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Papierzeitung
- Bandzählung
- 19.1894,52-78
- Erscheinungsdatum
- 1894
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- Deutsch
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Zeitschrift
Papierzeitung
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Band
Band 19.1894,52-78
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- Titelblatt Titelblatt -
- Register Inhalt I
- Ausgabe Nr. 52, 1. Juli 1669
- Ausgabe Nr. 53, 5. Juli 1701
- Ausgabe Nr. 54, 8. Juli 1733
- Ausgabe Nr. 55, 12. Juli 1765
- Ausgabe Nr. 56, 15. Juli 1797
- Ausgabe Nr. 57, 19. Juli 1829
- Ausgabe Nr. 58, 22. Juli 1857
- Ausgabe Nr. 59, 26. Juli 1889
- Ausgabe Nr. 60, 29. Juli 1917
- Ausgabe Nr. 61, 2. August 1945
- Ausgabe Nr. 62, 5. August 1973
- Ausgabe Nr. 63, 9. August 2005
- Ausgabe Nr. 64, 12. August 2037
- Ausgabe Nr. 65, 16. August 2069
- Ausgabe Nr. 66, 19. August 2097
- Ausgabe Nr. 67, 23. August 2129
- Ausgabe Nr. 68, 26. August 2157
- Ausgabe Nr. 69, 30. August 2189
- Ausgabe Nr. 70, 2. September 2221
- Ausgabe Nr. 71, 6. September 2253
- Ausgabe Nr. 72, 9. September 2285
- Ausgabe Nr. 73, 13. September 2317
- Ausgabe Nr. 74, 16. September 2349
- Ausgabe Nr. 75, 20. September 2385
- Ausgabe Nr. 76, 23. September 2417
- Ausgabe Nr. 77, 27. September 2453
- Ausgabe Nr. 78, 30. September 2485
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Band 19.1894,52-78
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Mr. 71 PAPIER-ZEITUNG. 2267 Handelskammerberichte 1893. 1*1 auen. Holzstoff und Zellstoff. Die Abhängigkeit der Holzstoff- fabrikation von den Wasserstandsverhältnissen machte sich auch 1893 wieder in einer ungünstigen Weise geltend. Die ausschliesslich auf Wasserkraft angewiesenen Werke mussten ihre Erzeugung verringern, während die mit Dampfkraft arbeitenden Fabriken durch erweiterte Verwendung derselben ihre Erzeugungskosten vergrösserten. Die durch das Verkaufs-Syndikat erzielten höhern Preise nutzten den Schleifereien insofern wenig, als von ihnen der Bedarf nicht gedeckt werden konnte, zur Deckung desselben viel mehr grosse Posten Holzstoff zu hohen Preisen aus Schweden-Norwegen, ja sogar aus Amerika bezogen werden mussten. Nach einer Angabe stellte sich Skandinavischer Holzstoff sogar auf 17 M. frei Fabrik, während er im Vorjahr schon mit 11 und 12 M. zu haben war. Diese höhern Preise wogen indessen bei den Holzstofffabriken den Ausfall der Erzeugung um so weniger auf, als auch die Schleifhölzer nicht unter 13 M. für das Festmeter frei Fabrik zu erhalten waren, und die Arbeitslöhne auf derselben Höhe wie im Vor jahre blieben. Um derartigen Schwankungen in der Erzeugung vorzubeugen, sahen sich verschiedene grössere Papierfabriken und Holzschleifereien ver anlasst, ihre Dampf-Anlagen für Holzschleiferei zu erweitern oder neue Anlagen zu errichten. Die Bestrebungen des Syndikats der Holzschleifereien, den Verkauf des Holzstoffes durch Ansammlung von Vorräthen in wasser reichen Zeiten zu regeln und die Verkaufspreise festzusetzen, dürften dem nach in den niedrigen Konkurrenzpreisen der neu entstandenen Dampf- Anlagen eine Grenze finden. Im übrigen wird darauf hingewiesen, dass die weitere Errichtung von Schleifereien seitens der Papierfabriken nicht nur für die Holzstoffpreise, sondern auch für die Papierpreise von unan genehmen Folgen sein kann, da sich die Papierfabriken den Holzstoff viel fach zum Selbstkosten- und nicht zum Handelspreis berechnen und dadurch leichter jedem Preisdruck nachgeben Pappen. Die Erzeugung von weissen und braunen Holzstoffpappen wurde durch den fast das ganze Jahr anhaltenden Wassermangel ebenfalls sehr beschränkt, sodass sie beispielsweise bei einer Holzstoff- und Pappfabrik unter die Hälfte herabging. Die Holzpappen erfuhren allerdings, wenn sich auch die Nachfrage nicht wesentlich erhöhte und in verschiedenen Pappensorten überhaupt nicht lebhafter gestaltete, im allgemeinen eine Preissteigerung, doch stand dieselbe in keinem angemessenen Verhältniss zu dem erhöhten Preise der Holzstoffe, von denen namentlich weisser in der zweiten Hälfte des Jahres sehr gesucht war; es wird sogar angegeben, dass für Holzstoff höhere Preise erzielt wurden, als für fertige Pappen. Wenn der Geschäftsgang auch den Vortheil hatte, dass sich keine Lagerbestände anhäuften, so war der Geschäftsgewinn doch sehr schlecht. Ausserdem machte sich, wie von einer Seite hervorgehoben wird, Geldknappheit in der Weise geltend, dass selbst gute Kunden gern ein längeres Ziel ausnutzten und bei säumigen häufig noch Tratten und Wechsel uneingelöst zurück kamen. — In den aus Lumpen und aus sonstigen holzfreien, also durch die Steigerung des Holzstoffpreises nicht berührten Stoffen hergestellten Jacquard pappen für die Weberei wurde die Erzeugung durch den Wassermangel ebenfalls verringert und durch die Nothwendigkeit einer erweiterten Ver wendung von Dampf kraft vertheuert, doch blieben die Verkaufspreise gedrückt, da die ausserhalb des Kammerbezirks sesshafte Konkurrenz äusserst billige Angebote machte. In Balgpappen für die Akkordenfabrikation war der Geschäftsgang infolge des Darniederliegens derselben sehr schlecht. In Mützenschrenzen wurde bei der alten Kundschaft derselbe regelmässige Absatz wie bisher erzielt. In Buchbinderpappen war das Geschäft still. Die Arbeiter- und Lohn-Verhältnisse blieben nach den Mittheilungen einiger Pappfabriken, welche den unzureichenden Wasserbetrieb durch stärkere Ver wendung von Dampfkraft ausgleichen konnten, dieselben wie früher, die als ziemlich hoch bezeichneten Arbeitslöhne erfuhren jedenfalls keine Her absetzung. Die Pressspanfabrikation von Untersachsenfeld hatte noch unter Erschwerung der Ausfuhr sowohl ihrer eigenen als auch der Fabrikation der Textil-Industrie zu leiden, insbesondere wurde der Geschäftsgang nach Russland durch den Zollkrieg schlecht, doch liefen nach Abschluss des Handelsvertrags wieder grössere Aufträge von dort ein. Haupt-Absatzgebiet ist natürlich Deutschland, von sonstigen Ländern kommen noch Holland, Italien und Oesterreich für den Absatz in Betracht. Bemerkenswerth ist die Herstellung von Pressspänen mit Metall-Einlage für ein patentirtes elektrisches Pressverfahren, im übrigen hat sich in dem Geschäft nichts geändert, die Arbeitslöhne sind gleich geblieben. Papier. Der Geschäftsgang in der Papierfabrikation war ebenfalls ungünstig. Durch die grosse Knappheit an einheimischem Holzstoff wurden sehr gedrückte Papierpreise zwar etwas in die Höhe gebracht, konnten sich indess im näheren Absatzgebiete, insbesondere in Sachsen, nicht lange gegen die für holzhaltige Papiere sehr gefährliche schlesische Konkurrenz behaupten, weil diese mit bedeutend niedrigem Holzpreisen und Arbeits löhnen rechnen kann. Dazu kam noch die schlechte Beschaffenheit des zur Aushilfe herangeholten schwedischen Holzstoffes, sodass sich für die Fabrikation von holzstoffhaltigen Papieren ein thatsächlicher Verlust ergab, da dem um 5 M. im Preise gestiegenen Holzstoff nur um 2 M. höhere Papierpreise gegenüberstanden. Besonders in Lederpapier konnte der erhöhte Holzstoffpreis nicht entfernt ausgeglichen werden, wenngleich von einer Seite das Geschäft hierin als immer noch besser als im Vorjahr bezeichnet wird. Die Fabrikation der feinem weissen und bunten Einschlag papiere hatte ausserdem unter der Vertheuerung der Zellstoffe und der Chemikalien, insbesondere der Soda, zu leiden, wogegen Farben im Preise gleich blieben. Auch stellte sich zum Theil Mangel an Aufträgen ein, der beispielsweise bei der Plauener Fabrik zu einer beträchtlichen Einschränkung der Arbeitszeit führte. Das Gesammt-Ergebniss für diese Papiere war nach dem Urtheil einer grössern, besonders für deren Herstellung eingerichteten Fabrik im Schwarzwasserthale jedenfalls noch weniger zufriedenstellend als im Vorjahr, zumal sich, wie von anderer Seite bemerkt wird, die an die einzelnen Sorten gestellten Anforderungen oft bis ins Unglaubliche steigerten. In Druckpapieren und dem von einem erzgebirgischen Werke als Sonder- Erzeugniss hergestellten Pergamentpapier war der Absatz unter den gleichen Preisverhältnissen, wie bei den übrigen Papieren, regelmässig. In der Tapetenpapier-Pa.\>ri\<a,tion von Zwickau trat eine Besserung gegen das Vorjahr nicht ein, die Verkaufspreise waren bei Steigerung der Rohstoff preise in weiterem Rückgang begriffen. Eine im Schwarzwasserthai gelegene Fabrik, welche seit einigen Jahren äusser Lederpapier auch Tapetenpapier herstellt, war hierin für den deutschen Markt gut beschäftigt und erzielte leidliche Preise. In den Arbeiterverhältnissen der Papierfabrikation sind bemerkenswerthe Veränderungen nicht zu verzeichnen. Kartonnagen. Die Kartonuagen-Fabrikation hatte auch 1893 unter dem Mitbewerb der Haus-Industriellen und handwerksmässigen Herstellung zu leiden, worauf besonders von der Auerbacher Kartonnagenfabrik auf merksam gemacht wird, die im übrigen, dem Geschäftsgang in der Weiss- waaren-Konfektion entsprechend, zufriedenstellend beschäftigt war. Papierhülsen. Die Papierhülsen-Fabrikation von Werdau war infolge des flotten Geschäftsganges der Vigognespinnerei für diese ununterbrochen das ganze Jahr hindurch gut und gleichmässiger als im Vorjahr beschäftigt, während für bessere Hülsen Aufträge nur mässig eingingen. Trotz der flotten Beschäftigung schloss aber das Jahr infolge der grossen inländischen und ausländischen Konkurrenz nur mit ganz bescheidenem Nutzen ab. Denselben Verlauf nahm das Jahr 1893 bei dem ältesten Geschäft für Papierhülsen-Fabrikation in Crimmitschau, welches berichtet, dass trotz voller Beschäftigung Besserung der Preise nicht zu erzielen war, von Seiten einzelner Konkurrenten sogar weiteres Herabdrücken derselben versucht wurde und demnach die Lage wie bisher ungesund blieb. Auch bei der Lössnitzer Papierhülsenfabrik ist der Umsatz etwas gestiegen, infolge Ausrüstung einiger neuen Fabriken. Die alte Kundschaft bestellte wegen schlechten Geschäftsganges in der Kammgarn-Industrie weniger als bisher. Die Preise blieben deshalb gedrückt. — In Werdau gingen im Laufe des Jahres zwei kleinere Hülsenfabriken ein, deren vier Maschinen je zur Hälfte von einer andern Hülsenfabrik, sowie von einer Vigognespinnerei über nommen wurde. Die Zahl der Hülsenmaschinen belief sich in Werdau Ende 1893 auf 90 in sechs Geschäften. Eine Werdauer Firma hat verschiedene maschinelle Erfindungen eines Franzosen zur Herstellung aller Arten harter, besonders gleichmässiger und haltbarer Hülsen mit den entsprechenden Patenten erworben und führte die Maschinen zur eigenen Benutzung und Verwerthung nach Deutschland ein. Daten und sonstige Papier waaren. Ueber die Dütenfabrikation in Zwickau liegen Mittheilungen nicht vor. Die mit Geschäftsbücher-Fabrikation verbundene Dütenfabrik in Plauen liess in der bisherigen Weise ihre Düten, Beutel usw. in den Gefängnissen von Plauen und Reichenbach herstellen und erzielte mit den sodann in ihrer Druckerei bedruckten Fabrikaten einen zufriedenstellenden Absatz an Grossisten und die grössere Kleinkundschaft besonders im Vogtlande, Thüringen und Bayern. In den Arbeitslöhnen traten gelegentliche Erhöhungen ein. — Bei der Papierfabrik in Bockwa gestaltete sich die Fabrikation von Düten sehr ungünstig, da einerseits die schlechte Geschäftslage im allgemeinen den Bedarf an Düten beeinträchtigte, anderseits die Konkurrenz, insbesondere die der Strafanstalts-Arbeiten, das Geschäft ver darb. Infolge Rückganges der Papierpreise wäre es den Düten-Fabrikanten vielleicht möglich gewesen, etwas mehr au ihren Fabrikaten zu verdienen, doch benutzte die Konkurrenz diesen Rückgang der Papierpreise, um auch die Preise für Düten und Beutel herunterzudrücken. Zur Erhaltung der wenigen übrig gebliebenen Kunden musste diesen Verhältnissen Rechnung getragen und leider auch zu den Schleuderpreisen geliefert werden, sodass der an und für sich geringe Verdienst vollständig aufging und thatsächlich kaum die Fabrikationskosten und Reisespesen wieder zu gewinnen waren. An diese Schilderung wird die Bemerkung geknüpft, dass eine so missliche Zeit kaum dagewesen sei. Das Absatzgebiet für die Düten-Fabrikation ist im allgemeinen dasselbe geblieben, auch in den Arbeiter- und Lohnverhält nissen hat sich nichts geändert. Freiburg i. B. Uebereinstimmend wird aus der Papierfabrikation der Geschäftsgang des Jahres 1893 als ungünstig bezeichnet. Die allgemeine wirthschaftliche Nothlage habe sich im verflossenen Geschäftsjahr auch für die ohnehin nothleidende Papier-Industrie geltend gemacht, und das Gesammt- Ergebniss könne nicht als befriedigend bezeichnet werden. Eine gegen Ende des Jahres erhoffte und durch die neuen höheren Jahres-Abschlüsse in den Rohmaterialien eigentlich bedingte Erhöhung der Preise habe sich nicht erreichen lassen, und au eine Besserung der geschäftlichen Lage sei bei den den Arbeitgebern immer mehr erwachsenden sozialen Lasten und der dazu vorhandenen Ueber-Erzeugung in absehbarer Zeit kaum zu denken. Von anderer Seite wird geklagt, dass sowohl die inländische als auch die aus ländische Konkurrenz nachgerade erdrückend werde. Die Ueber-Erzeugung an Papier habe sich auch im vergangenen Jahre nicht vermindert und so lange diese anhalte, sei auf eine Besserung der Lage der Papierfabrikation nicht zu hoffen. Die Berichte äussern sich ferner dahin, dass die Stückgut- Tarifsätze bei den gegenwärtigen Verhältnissen der Papierfabrikation viel zu hoch seien; die Einführung eines billigem Satzes für Versendungen zwischen 2000 bis 5000 kg sei sehr erwünscht. Die Arbeiterverhältnisse waren zufriedenstellend. Was man nicht aufgiebt. Hat man nie verloren. Schiller.
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