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Mr. 7«. PAPIER-ZEITUNG. 2421 Neuheiten. 'Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandten Muster von Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaaren - Faches, welche Neues oder Bemerkens- werthes bieten, kostenfrei besprochen. Papier-Ausstattung. Neuheiten der Firma Theyer & Hardtmuth, Wien (Niederlage in Berlin SW., Lindenstr. 51/52). Schluss zu Nr. 74. Für Sportzwecke haben wir zunächst eine dunkelbraune, lederartig bezogene kleine Kassette mit einem ausgezeichnet in Stahlbronze geprägten Hufeisen auf dem Deckel (Fig. 1). Das Papier ist röthlichbraun und wird von diagonal gestreiften schwarz-rothen, leinenartig geprägten Papierstreifen zusammen gehalten. Auf Bogen und Umschlägen sehen wir hübsche Reit sport-Embleme in kolorirter Prägung. — Denselben Zwecken Fig. 1. dient eine schmale Schachtel mit farbigem Bild vom Turf auf dem Deckel (Fig. 2). Längliche weisse Karten nebst Umschlägen, sonst in gleicher Weise wie bei der zuvor beschriebenen Schachtel ausgestattet, bilden den Inhalt. — Ferner kann hier eine Schachtel genannt werden, deren Deckelbild einen Wagenkorso an uns vor Fig. 2. Fig. 3. überziehen lässt (Fig. 3). Karten und Umschläge sind gelblich getont, haben aber als Verzierung nur eine kleine goldene Schnalle mit den Worten »Billet de correspondance«. — Auch das Kartenspiel kann man der Kürze wegen zum Sport zählen, denn es wird sportmässig betrieben, wie Skat-Kongresse und dergl. Veranstaltungen darthun; das Herz-Ass hat jedenfalls Freunde rund um den Erdball. Zu Spielabenden ladet man Fig. 4. mittels Karten ein, die am linken und obern Rande die bekannten vier Karten-Figuren, verschränkt nebeneinandergestellt, zeigen. Die Umschläge sind auf der Rückseite ganz mit diesem Muster bedruckt. Der Kasten ist braun lederartig bezogen, auf dem Deckel stehen in schraffirten goldenen Kreisfeldern die vier Figuren in schwarzer und rother Reliefprägung. — Ein kleiner Kartenkasten »Atout« trägt das Herz-Ass auf dem Deckel, die kleinen Doppelkarten wie die hoch gearbeiteten Umschläge haben je eine Kartenfigur in farbiger Prägung als Schmuck. Brasilianische Glückskäfer in farbiger Bronzeprägung geben einem andern Kartenkasten Ziel und Namen (Fig. 5). Die Ein lagen bestehen aus kleinen, länglichen Büttenkarten, die je eins dieser hübschen Käferchen in der linken Ecke tragen. Auf den Umschlägen ist durch Blindprägung ein eigenartiger Bandverschluss markirt, unter welchem Glückskäfer hervorkriechen. — Wohl seit die Welt steht, hat auch das vierblättrige Kleeblatt als Glücks zeichen gegolten. Wir sehen es in Silberprägung in einem kleinen blauen Kasten (Fig. 6) auf kräftig blauen Karten nebst Umschlägen. Auch auf fleischfarbenem Papier, kleinen quadratischen Bogen und den aus diesem Format gefalteten Doppelkarten treffen wir es an in der Schachtel »Port Bonheur«. Fig. 6. Von den übrigen Ausstattungen erwähnen wir noch das »St. George Note Paper«, quadratisches Papier von angenehm graugelber Farbe mit der im Altsilber geprägten Figur St. Georgs, den Lindwurm tödtend, auf Bogen und Umschlägen. »Mignon- Karten« sind kleine Doppelkarten mit runden Ecken in Silber schnitt, sie werden in zwei Formaten und sechs zarten Papier sorten gegeben. Die Schachtel »Kleine Freunde« enthält gelbliches Papier mit hübschen Kinderfiguren in kolorirtenKonturenprägungen. Eine besondere Abtheilung in den Neuheiten der Firma Theyer & Hardtmuth nimmt das Trauerpapier ein. Wir finden dasselbe nicht nur mit dem üblichen schwarzen Rand, wobei der Mode zum wenigsten das Zugeständniss des kleinen quadratischen Schnittes gegeben ist, sondern auch mit schwarzen, hochgeprägten Eckbeschlägen, sowie mit breiten schwarzen Bändern, die sich bei Papier und Umschlägen schräg über die linke Ecke legen. Letztere Ausstattung macht einen sehr würdigen Eindruck und scheint berufen zu sein, schon wegen der leichtern Herstellung die Trauerränder abzulösen. Kopirmappe und Papierklemmer von F. Soennecken in Bonn. Für das Kopiren von Schriftstücken auf lose Blätter gab es bisher keine besondere Vorrichtung. Man behalf sich, indem man die Blätter auf dem Kopirdeckel feuchtete, sie sammt dem Original in ein Kopirbuch schob und so den Abzug machte. Die in Fig. 1 abgebildete Kopirmappe ist eigens für diesen Zweck geschaffen, sie besteht aus zwei kräf tigen Deckeln, die mit grünem Leinen überzogen und durch Lederrücken verbunden sind. Innen ist der eine Deckel mit weichem Polster versehen, und das ganze Innere ist mit schwarzer Wachs leinwand verkleidet. Man feuchtet das Seidenblatt auf dem Polster an, löscht ab, legt das Schriftstück auf die linke Deckelseite, klappt zu und kopirt unter der Presse. Der in Fig. 2 abgebildete Papierklemmer ist ein starker, links mit Holz versteifter Pappdeckel, auf welchem das zu beschreibende Papier durch einen kräftigen federnden Bügel gehalten wird. Der Bügel lässt sich durch einen Fingerdruck aufrecht stellen und bleibt in dieser Lage stehen, bis man ihn umlegt. Der Klemmer kann natürlich auch zu vielen andern Zwecken benutzt werden, z. B. zum Aufsammeln der ein gelaufenen Post. Die geöffneten Schriftstücke können bis zu 3 cm Stosshöhe eingeklemmt, wie ein Buch durchblättert und dann zu direkter Erledigung vom Deckel weg weitergegeben werden. Auch bei diesem in vielen Kontoren sehr nützlichen Geräth erfreut die zweckmässige Gestaltung, die sorgsame Ausstattung auch des geringsten Theiles. Der blitzende Metallbeschlag ist ein Muster von Einfachheit und Gediegenheit, der auf der Rückseite mit schwarzem Leinen bezogene Deckel ist trotz seiner Stärke zierlich und gefällig im Aussehen. Fig. 2.