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Nr. 54. PAPIER-ZEITUNG. 1787 Neuheiten. Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandten Muster von Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaaren-Faches, welche Neues oder Bemerkens- werthes bieten, kostenfrei besprochen. Gummirglas »Chicago« der Firma Günther Wagner in Hannover. Bei Klebstoff-Behältern sind viele Bedingungen zu erfüllen, ehe sie gut und brauchbar genannt werden können. Der Gummi soll vor dem Eintrocknen geschützt werden, der Pinsel soll immer gleich tief eintauchen und nicht ankleben, es muss auch eine Abstreichvorrichtung vorhanden sein. Das uns zugeschickte, nach stehend abgebildete Gummirglas »Chicago« ist eines der besten, Schriftmusterbuch für Gummistempel von Bernhard Koehler, Berlin S., Brandenburgstrasse 34. Das Musterbuch führt auf 72 Gross-Oktav-Seiten mehr als 1000 Schriftsorten und -Grössen auf, ausserdem 25 Kollektionen Monogramme, ferner die gebräuch lichen Zeichen. Die Schriften steigen von den kleinsten Graden (Perl) bis zu 11-cm-Plakatschriften; die gebräuchlicheren Arten sind in allen Graden vorhanden. Das Buch ist mit Geschick angelegt und könnte auch Buchdruckern als Muster einer wohl eingerichteten Schriftprobe dienen. Händler sollen das Buch zur Vorlage für ihre Kundschaft benutzen, die Firma des Heraus gebers ist deshalb nur mit den kleinen Monogramm B. K. auf dem Umschlag vertreten. Faltschachteln mit Klammer-Verschluss. Eine recht praktische Form hat die Firma Ad. Greiffenhagen, Berlin S., Dresdenerstr. 76, für Post-Versandtschachteln erfunden und zum Patent angemeldet. Wie nachstehende Figur veranschaulicht, sind die Schachteltheile mit vier Einschnitten versehen, welche das Umbiegen der Seiten- f an Geschäftsleute sind dadurch in die Lage versetzt, ihre Erzeugnisse auf vortheilhafte Weise bekannt zu machen für einen Bruchtheil der Entwurf, harmonische Farbengebung und tadellose Technik zeigten. Wir erhielten jetzt wieder einige Sachen, welche den frühem in der mit Ort und Stelle ohne Mühe zusammengesetzt werden können. Chromolithographien für Reklamezwecke. Die Erzeugnisse Firma Willner & Pick in Teplitz konnten von uns schon oft Auszeichnung erwähnt werden, weil sie schönen, gefälligen Die Herausgabe künstlerisch aus gute Idee. Minderbemittelte verlässig. Der Praktiker könne leicht berechnen, prächtig wie das erstbeschriebene, und wohl geeignet, die Blicke an W.Scer er -om Färhen der Macca hrancha Vorübergehender anzuziehen. theile an den (durch punktirte Linien angedeuteten) Stellen ermöglichen. Mit einer spitzstumpfen Rolle sind diese Knicklinien vorgepresst. Die Ecktheile a—d werden hierbei nach Innen geklappt. An den langen Seitentheilen sind starke Blechstücke e—h eingesetzt, welche etwa 12 mm über den Rand vorstehen und nach Zusammenfügen des Kastens nach Innen über das Verbindungsstück des verstossenden Seitentheils gebogen werden. Durch diese einfache Befestigung wird der Kasten hinreichend steif und für Versandtzwecke brauchbar. Der Vortheil dieser Einrichtung liegt darin, dass die Schachteln flach verschickt und die wir je gesehen haben. Es ist nach dem Prinzip der bekannten Tintengläser konstruirt, bei denen aus einem grossen, nach oben luftdicht schliessenden Behälter in einen niedrigen Ausfluss stets soviel Tinte nachfliesst, wie daraus entnommen wird. Da also die Flüssigkeit stets den gleichen Höhenstand hat, so braucht der Pinsel nicht verstellbar zu sein, sondern konnte kurz geformt und im Deckel fest angebracht werden. Er berührt eben den Boden, und steht nur mit den Haaren im Leim; legt man ihn aus der Hand, so stehen die Pinselhaare vermöge der praktischen Form des Deckels nach oben, es wird also nichts beschmutzt. Dadurch, dass alle Verschluss- und Stellvorrichtungen fehlen, ist das Gefäss einfach und bleibt voraussichtlich den Zufälligkeiten entrückt, die bei vielen andern Gummirgläsern gewöhnlich eintreten, und die bewirken, dass der Apparat gerade dann versagt, wenn man ihn benutzen will. Die niedrige Form des Glases und seine Breite ist ihrer Ausgiebigkeit zulasse, eine Angabe nach Kilogramm. „ ,7 , . , . 1g, Bütten-Inhalt sei der wechselnden Beschaffenheit des Rohstoffes | um auf unser Wohl.zu.trinken. Auchdieses Plakat ist farben- wegen weniger zu sehr schätzbar, weil es dadurch weniger im Wege ist, trotzdem eine grosse Menge Klebstoff fasst und nicht leicht umgestossen werden kann. Der zur Füllung verwendete flüssige Leim ist von guter Klebkraft. Anilinfarben-Skala von Gustav Dörr & Co., Frankfurt a. M. Die Firma hat eine Skala zusammengestellt, welche achtzig ver schiedene Farben in je drei Helligkeitsstufen, also insgesammt 240 Farbtöne, enthält. Die Farbenproben sind kleine Abschnitte dünnen Papiers, welches mit einer abgemessenen Lösung des be treffenden Farbstoffes im Bogen gefärbt wurde. Bei jedem der 240 Töne ist angegeben, welcher Farbstoff dazu verwendet wurde, und wieviel Gramm desselben auf einen Liter Wasser nöthig das Wievielfache an Wasser er zum Färben der Masse brauche, > , , . , und danach die Menge des Farbstoffes bemessen. Die Skala ist | geführter. Reklame-Plakate istaeine jedenfalls ein werthvolles Hilfsmittel für den Papiermacher, sie wird jeder Papierfabrik auf Wunsch zugeschickt; die Firma über-,. . . . ,1. , nimmt ausserdem die Prüfung eingesandter Farbstoffe auf Ton Kosten, die sonst für ein eigenes Plakat gezahlt werden mussten, und Werth, sowie die genaue Einstellung bestimmter Farbtöne für jede Papiermasse. I i nichts nachstehen. Es sind zum Theil Kalender-Rückwände, bei i denen entweder ein Block an passender Stelle angebracht oder ein Monats-Kalendarium eingedruckt werden kann. In der Mitte befindet sich ein hübsches Bild, ein Fruchtstück, eine Kinderszene oder dergl. darstellend. Bei einigen Mustern ist der freie Raum für das Kalendarium unterhalb des Bildes oder neben demselben angeordnet. Die meisten dieser Sachen können auch für andere Reklamezwecke verwendet werden. Sehr hübsch erfunden ist ein grosses Reklame-Plakat in 45 X 60 cm Grösse, einen in voller Fahrt befindlichen Luftballon darstellend. Uebermüthige Engel, die in der Gondel und im Tauwerk ihr Spiel treiben, streuen Blüthen und Reklameblätter hernieder auf die Erde. Die Firma waren. Die Firma schreibt, dass sie dieses Verfahren vorgezogen I kann auf oder neben dem Ballon angebracht werden. Ein anderes habe, weil es eine annähernde Beurtheilung der Farbstoffe und ebensogrosses Plakat zeigt uns eine hübsche Cirkassierin in kleid- - - - • • - — 1 samer Nationaltracht, wie sie eben das halbgefüllte Glas erhebt,