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2116 PAPIER-ZEITUNG. Mr. 66. c. JCainölQr^ Ingenieur, beehrt sich, seinen Kunden mitzutheilen, dass er seine bis herige Thätigkeit auf eigene Rechnung fortsetzen, den Hau von Papier- und Stoff-Fabriken planen und übernehmen, Brissard’s Liniir-Maschinen und Papier-Schneidmaschinen liefern wird. Stahlplatten zum Einpi'essen vonWasserxeichen in alle Arten von Papier, Maschinen und Werkzeuge zur Papier - Verarbeitung. Prompte, sorgfältige Erledigung von Anfragen und Auf trägen. Die Bureaux befinden sich 60 rite St. Andre-des-arts, Paris. [72676 Neu hinzutretenden Abonnenten der Papier-Zeitung stehen die früher erschienenen Lieferungen von Hofmann’s Handbuch der Papierfabrikation gegen Einsendung der Bezugsquittung und Zahlung von 1 M. für jede Lieferung, äusser Porto, zur Verfügung. Expedition der Papier-Zeitung. Berlin W. 9, Neue Geschäfte und Geschäftsveränderungen. Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntniss zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Die Firma Carl Adler’s Buchdruckerei in Küstrin ist eingetragen und als deren Inhaber Herr Carl Adler daselbst. Für die Papierfabrik Gebrüder Roessler in Porschdorf wurde Herrn Paul Roessler Prokura ertheilt. Eisengiesserei und Maschinenfabrik (vorm. Goetjes & Schulze) in Bautzen. Der uns vorliegende Bericht für das abgelaufene fünfte Geschäftsjahr sagt, dass die Erwartungen zum Theil erfüllt seien, und dass trotz der Ungunst der allgemeinen Geschäftslage und der äusserst gedrückten Preise nicht nur ein grösserer Umsatz, sondern auch ein besseres Gewinn-Ergebniss erzielt wurde. Der Umsatz für 1893/94 beträgt 423940 M. 65 Pf. gegen 332478 M. 89 Pf. im Vorjahre und der Betriebsgewinn 100550 M. 02 Pf. gegen 75371 M. 28 Pf.; es wurde ein Ueber- schuss von 51440 M. 51 Pf. gegen 22407 M. 73 Pf. in 1892/93 erzielt. Das Aktienkapital besteht nach Umwandlung von 20 Stück Stamm-Aktien in Vorzugs-Aktien aus 280 Stück gleich berechtigten Vorzugs-Aktien zu 1000 M. Der Gewinn nebst 7200 M. Nachzahlungen auf 36 Stück Aktien zu 200 M. soll wie folgt verwendet werden: 71/ pCt. von 31921 M. 67 Pf. Tantieme an Aufsichtsrath 2394 M. 13 Pf., 8 pCt. von 31921 M. 67 Pf. als Tantieme an Vorstand 2553 M. 73 Pf., 5 pCt. Dividende 14000 M., Gratifikationen 2600 M., für den Arbeiter - Unterstützungsfonds 1000 M., Abschreibungen 26334 M. 85 Pf., für den Spezial- Reservefonds 9000 M., Vortrag auf neue Rechnung 757 M. 80 Pf. Konkurse. Johannes Kloth, Inhaber einer Kunst-Anstalt in Esslingen. Gerichtsnotar Schmid daselbst ist Konkurs-Ver walter. Anmeldefrist bis 8. September, allgemeiner Prüfungstermin 17. September. — Emil Haering, Verlagsbuchhändler in Braun schweig in Firma Gebrüder Haering. Termin zur Verhandlung über einen von dem Gemeinschuldner gemachten Zwangsvergleichs- Vorschlag 4. September. Konkurs-Aufhebung. Hermann Kunze, Buchbindermeister in Küstrin. + Herr Robert Prause, Besitzer der Neuweistritzer Papier fabrik, ist am 3. d. Mts. im Alter von 62 Jahren in Habel- schwerdt i. Schl, gestorben. Kommerzienrath Eduard Hoesch, Düren, f Die Feinpapier-Fabrikation verliert in dem am 10. August zu Düren verstorbenen frühern Mitinhaber der Firma Gebrüder Hoesch einen ihrer vornehmsten Vertreter. Seiner Thätigkeit ist es hauptsächlich zu danken, dass die vor etwa 30 Jahren auf dem deutschen Markt sehr verbreiteten feinen fremden Sorten durch deutsche ersetzt werden konnten. Viele Briefpapier-Formate, die man früher nur vom Auslande bezog, wurden zuerst von ihm hergestellt und machten auch bald in den Nachbarländern, wo englische und französische Erzeugnisse den Markt beherrschten, erfolgreichen Wettbewerb. Eingehende Fachkenntniss und liebenswürdiges Wesen brachten ihm auf den Welt-Ausstellungen 1862 zu London und 1867 zu Paris den Vorsitz im Preisgericht für die Papiergruppe. Seine Verdienste wurden in der Heimath durch Titel und Orden, von Frankreich durch die Ehrenlegion anerkannt. Viele unter seiner Leitung ausgebildete Fachmänner werden, wie der Unterzeichnete, seinen Hingang betrauern und sein Andenken in Ehren halten. Berlin, 15. August 1894. Max Krause, Kommerzienrath. Allgemeiner Deutscher Buchhandlungs-Gehilfen-Verband. Der »Kreis Brandenburg« dieses über 2000 Mitglieder zählen den, seit 28 Jahren bestehenden Verbandes veranstaltete am 13. August in Berlin im obern Saale des »Schultheiss«, Friedrich und Behrenstrassen-Ecke, eine Versammlung, in welcher Bericht über die im Juli zu Leipzig abgehaltene Generalversammlung erstattet wurde. Der Verband besitzt eine Kranken- und Sterbekasse mit etwa 70000 M. Vermögen; der Eintritt ist nunmehr dadurch erleichtert, dass von der Beibringung eines ärztlichen Gesundheits-Zeugnisses abgesehen wird. Die Wittwen- und Waisenkasse wird am 31. Dezember 1894 eine 10-jährige Kapitalsbildung hinter sich haben und etwa 257000 M. Vermögen besitzen; sie tritt mit dem 1. Januar 1895 in Thätigkeit. Wittwen und Waisen von verstorbenen Mitgliedern, welche 10 Jahre lang beigesteuert haben, erhalten eine Jahresrente von 5 Einheiten zu 40 M., also 200 M., einfache Waisen 21/2 Einheiten gleich 90 M. und Doppelwaisen 150 M. Der Verband hat auch eine Alters- und Invaliditäts-Zuschusskasse errichtet, welche sich noch in der Sammelperiode befindet. Jedes Mitglied dieser Kasse zahlt 6 M. vierteljährlich. Anmeldungen nehmen entgegen die Herren Carl Grosse im Hause Julius Springer, Berlin N., und Emil Kupfer im Hause Asher & Co., Berlin W. Vorsicht im Handelsverkehr mit Griechenland. Unter »Megalomanie« versteht der griechische Volksmund die schwache Seite einer gewissen Gruppe von Kaufleuten, die sich jung, ohne Kapital und ohne Erfahrung selbständig gemacht haben. Erfreut sich der Mann einer unbescholtenen Vergangenheit, so wird er von dem Vermittler, an den er sich wendet, gern für kleinere Kredite empfohlen, die er dann auch gewissenhaft einlöst. Nach kurzer Zeit unternimmt er eine Geschäftsreise nach Zentral-Europa, um dort mit den Industriellen in persönliche Beziehungen zu treten. Natürlich erbittet er sich von seinem Kommissionär eine schriftliche Empfehlung an die betreffenden Häuser behufs Abschlusses von grössern Geschäften. Der Ver mittler kann ihm dieselbe nicht abschlagen und rettet sich aus der Verantwortung in der Weise, dass er den betreffenden Fabrikanten von der wahren Kreditfähigkeit des Empfohlenen direkt verständigt. Wenn dieser nun bei dem Geschäftsfreunde nicht das gewollte Entgegenkommen findet, so wendet er sich an einen Konkurrenten des letztem, der ihm nach Vorweisung des Empfehlungsbriefes die gewünschten Waarenmengen kreditirt, mit denen dann das Geschäft grossartig ausgestattet und dadurch den Betreffenden der Schein eines Geschäftsmannes hohem Ranges verliehen wird. Freilich, wenn dann der Verfalltermin angerückt ist, muss der betreffende Industrielle froh sein, wenn er eine kleine Ratenzahlung auf seine Rechnung bekommen kann. Nach den Ermittelungen des österreichisch-ungarischen Konsulats in Piräus, das in seinem neuesten Bericht vor solchen Kaufleuten warnt, sind schon sehr viele österreichisch-ungarische Kaufleute zu Schaden gekommen, weil sie äusser Acht liessen, was für den Verkehr mit griechischen Häusern unbedingt innezuhalten ist, sich vor dem Eingehen neuer Geschäftsverbindungen über die Solidität und den Ruf des neuen Kunden an geeigneter Stelle zu unterrichten. Als Beweis wird auf die Unzahl von Reklamationen verwiesen mit Bezug auf Leute, die in Griechenland als berüchtigte Industrieritter bekannt sind und gelegentlich auch im Ausland ihr Unwesen treiben.