Volltext Seite (XML)
PAPIER-ZEITUNG. Handelskammerberichte 1893. Elberfeld. Papierwaaren - Fabrikation. Wesentliche Aenderungen gegen das Vorjahr sind nicht eingetreten. Die Besserung des Export- Geschäfts war leider nur von kurzer Dauer, und der gerade in manchen Zweigen der Papier-Industrie besonders stark empfundene Wettbewerb der billigen Gefängniss-Arbeit scheint sich bei der ihr behördlicherseits zu Theil werdenden Unterstützung immer mehr auszudehnen. Fabrikation von Briefumschlägen. Das Jahr 1893 hat keine Besserung gebracht. Trotz der sehr gestiegenen Preise der Rohstoffe, namentlich von Holzschliff und Zellstoff, war es den Papier-Fabrikanten nicht möglich, ihre Preise zu erhöhen, und die Folge war, dass auch die Preise für Briefumschläge auf ihrem ungewöhnlich niedrigen Stand verblieben. Stellenweise sind sogar noch Preisrückgänge zu verzeichnen. In erster Linie trifft dies zu bei solchen Fabrikanten, die selbst Papiere erzeugen und Briefumschläge nebenbei anfertigen. Meist sind es billige und billigste Sorten, welche in dieser Weise hergestellt und in den Handel gebracht werden, auf Kosten der bessern und theuern Waare, die dadurch mehr und mehr verdrängt wird. Auch die Ausfuhr über deutsche Häfen hat nicht zugenommen. Fabrikation von lapetenpapieren. Der Verbrauch blieb hinter 1892 zurück, und da auch das Export-Geschäft nach Süd-Amerika gänzlich daniederlag, so ergaben sich besondere Schwierigkeiten, die Erzeugung zu lohnenden Preisen unterzubringen. Im allgemeinen ist die Lage der Papier-Industrie auch im Jahre 1893 keine erfreuliche gewesen, und der Grund dafür lediglich in der andauernden Ueber-Erzeugung zu suchen. Das starke Angebot erklärt es auch, dass ungeachtet der erheblich gestiegenen Rohstoffpreise für die Erzeugnisse ein weiterer Preisrückgang zu verzeichnen war. Die Fabriken suchen eben durch Unterbieten Beschäftigung zu erhalten und, anstatt die Erzeugung einzuschränken, ist ihr Bestreben seit Jahren darauf gerichtet, durch Vergrösserung ihrer Anlagen eine Besserung der Geschäftslage herbeizuführen. Druck und Verlag. Die grössern Buchdruckerei-Betriebe waren genügend beschäftigt. Auf das Erträgniss wirkte indess das durch die Hitze und den Wassermangel des Sommers verursachte Anziehen der Papierpreise, welche bezüglich der holzhaltigen Stoffe infolge des Syndikats der Holzschleifer weiter gesteigert wurden, nachtheilig ein, da für die Drucksachen des täglichen Geschäftsgebrauchs höhere Preise nicht erzielt werden konnten. Ausserdem schädigte neben dem Unter bieten durch den Wettbewerb die Thatsache, dass einzelne Gross- Betriebe der Industrie eigene kleine Druckereien anlegten, deren Führung ihnen nach fachmännischem Urtheil nicht den geringsten Vortheil bringen kann. Das Verlags-Geschäft zog in seiner in Elberfeld besonders gepflegten Spielart der Kalender- und Bureau-Artikel aus dem zwischen Frankreich und der Schweiz bestehenden Zollkriege wie aus der durch Anknüpfungen mit der französischen Schweiz erzielten Möglichkeit eines Absatzes nach andern Ländern französischer Zunge Nutzen, während der religiöse Verlag durch die Veranstaltung einer neuen Ausgabe eines rheinisch-westfälischen Gesangbuches gezwungen wurde, seine Vorräthe zu sehr niedrigen Preisen abzugeben. III Pergament-Papier echtes weisses, farbiges und bedrucktes, geschmeidig Export- und Packpergament empfehlen in allen Stärken, Rollen und Formaten, ebenso in jeder gewünschten Farbe [68117 Badische Pergamentpapier-Fabrik Erhardt & Haug, Ettlingen (Baden). Imum