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2404 PAPIER-ZEITUNG. Mr. 75. Neue Geschäfte und Geschäftsveränderungen. Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntniss zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Die J. Stern’sche Buchhandlung in Heilbronn ist durch Kauf auf Herrn Dr. Julius Determann übergegangen, der sie unter der Firma J. Stern’s Buchhandlung und Antiquariat (Dr. J. Determann) weiterführt. Die Herren L. Staackmann in Leipzig, und Paul Neff in Stuttgart haben die Vertretung übernommen. Die Maschinen- und Lagervorräthe der Luxus-Kartonpapier- fabrik von Wilhelm Hermann, Berlin N., Strassburger-Str. 57, sind durch Kauf in den Besitz des Herrn Maximilian Stegemann übergegangen, der das Geschäft in den bisherigen Räumen unter der Firma M. Stegemann weiterführen wird. In die Braunholzpapierfabrik L. Strauch & Co. in Herz berg a. H. ist anstelle des durch Tod ausgeschiedenen Gesell schafters Herrn Ludwig Strauch dessen Wittwe Frau Wilhelmine Strauch, geb. Tietz, als Theilhaberin eingetreten. Dieselbe ist zur Vertretung der Gesellschaft nicht berechtigt. Die Buch- und Papierhandlung nebst Buchbinderei des Herrn Th. Walther in Braunschweig ist mit dem Buchhandel in unmittelbaren Verkehr gebracht. Herr Richard Busse in Leipzig hat deren Vertretung übernommen. Die Lederpappenfabrik Findeisen & Thost in Zwickau ist in den Alleinbesitz des seitherigen Mitinhabers Herrn Gustav Thost übergegangen. Er führt das Geschäft unter unveränderter Firma fort. Aktiengesellschaft für Buntpapier- und Leim fabrikation in Aschaffenburg. Die Erhöhung des Grund kapitals um 300000 M. durch Ausgabe von 200 Stück Aktien zu 1500 M. (vergl. Pap.-Ztg. Nr. 53) ist nunmehr erfolgt. Sämmt- liche Aktien sind zum Kurse von 140 pCt. gezeichnet. Winter’sche Papierfabriken in Hamburg. Infolge der hohen Strohpreise und des darniederliegenden Exportgeschäftes wurde das mit dem 30. Juni 1894 beendete Geschäftsjahr mit einem Reingewinn von nur 102963 M. abgeschlossen, gegen 173812 M. im Vorjahre. Eine Dividende gelangte aber schon im Vorjahre nicht zur Vertheilung, da die saldirenden 80377 M. zu weitern Abschreibungen auf die Betheiligung an der Papier- und Papierstofffabrik Niederkaufungen verwendet worden sind. Papier- und Papierstoff-Fabrik Niederkaufungen. Während die Bilanz 1892/93 noch mit einem Fehlbeträge von 74791 M. 23 Pf. abschloss, wozu noch die Abschreibungen mit 49583 M. 37 Pf. kamen, hat das Jahr 1893/94 einen Betriebs gewinn von 34714 M. 86 Pf. geliefert, gegen den die Abschreibungs summe von 48339 M. 54 Pf. zu rechnen ist. Chemnitzer Papierfabrik zu Einsiedel bei Chemnitz. Das 23. Geschäftsjahr war in seiner ersten Hälfte befriedigend. In der zweiten Hälfte waren infolge der in fast allen Geschäfts zweigen eingetretenen Stockungen grosse Schwierigkeiten zu überwinden; der Absatz ging nur schwer von statten, und die Preise des Fabrikats waren natürlich infolgedessen und trotz der theilweise höhern Rohstoffpreise ausserordentlich gedrückt. Die Erzeugung betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 3157132 kg gegen 2894317 kg im Vorjahre, woraus ein Bruttogewinn von 227434 M. 84 Pf. erzielt worden ist. Davon sollen zunächst 72101 M. 85 Pf. zu Abschreibungen verwendet, dem Reserve fonds 8000 M. gutgeschrieben, sowie 6000 M. als Gratifikation für Beamte, Meister und Arbeiter zurückgestellt werden. Der sodann verbleibende Reingewinn gestattet, nach Abzug der Statuten-, bez. vertragsmässigen Tantiemen für Aufsichtsrath und Direktion, die Vertheilung einer Dividende von 8 pCt. (siehe Nr. 69) sowohl auf die 900000 M. Stamm-Aktien als auf die 600000 M. Prioritäts- Aktien. 1033 M. 04 Pf. sind auf neue Rechnung vorzutragen. Die Papierfabrik Sundern errichtet in Frantschach bei Wolfsberg in Kärnten (Oesterreich) eine neue dritte Packpapier fabrik, in welcher drei Papiermaschinen mit fünf und vierzehn Trockencylindern zur Aufstellunggelangen. Ferner istdieselbe damit beschäftigt, in Hofolpe i. W. eine vierte Anlage mit Sulfitzellstoff- Fabrik, für welche Konzession bereits vorhanden ist, und zwei Papiermaschinen zu errichten. Mit den jetzt schon von der Firma betriebenen sechs Papiermaschinen wird dieselbe nach Fertigstellung mit 11 Maschinen arbeiten. Verein für Zellstoff-Industrie in Dresden. Die Bilanz für das am 30. Juni zu Ende gegangene Geschäftsjahr ergiebt nach 63052 M. Abschreibungen einen Reingewinn von 174997 M. gegen 57 745 M. im Vorjahre. Die Verwaltung schlägt vor, hier von 8749 M. dem ordentlichen Reservefonds, 60000 M. dem Reservefonds II zuzuweisen, 15806 M. auf neue Rechnung vor zutragen und eine Dividende von 4 pCt. gegen 1 pCt. im Vorjahre zu vertheilen. Gleichzeitig wurde die Vereinigung des Unter nehmens mit der Kostheimer Cellulose-Fabrik, vorbehaltlich der Genehmigung der Generalversammlung, beschlossen. Die An gelegenheit der Vereinigung musste, da die vertragsmässige Ein haltung von Fristen dies nothwendig macht, auf die Tages ordnung der zum 3. Oktober ausgeschriebenen Generalversamm lung gesetzt werden. Die Costheimer Zellstoff-Fabrik arbeitet mit einem Aktien-Kapital von 600000 M. Konkurs. Nachlass des verstorbenen Fabrikbesitzers Georg Hoffmann aus Lomnitz, Inhaber der Papierfabrik Lomnitz G. Hoffmann. Konkursverwalter ist der Lotteriekollekteur Louis Schultz in Hirschberg. Anmeldefrist bis 20. November, allgemeiner Prüfungstermin 29. November. Konkurs-Aufhebungen. Paul Otto Richard Schöne, Buch bindermeister in Pulsnitz. Karl Hermann Bergner, Papier- hülsen-Fabrikant in Crimmitschau. + Herr Fritz Gronau, Mitinhaber von Wilhelm Gronau’s Buchdruckerei und Schriftgiesserei in Berlin, ist am 15. d. Mts. in der Blüthe seiner Jahre gestorben. Dienst - Jubiläum. In der Papier-Ausstattungs-Fabrik von Max Krause, Berlin SW., Beuthstr. 7, wurde am 17. September der Tag gefeiert, an dem Fräulein Lina Steffens vor 25 Jahren als Gehilfin eingetreten war. Vormittags 101/4 Uhr überreichten in ihrem mit Blumen geschmückten Arbeitsraum ihre Genossen, die Meister, einen sehr schönen Blumentisch. Jede Abtheilung der Fabrik bezeugte durch eine Aufmerksamkeit in Form von Adressen, Erinnerungs-Blättern, Blumen, Handarbeiten und dergl. ihre Verehrung, sodass ein Tisch mit Geschenken ganz beladen war. Gegen 11 Uhr versammelten sich alle Beamten und Mitglieder der Pensionskasse bei Herrn Kommerzienrath Krause, der die unwandelbare Treue und Hingebung seiner ältesten Mitarbeiterin in längerer Rede pries und ihr seinen Dank aussprach. Er über reichte eine Onix-Stutzuhr mit 2 Onix-Leuchtern und die Urkunde, wonach sie als erste mit so langer Dienstzeit von jetzt in den Genuss einer Pension von 1050 M. jährlich tritt. Die vor 10 Jahren von dem Geschäftsinhaber mit 30000 M. gegründete Fabriks- Pensionskasse besitzt jetzt ein Vermögen von 42000 M. und hat schon 3 Genussberechtigte, darunter die Wittwe eines verstorbenen Arbeiters. Etwa 70 Personen sind auf Grund fünfjähriger Thätigkeit bei der Firma Mitglieder der Kasse. Abends 1/28 nahmen unter den Klängen der Pionir-Musik 325 Personen an sechs Tafeln im grossen Saale bei Buggenhagen Platz. Wer diese festlich gekleideten, in der Mehrzahl weiblichen Gäste beobachtete, konnte nicht vermuthen, dass dieselben grossen- theils tagsüber in der Fabrik arbeiten. Nach der Suppe gab Herr Kommerzienrath Krause einen Abriss der geschäftlichen Thätigkeit der Jubilarin und wies dar auf hin, dass die Feier nicht allein der Person gelte, sondern auch der treuen Mitarbeit überhaupt. Er freue sich, bei dieser Gelegenheit den Fräulein Anna Pieper, Clara Siebert und Herrn Paul Martini für mehr als zehnjährige tüchtige Mitarbeit die vom Schutzverein der Papier-Industrie ausgestellten Diplome über reichen zu können (dieselben waren von den drei letzten General versammlungen bewilligt), er schloss mit einem der Jubilarin gebrachten Hoch. Ein von dem Meister Herrn Tietz gedichtetes Gelegenheitslied, welches von allen Anwesenden gemeinsam gesungen wurde, verlieh deren Gefühlen den richtigen Ausdruck. Weitere Tischreden, Musik usw. belebten das Mahl, welchem nach 10 Uhr fröhlicher Tanz, unterbrochen von Kaffee und Kuchen, Erfrischungen, Bier usw. folgte. Den Schluss hat Schreiber Dieses nicht abgewartet, der fröhlichen Stimmung nach muss es aber sehr spät geworden sein! Cellulosefabrik Feldmühle Cosel 0.-S. [69378 empfiehlt Mitscherl ich-Cellul ose in besonders fester, reiner und weisser Waare.