrie. Dieses für die Papierindustrie Oesterreich-Ungarns in zweijähriger Periode herausgegebene Adressbuch ist ein guter Behelf für den Exporteur und für jeden grösseren Zwischenhändler und Verbraucher, da es eine verlässliche Darstellung der Lage und der wichtigsten Ver hältnisse sämmtlicher Papier-, Pappen- und Halbstoff-Fabriken in Oesterreich-Ungarn bietet. Inhalt: Vorwort. Uebersicht sämmtlicher Papier-, Holzstoff- und Pappenfabriken, Strohstoff- und Zellstofffabriken. Nachtrag. Ortsverzeichniss (nach Ländern und Provinzen). Nachweis der Erzeugung der gangbarsten Papier- und Pappensorten und der Halb stoffe; Affichenpapier, Kartonpapier, Zellstoffpapier, Druck- und Rotations druckpapier, Hutpackpapier, Lösch-, Fliess- und Filtrirpapier, Pack- und Umschlagpapier, Patentpackpapier, Schöpfpapier, Schreib-, Konzept- und Druckpapier, Seiden- und Cigarettenpapier, Strohpapier und Stroh pappe, Telegraphenrollenpapier. Werth- und Urkundenpapier, Zeichen papier, Zuckerpapier, andere Papierspezialitäten, Holzpappe, Jacquard pappe. Pappendeckel, Pressspäne. Rohdachpappe, Pappenspezialitäten. Zellstoff, Holzstoff, Papierniederlagen und Papierhandlungen in Oester reich-Ungarn. Papierverarbeitende Gewerbe in Oesterreich-Ungarn. Verbände und Anstalten der österr.-ungar. Papierindustrie. Anstalten für die Papierindustrie am k. k. Technol. Gewerbe-Museum in Wien. Anzeigen - Verzeichniss. Nach dem Adressbuch giebt es jetzt in Oesterreich-Ungarn gestellt und auf Freisprechung erkannt, das Reichsgericht hat aber Die Beifügung einer Zusammenstellung darüber, wie viele Fabriken “der das erste Urtheil aufgehoben. Ganz a »gesehen 'on dei nzu-, einzelnen Betriebszweige, wie viele Cylinder- und Langsiebmaschinen, lässigkeit des Gebrauchs eines Pseudonyms zur Bezeichnung des Pferdekräft usw. in den einzelnen Ländern, sowie in der ganzen verantwortlichen Redakteurs erklärte es das Reichsgericht für un- Monarchie in Betrieb sind, wäre für die nächste Auflage erwünscht, zulässig, neben einem für den Gesammtinhalt noch einen für einen Der Kaliko-Einband ist dauerhaft und mit Goldpressung versehen.