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2822 PAPIER-ZEITUNG. Mr. 76 Dänische Glückwunschkarten von L. Levinon junr. in Kopen hagen. Ueber Eigenart und technische Vollendung der dänischen Wunschkarten haben wir Gelegenheit ausgesprochen dort gepflegteRichtung auch bei uns Eingang finden möge. Die diesjährigen Muster sind zum grossen Theil in Photogravure, d. h. Kupfer- Korndruck, ausgeführt Dies Verfahren verbindet den Tonreichthum der Photo graphie mit dem undefinir- bar vornehmen Aussehen jeden Kupferdrucks, esgiebt den damit hergestellten Drucken einen Werth, den sonst nur Handzeichnungen haben. Viele dieser Photo- uns im vorigen Jahre bei gleicher und den Wunsch geäussert, dass die gravuren sind mit dem Pinsel kolorirt, die Tuschfarbe verbindet sich mit dem Vordruck zu einer vorzüglichen Gesammt- wirkung, die kaum noch an mechanische Herstellung er innert. Andere Muster sind in Farben-Korndruck wahrschein lich auf lithographischem Wege hergestellt, bei einigen wurde durch goldgeprägte Einzel theile (bei einem Mephisto Knöpfe und Degen, bei einem Madonnenbilde Heiligenschein und ein Stern) reizvolle Be lebung erzielt. Die Karten sind theils humoristischen Inhalts, theils haben sie Landschaften, Seestücke und dergl. zum Vorwurf oder bringen figürliche Dar stellungen. Auch die moderne, viel bekrittelte Richtung in der Malerei hat einige Muster geliefert. Das Bild ist oft als Ausschnitt auf eine goldgeränderte Karte geklebt, und zwar nur am obern Rande innerhalb einer Umrahmung, aus zwei feinen Linien bestehend. Dies sieht sehr fein aus. Der Glück wunsch wird am Rande angebracht; die uns vor liegenden Muster haben deutschen Text. Wie die Firma L. Levison junr. uns mittheilt, sind auch in diesem Jahre wieder Originale namhafter dänischer Künstler als Vorbilder benutzt worden. Katalog von Friedrich Heim & Co., Offenbach a. M. In vor nehmem Gewände, als Prachtband ausgestattet, geht uns der neue Katalog dieser Maschinenfabrik zu. Auf dem olivfarbenen Deckel mit breit vorspringendem rothbraunem Rücken und ebensolchen Ecken ist der Namenszug der Firma in schwungvoller Goldprägung schräglaufend angebracht. Der rothe Schnitt passt hierzu vor trefflich. Die innere Ausstattung ist würdig und geschmackvoll. Auf gelblich getontem Kunstdruckpapier ist der Druck in Schwarz blau ausgeführt, die Einzelheiten der Maschinen-Abbildungen treten in dieser Farbe gut hervor. Der Katalog besteht aus sechs Abtheilungen, die auch broschirt einzeln versandt werden. Der erste Theil enthält Bronzir-, Lackir-, Gummir-Maschinen nebst Trocken-Einrichtungen, Stein- und Kupferdruckpressen, Ausstanz- und Farbreib-Maschinen. Im zweiten Theil werden die Papier schneidmaschinen, Pappscheeren für Hand- und Kraftbetrieb, Ritzmaschinen, Buchrücken-Abpressmaschinen und Ecken-Ausstoss- maschinen vorgeführt. Der dritte und vierte Theil macht uns mit zahlreichen Formen von Präge-Pressen und Walzwerken, Stock- und Glättpressen usw. bekannt. Der fünfte Theil umfasst Walzwerke, Kalander und Dazugehöriges, der sechste Gaufrir- Walzwerke zum Prägen von Papieren, Bildern usw. Diese sechs Theile nehmen 123 Druckseiten in Anspruch. Um den Katalog auch für die ausländische Kundschaft verständlich zu machen, sind die wesentlichen Angaben, wie Bezeichnungen, Erklärungen und der in den Tabellenköpfen enthaltene Eindruck, auch in französischer und englischer Sprache beigefügt. Besondern Werth haben die bei den verschiedenen Gruppen gegebenen Darlegungen über Anwendung und Nutzen der Maschinen; hie und da ein gestreute Zeugnisse bekunden ihre Güte und Brauchbarkeit. Selbstbinder » Optimus «. Die Eggis Patent » Optimale Binder Co. in Freiburg (Schweiz) kommt mit einer anscheinend sehr nütz lichen, im Auslande patentirten, in Deutschland unter Gebrauchs musterschutz gestellten Erfindung auf den Markt. Die in nach stehenden Abbildungen veranschaulichte Einrichtung hat den Zweck, Zeitschriften jeder Art und Grösse in einer Mappe so zu sammeln, dass jedes Heft aufgeschnitten und bequem gelesen werden kann, während das Ganze jederzeit einen fest zusammen ¬ hängenden Band bildet. Mit einem dünnen Falzbein aus Eisen blech, welches zwei vorspringende, angeschärfte Spitzen hat, werden durch die Mittellage des Heftes zwei Einschnitte gemacht (Fig. 1). Durch diese Einschnitte steckt man die nasenförmigen Vorsprünge beigegebener dünner Drahtstäbe (Fig. 2), zieht durch die hinten heraustretenden Oesen eine Schnur und hat auf diese einfache Weise einen völlig sichern Zusammenhalt sowohl der Fig. 3. Hefte in sich als auch untereinander erreicht. Bei der uns vor liegenden Mappe sind die beiden Heftschnüre an der linken Deckelhälfte da befestigt, wo der Kalikorücken beginnt. Angesetzte Blechspitzen erleichtern wie bei Schnürsenkeln das Durchstecken der Schnüre. Gerade gegenüber, an der andern Deckelhälfte, sind in einen Vorsprung des Deckels zwei Oesen eingesetzt, deren Verwendung aus Fig. 3 ersichtlich ist. Die Schnüre werden zuerst Fig- 4. durch die Heft-Oesen, dann durch die Deckel-Oesen gezogen und darauf um eine in bekannter Weise mit Gummischeibe versehene Klemm-Vorrichtung gelegt. Fig. 4 zeigt einen geschlossenen Band. Der Rücken der Mappe besteht aus Kaliko, er ist schmiegsam und gestattet das Anziehen der Deckel gegen die Einlagen. Die Tasche (Figg. 3 und 4) enthält eine Anzahl Bindedrähte und giebt ein Futteral ab für das Blechlineal.