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22S2 PAPIER-ZEITUNG. Nr. 70. Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original - Patentschriften werden, Lweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin SW., Oranien- Strasse 91, an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt bezogen werden. EBefeuchtungs-Apparat für Steindruck-Schnellpressen von Ad. Hartmann und G. Lössl in Kolding (Dänemark). D. R. P. 74298 (Kl. 15). Während der lithographische Stein der Steindruckschnell presse bisher mittels eines Befeuchtungstisches und Systems von Befeuchtungswalzen befeuchtet worden ist, wird die Befeuchtung durch den hier in Rede stehenden Apparat von diesem direkt, ohne Befeuchtungstisch oder Befeuchtungswalzen als Zwischen glied, ausgeführt. Die Konstruktion des betreffenden Apparates ist in Fig 1 im Längenschnitt, in Fig. 2 im Querschnitt gezeigt. a ist ein mit Aufspannwinkeln m versehener Wasserbehälter, von welchem aus das Wasser durch eine Reihe von Ventilen (mit Fransenschneidmaschine von Richard Gäbel in Dresden. D. R. P. 75589 (Kl. 54.) Das 8- bis 16-fach zusammengefaltete Papier wird der Länge nach auf einer waagrechten Platte eingeklemmt und ragt nach vorn soweit über diese hervor, als die Fransen tief werden sollen. Die Fransen werden von zwei scheerenartig wirkenden Messern eingeschnitten, welche auf einem Schlitten montirt sind und an dem Papier entlang bewegt werden. Die Antriebswelle für die Messer und für die das Vorschieben des Schlittens bewirkende Schraubenspindel dient zugleich als Führung für den Schlitten. Patent-Anspruch : Eine Fransenschneidmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle zugleich als Führung für den hin- und her beweglichen Messerschlitten dient und mittels einer in ihr befind lichen Längsnuth und eines Keiles die zur Bethätigung der Schneid messer dienende Kurvenscheibe in gleiche Umdrehung versetzt, wobei durch Vermittelung einer Gewindespindel der Messerschlitten mit der Kurvenscheibe auf der Antriebswelle und folglich die Messer an dem in Ruhe befindlichen Papier oder Stoff entlang bewegt werden. Fig. 1. (Befeuchtungs-Apparat für Steindruck-Schnellpressen.) Fig. 2. den Ventilsitzen b, den Ventilkegeln c, den Ventilspindeln d und den Federn e) dem Befeuchtungsstoffe p zugeführt wird, der an der Schiene n durch Nadeln o festgehalten wird, durch welche ein Metalldraht q gesteckt ist. Die Ventilspindeln d sind gehalten durch die Schiene h, worin sich Löcher befinden, die mit den Ventilsitzen b korrespon- diren; die Spindel ist oben mit Gewinde versehen, sodass die Ventile mittels der Mutter f und Gegenmutter g verstellt oder in beliebiger Stellung festgehalten werden können. Durch die in den Aufspannwinkeln m angebrachten Regulirungsschrauben k kann die Schiene h und gleichzeitig mit dieser alle Ventilkegel gehoben oder gesenkt werden, wodurch die abgegebene Wassermenge geregelt wird. Der Apparat, welcher an jeder Steindruckschnellpresse angebracht werden kann, befeuchtet nach Angabe der Erfinder durchaus gleichmässig, indem der Stein zweimal unter dem Befeuchtungsstoff hingeht, bevor er unter die Farbwalzen kommt. Man soll nicht der Gefahr ausgesetzt sein, dass der Stein trocken läuft, und die Kante des Steines wird vollständig rein gehalten. Patent-Ansprüche: 1. Ein Befeuchtungsapparat zur direkten Befeuchtung des lithographischen Steines der Steindruckschnellpressen, gekenn zeichnet durch einen Wasserbehälter (a), in welchem eine Reihe sowohl einzeln durch die stellbaren Ventilspindeln, als auch im ganzen durch die stellbare Schiene (h) regulirbarer Ventile (b c d und e) angebracht ist, durch welche die Menge der Feuchtigkeit, welche dem Befeuchtungsstoff (p) zugeführt wird, geregelt werden kann. 2. An dem unter 1. angegebenen Befeuchtungsapparate die Anordnung einer an einer Schiene angebrachten Reihe von Nadeln (o) zur Befestigung des Befeuchtungsstoffes (p), durch welche Nadeln ein Metalldraht (q) geht. Rotirende Zinkdruckschnellpresse zum Bedrucken von Blechen von Bohn & Herber in Würzburg. D. R. P. 74698 (Kl. 15). Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Schnellpresse zum Bedrucken von Blechtafeln. Sie unterscheidet sich dadurch von den bisher bekannten Maschinen dieser Art, dass statt der früher üblichen zwei jetzt drei Arbeitscylinder in ihr angeordnet sind, wodurch es vermieden wird, dass die bedruckten Bleche beim Herausfallen aus der Maschine mit dem Bilde nach unten in die Auffangvorrichtung gelangen, wodurch leicht Beschädigungen des noch frischen Druckes eintreten. Durch die Anordnung der drei Cylinder ist es möglich, dass sämmtliche Bilder beim Verlassen des Druckcylinders nach oben gekehrt sind, sodass keine Reibungen auf dem frischen Druck zu befürchten sind. Einzelheiten und ■Schutz-Ansprüche sind aus der Patentschrift zu ersehen. Auftragevorrichtung für Lack, Leim und dergl. Flüssigkeiten von Adolf Lewin in Berlin. D. R. P. 75526 (KJ. 70). Beim Aufträgen von Lack, Leim oder ähnlichen Flüssigkeiten mittels eines Schwammes machte sich bisher der Uebelstand bemerkbar, dass der zum Befestigen des Schwammes dienende Draht- oder Holzstab beim Gebrauche häufig den mit Lack oder Leim zu versehenden Gegenstand berührte und Schrammen erzeugte. Diese Uebelstände werden durch vorliegende Einrichtung der die Flüssigkeit aufnehmenden Flasche erhält unmittelbar über dem Flaschen körper eine Einschnürung a, welche sich nach oben hin erweitert und dort den Pfropfen b aufnimmt. Letzterer ist durch bohrt, und durch diese Bohrung führt der unten den Schwamm c aufnehmende Drahtd, welcher oben zur leichtern Handhabung einen Ring e trägt. Wird nun dieser Draht d mit dem Schwamm aus der Flasche heraus gezogen, so muss sich der letztere beim Passiren der Einschnürung a des Flaschen halses stark zusammenpressen, die auf genommene Flüssigkeit wird dadurch zum grössten Theile herausgedrückt, und es bleibt nur soviel von derselben in dem Schwamme, als gerade zum Aufträgen er forderlich ist. Damit nun der den Schwamm tragende Draht beim Aufträgen der Flüssig keit nicht mit seinem untern Ende den betreffenden Gegenstand berühren und Schrammen erzeugen kann, ist der Pfropfen i mit einer Vertiefung f versehen, in welche der Drath und Schwamm so weit hineingezogen werden, dass der Drath vollständig von dem zusammengezogenen Schwamme umhüllt wird und beim Aufträgen des Lackes den Gegenstand nicht berühren kann. Der Pfropfen dient hierbei gleichzeitig als bequemer Handgriff. Nach dem Gebrauche wird der Draht mit dem Schwamm und dem Pfropfen wieder in die Flasche eingeführt, womit diese wieder verschlossen ist. Pat ent-Anspruch: Eine Auftragevorrichtung für Lack, Leim und dergl. Flüssig keiten, dadurch gekennzeichnet, dass in der untern Fläche des den Flüssigkeits-Behälter verschliessenden Pfropfens eine Aus höhlung (f) angebracht ist, welche ein Hineinziehen des den Schwamm tragenden Stabes {d) derart zulässt, dass sein unteres Ende vollständig von dem Schwamm umgeben wird, und letzterer selbst durch das Zusammenziehen eine bessere Auftragefähigkeit erhält. beseitigt. Der Hals an seiner untern