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Papierzeitung
- Bandzählung
- 19.1894,52-78
- Erscheinungsdatum
- 1894
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- Deutsch
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- Universitätsbibliothek Chemnitz
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- SLUB Dresden
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Zeitschrift
Papierzeitung
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Band
Band 19.1894,52-78
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- Titelblatt Titelblatt -
- Register Inhalt I
- Ausgabe Nr. 52, 1. Juli 1669
- Ausgabe Nr. 53, 5. Juli 1701
- Ausgabe Nr. 54, 8. Juli 1733
- Ausgabe Nr. 55, 12. Juli 1765
- Ausgabe Nr. 56, 15. Juli 1797
- Ausgabe Nr. 57, 19. Juli 1829
- Ausgabe Nr. 58, 22. Juli 1857
- Ausgabe Nr. 59, 26. Juli 1889
- Ausgabe Nr. 60, 29. Juli 1917
- Ausgabe Nr. 61, 2. August 1945
- Ausgabe Nr. 62, 5. August 1973
- Ausgabe Nr. 63, 9. August 2005
- Ausgabe Nr. 64, 12. August 2037
- Ausgabe Nr. 65, 16. August 2069
- Ausgabe Nr. 66, 19. August 2097
- Ausgabe Nr. 67, 23. August 2129
- Ausgabe Nr. 68, 26. August 2157
- Ausgabe Nr. 69, 30. August 2189
- Ausgabe Nr. 70, 2. September 2221
- Ausgabe Nr. 71, 6. September 2253
- Ausgabe Nr. 72, 9. September 2285
- Ausgabe Nr. 73, 13. September 2317
- Ausgabe Nr. 74, 16. September 2349
- Ausgabe Nr. 75, 20. September 2385
- Ausgabe Nr. 76, 23. September 2417
- Ausgabe Nr. 77, 27. September 2453
- Ausgabe Nr. 78, 30. September 2485
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Band
Band 19.1894,52-78
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Kr. 70. PAPIER-ZEITUNG. 2225 Technische Lehranstalten in Amerika und Deutschland. In Nrn. 51 und 53 gaben wir einige Auszüge aus dem Bericht wieder, welchen Prof. A. Riedler über die technischen Lehr anstalten der Vereinigten Staaten im Auftrage des Kultusministers ausgearbeitet hat. Seine eigene Stellung zu einigen Unterrichts fragen erörtert Prof. Riedler in der »Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure«. Dem uns vorliegenden Sonder-Abdruck dieser interessanten Abhandlung entnehmen wir folgende Stellen: Allen amerikanischen Ingenieur-Schulen eigen ist die weitgehende praktische Ausbildung, die Gewöhnung an praktische Auffassung und die Entwickelung des Forschungs- und Beobachtungssinnes durch selbständige üebungen in Laboratorien. Diese Art des Unterrichts ist in den neuern technischen Schulen Amerikas zielbewusst und in grossem Maassstabe durch geführt worden und hat Erfolge errungen, die uns zu denken geben sollten. In England ist der technische Unterricht auch in der angedeuteten Richtung ausgestaltet; bei den äusserst bescheidenen Mitteln aber, die den englischen technischen Schulen zur Verfügung stehen, sind sie im allgemeinen nicht so weit wie die amerikanischen gekommen. Nur in der Elektrotechnik hat sich in England wie bei uns ein dem amerikanischen ähnlicher Unter richt herausgebildet. Was selbst bei uns in der Elektrotechnik für unerlässlich erachtet wird: die Ausbildung des Forschungs- und Beobachtungssinnes in Labo ratorien durch selbständige Untersuchungen, ist eine selbstverständliche Forderung für jede Ausbildung in naturwissenschaftlicher und technischer Richtung; in dieser Beziehung können wir von den Amerikanern nur lernen, und wir sollten die wissenschaftlichen Laboratorien als Lehrmittel ersten Ranges ohne Verzug bei uns einführen bez. ausbilden. Nach einer graphisch dargestellten Uebersicht über die Ver- theilung des Unterrichts an amerikanischen und deutschen wie auch österreichischen Maschinenbau-Schulen fährt Prof. Riedler fort: Der Vergleich ergiebt, dass die deutschen Hochschulen trotz der 8- bis 9-jährigen Vorbildung viel Zeit für die Wiederholung der theoretischen Vorbildungsgegenstände aufwenden müssen (23 bis 41 pCt. des ersten Jahres), dass der eigentliche Fachunterricht im wesentlichen nur in theoretischer Ausbildung besteht, und dass die Laboratoriums-Uebungen, welche in Amerika beim Unterricht eine so grosse Rolle spielen, an den deutschen Schulen theils garnicht, theils in beschränktem Ausmaasse (verhältnissmässig am ausgebildetsten an den süddeutschen Hochschulen) vorkommen. Es zeigt sich also das ungeheure Uebergewicht des theoretischen Schulunterrichtes. Der Unterricht und der Unterrichtserfolg ausserhalb der Laboratorien, also die wissenschaftliche und intellektuelle Erziehung, stehen hingegen an den besten amerikanischen Ingenieur-Schulen durchschnittlich nur auf der Stufe der höhern Gewerbe-Schulen in Oesterreich oder der frühem preussischen Schulen ähnlicher Art. Es fehlt zudem in diesem Theile des Unterrichts überwiegend der wissenschaftliche Geist, und es herrscht der Drill. Selbst in manchen zu den besten Einrichtungen der amerikanischen Ingenieur-Ausbildung zählenden Unterrichts-Laboratorien der neuern Schulen fehlt gleichfalls der wissenschaftliche Geist und wird durch Uebung in bestimmten Methoden und Fertigkeiten ersetzt. Unser Unterrichtsgeist, jedoch in der amerikanischen, zielbewussten und einfachen Durchführung, würde ungleich bessere, werthvollere Resultate erzielen,, vorausgesetzt, dass die übliche theoretische Weitschweifigkeit ausgeschlossen bliebe. Die Ausbildung der amerikanischen Studirenden zu Konstrukteuren steht noch wesentlich tiefer; der Unterricht im Zeichnen ist thatsächlich nicht mehr, als der Name sagt. Auf eine Entwickelung derjenigen Fähig keiten, welche die erfolgreiche Thätigkeit des Konstrukteurs bedingen, wird in ganz unzureichender Weise eingegangen. Diese Seite der Erziehung ist dementsprechend auch die schwächste. Dass die amerikanischen technischen Schulen an sich gegenüber den unserigen minderwerthig sind, ist- garnicht bestreitbar, und viele ihrer Schattenseiten sind noch garnicht erwähnt. Die Vortheile der freien Ent wickelung der natürlichen Begabung durch die amerikanische Erziehung sind aber so bedeutend, dass die schweren Mängel der Schulen, insbesondere der technischen Schulen, nicht die entsprechend nachtheiligen Folgen mit sich bringen. Prof. Riedler bestreitet, dass die natürliche Begabung der Amerikaner für den Ingenieurberuf höher sei als bei uns. Aber die eigenartigen amerikanischen Verhältnisse sind der Entwickelung des freien Blickes ausserordentlich günstig. Dass in Amerika überhaupt die angeborene natürliche Veranlagung der Bevölkerung höher sei als bei uns, lässt sich ebenfalls nicht nachweisen. Wohl aber bringen es dort die freiere Erziehung und gerade die Viel gestaltigkeit der amerikanischen Schulen, welche keine Vorrechte besitzen, mit sich, dass die vorhandene Begabung nicht in einen einzigen Kanal hineingezwängt wird, und dass wenigstens die begabtem Individuen sich freier, der Individualität angemessener und eigenartiger entwickeln. Daraus ergeben sich für die Erziehung gesundere, naturgemässere Bedingungen. Unsere durchaus andern und ungünstigem Verhältnisse wären an sich noch kein grosser Nachtheil. Nachtheile entstehen erst durch unsere Schul- Einrichtungen, welche alle gleichartigen Unterrichtsgang vorschreiben und einer einzigen Richtung und Methode des Unterrichts alle Vorrechte ein räumen. Wir fördern den künstlichen Andrang aller Schüler nach der einzigen Bahn, welche zu Vorrechten führt; die Berufswahl erfolgt nicht nach Neigung und Veranlagung, sondern nach äussern Verhältnissen, nach Erwartungen und Vermuthungen in unreifen Jahren, in unbewusstem Drang nach bevorrechtigten Stellungen, ohne genügende Rücksicht auf die natür lichen Grundlagen. In Amerika ist der Erfolg in den meisten Berufsarten nicht vom Studium an bestimmten Schulen abhängig, der Unterricht in den unreifen Jünglingsjahren nicht so entscheidend für das ganze künftige Leben wie bei uns. Wer dort auf der Schulbank nichts taugt, ergreift sofort einen Beruf, für den er sich besser eignet. Es giebt dort bis jetzt über haupt kein allein seligmachendes Studium, infolgedessen auch weniger Fehler in der Berufswahl, und infolge richtiger, selbständiger Berufswahl auch mehr Selbstvertrauen, während bei uns wegen der Vorrechte die Berufswahl unter allen Umständen zu einer Zeit stattfinden muss, wo Niemand über bestimmte Befähigung ein Urtheil abgeben kann. Nach der frühzeitig erzwungenen Berufswahl soll eine angeblich universelle, für alles befähigende Unterrichtsmethode Ersatz schaffen. Der einseitige Sprach-Unterricht fördert den Hang zum Grübeln, Theoretisiren und Disputiren, der uns ohnedies im Blute steckt, und er bekämpft auch nicht die Schattenseiten des deutschen Charakters, das Erb übel, den Hang zu Sonderbestrebungen. Das ist ein merkwürdiges Schicksal: individuelles Selbstgefühl spielt in unserm Leben eine grosse Rolle, aber mehr in der Empfindungswelt als im wirklichen Leben; zu einem nützlichen Durchbruch kann dieses Gefühl garnicht kommen. Schon die Sehultyrannei verhindert die Berufswahl nach der individuellen Begabung und beschränkt die selbständige Entwickelung, und nach endlich vollendetem Studium, nachdem der gleichalterige Amerikaner schon etwa 10 Jahre in der schaffenden Welt sich selbständig bewegt hat, gelangen wir tastend nach und nach zur Erkenntniss und Bethätigung der eigenen Kraft und der eigenen natürlichen Veranlagung, von der alle Erziehung hätte ausgehen müssen. Thatsache ist: in Amerika herrscht mehr als bei uns klare, einfache, natürliche Auffassung, geringere, aber genügende Beherrschung der wissen schaftlichen Grundsätze. Zweck und Mittel werden dort mehr in Einklang gesetzt, das Zusammenwirken verschiedenartiger Verhältnisse mehr im Auge behalten als bei uns, wo Anfänger sich äusserst komplizirter Ueberlegung und doch höchst einseitiger Beurtheilung ergeben. Thatsache ist ferner, dass mindestens drei Viertel aller Ingenieurbauten und Unternehmungen technischer Art in der Welt von der englisch sprechenden Rasse ausgeführt werden. Thatsache ist es nicht minder, dass die Durchführung aller dieser Ingenieur-Arbeiten unter gewaltiger Mit wirkung deutscher Ingenieure und Mitarbeiter erfolgt, dass diese aber nur äusserst selten die führende Rolle inne haben, daher ihr Antheil am Gelingen dem deutschen Namen nicht zu gute kommt, wie denn überhaupt der gewaltige Ueberschuss von gebildeten Deutschen, die im Auslande thätig sind, in andern Nationen völlig aufgeht, ohne dem Vaterlande Nutzen zu bringen. Soll nicht minderwerthige Veranlagung als Ursache solcher Zustände angenommen werden, wofür keinerlei Nachweis erbracht werden kann, so muss die Ursache in der Erziehung gesucht werden. Handelskammerberichte 1893. Hanan. Der Geschäftsgang der Papierfabrikation war von Januar bis Oktober 1893 gegenüber den Vorjahren im ganzen gut zu nennen, fiel aber vom Oktober bis zum Jahresschlüsse wieder bedeutend ab; z. B. kann der Monat Januar 1894 wohl als eine der stillsten Zeiten angesehen werden, die jemals — Kriegszeiten ausgenommen — der bezeichnete Industriezweig durchgemacht haben dürfte. Der flottere Betrieb von Januar bis Oktober 1893 lässt sich dadurch erklären, dass, veranlasst durch die grosse Trockenheit des Winters 1892 bis 1893 und des ganzen Sommers 1893, die Werke, welche mehr auf Wasserkraft angewiesen sind, gezwungenermaassen ihre Erzeugung verringerten, welche Einschränkung dann den mit Dampfbetrieb arbeitenden Fabriken zu gut kam. Von Eintritt der feuchtern Jahres zeit an, im Betriebsjahre anfangs Oktober, also von der Zeit an, in welcher die nur auf Wasserkraft angewiesenen Betriebe wieder voll arbeiten konnten, kamen die Aufträge seltener und blieben Ende 1893 und Anfang 1894 fast ganz aus. Damit wäre wohl die Ueber-Erzeugung in ihrer ganzen Schwere gekennzeichnet. Dieses Gefühl von dem Vorhandensein einer Ueber-Erzeugung und die damit verbundene Besorgniss, dass einige Wochen Regen die ganze Lage wieder rasch ungünstig verändern könnten, lag drückend auf dem Geschäftsgänge und bewirkte trotz erhöhter Nach frage, dass die Fabrikanten keine Besserung der Preise, die infolge der Erhöhung der Rohstoffpreise dringend geboten war, erreichen konnten, denn es fehlte das hierfür nöthige Vertrauen auf ein laufendes, regel mässig besseres Geschäft für die Zukunft. Schweidnitz. Eine Besserung gegen das Vorjahr ist nicht eingetreten. Trotzdem Holzschliff um 40 pCt. und Zellstoff um 8 pCt. gestiegen waren, sind die Preise für das fertige Fabrikat infolge starken Angebotes noch gefallen. Infolge Wassermangels mussten Bezüge aus Norwegen und Schweden gemacht werden. Die Ausfuhr nach Amerika und Spanien hat vollständig aufgehört. Die Zollgesetzgebung hat sich in Bezug auf Oester reich nicht als günstig erwiesen, und auch der neue Handelsvertrag mit Russland eröffnet keine günstigem Aussichten; nur Luxuspapiere können möglicherweise einen Vortheil haben. Billigere Eisenbahnfracht nach dem Rhein und Norddeutschland ist für die hiesige Industrie unbedingt Erforderniss.
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