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PAPIER-ZEITUNG. 2098 d— H— Fig. 3. Fig. 2. 4--- 1 g00uüggg0üdguuubii 3001 Fig- 4, —1620. D Fig- 1 —4850- von Fig. 2, Fig. 2 ein Aufriss- Schnitt nach c-d in Fig. 1, Fig. 3 Vorderansicht, Fig. 4 Grundriss- Schnitt nach e - f in Fig. 2, alles in 1:400 der wahren Grösse. A ist der Einwurf für frischen Kies, B die Thür zur Entfernung der Kies abbrände und C die Thür, von der aus der Rost gehandhabt wird, worauf der Kies lagert. Alle drei Zugänge bestehen aus Gusskasten, • deren untere Seiten länger als die obern sind und den an den Rändern gehobelten Verschluss- thüren zur Auflage dienen. Die Thüren sind mit schmiedeeisernen Griffen und mit durch Guss stopfen verschliessbaren Schau- und Luftlöchern versehen. Der Rost D besteht aus quadratischen schmiedeisernen Stäben, die nahe den Enden und in der Mitte haft benutzen, wo sie zu Wasser bezogen werden können. Nachdem der Käufer die Kiese aus gebrannt, d. h. den verbrennbaren Schwefel ver- werthet hat, giebt er dieselben an eine der an manchen Orten zu diesem Zweck errichteten An stalten ab, welche das Kupfer auf elektrolytischem Wege daraus abscheiden. Dadurch dass der Haupt- werth der Kiese in dem Kupfer liegt, wird es möglich, dass sie an günstig gelegenen Orten über haupt zur Gewinnung von Schwefligsäure mit Vortheil benutzt werden können. In den am meisten benutzten Kiesen ist das Schwefeleisen beinahe immer von Zink und oft auch von Arsen begleitet, und wegen dieser Stoffe konnten die abgebrannten Kiese bisher nicht auf Eisen verhüttet werden. Neuerdings ist es jedoch gelungen, das Zink elektrolytisch aus denselben abzuscheiden, und eine grössere Anlage zu diesem Zweck ist bereits im Bau begriffen, doch soll damit erst an die Oeffentlichkeit getreten werden, wenn sich das Verfahren im Grossen bewährt hat. Falls dies gelingt, also aus den abgebrannten Erzen das Zink ausgeschieden und gewonnen wird, werden auch die verbleibenden 50 bis 55 pCt. Eisen werthvoll, und es öffnet sich ein grosses Feld für die Pyrite oder Schwefelkiese solcher Art, da sie an viel mehr Orten vorkommen und billiger sind als Kupferkiese. Die Gewerkschaft Sicilia in Meggen a. d. Lenne, Westfalen, hat bedeutende Gruben von Schwefelkies, der etwas Zink enthält, und er leichtert den Fabrikanten dessen Verarbeitung, indem sie denselben Anleitung dazu giebt. Sie bedient sich dazu einer Schrift von Wilhelm A. Müller in Laar bei Ruhrort »Die Sulfitlaugen- Bereitung in den Zellstoff-Fabriken« nebst dessen Zeichnungen. Wir geben aus denselben, sowie aus eigener Kenntniss und den Mittheilungen der Gewerkschaft, Folgendes wieder: Beim Rösten oder Verbrennen von Schwefel kies in eigens dafür gebauten Oefen entsteht neben der schwefligen Säure und flüchtigen Arsen verbindungen hauptsächlich Eisenoxyd Fe, O 3 als fester rothbrauner Körper. Ausserdem bildet sich immer, und zwar in wechselnden Mengen, Schwefel säure, die nicht nur einen Verlust an Schwefel bedeutet, sondern auch bei der Verwendung der Sulfitlauge zum Kochen nachtheilig einwirken kann. Bei unrichtiger Führung des Röstens sowohl als auch bei mangelhafter Bildung der Sulfitlauge treten überdies, wie bei Verbrennung von Roh schwefel Sublimationen, d. h. Ablagerungen von Schwefel, auf. Derartige Sublimationen schaden nicht allein durch Verlust des nutzbringenden Schwefels, sondern mehr noch, weil dieser sublimirte Schwefel in den Absorptions-Apparaten, in denen die Sulfitlauge hergestellt wird, zur Bildung von Polysulfureten Anlass geben kann, welche ganze Kochungen völlig verderben können. Die Schwefelkies-Oefen und deren Betrieb müssen deshalb so angeordnet werden, dass die Entstehung von Schwefel möglichst ausgeschlossen bleibt. Die Bildung von Schwefelsäure muss auf ein Minimum beschränkt und wenn entstanden, für den spätern Absorptionsprozess unschädlich ge macht werden. Der sogenannte Flugstaub aus dem erzeugten Gasstrome von schwefliger Säure soll stets zur Ausscheidung gelangen, ehe die schweflige Säure in die Absorptionsgefässe tritt. In engem Zusammenhänge mit diesen Be dingungen muss dann noch berücksichtigt werden, dass die Absorption der schwefligen Säure bei ihrer Umwandlung in Sulfitlauge umso vollständiger vor sich geht, je kälter sie in Thürme oder Bottiche gelangt. Bei den Kiesöfen und anschliessenden Gasleitungen ist daher für möglichste Abkühlung der Gase zu sorgen. Nachstehend gezeichnete und beschriebene Anlage entspricht nach vielfachen von Herrn Müller gemachten Erfahrungen diesen Erfordernissen. Fig. 1 ist ein Aufriss-Längsschnitt zweier Kiesöfen nach a-b Schwefligsäure aus Schwefelkies. In den zur Herstellung von Schwefligsäure dienenden Erzen kommt der Schwefel entweder als Fe Cu Sa., oder Schwefel- Eisen Kupfer Schwefel eisen Fe Sa vor. Der Hauptfundort der Kupferkiese ist Rio Tinto in Spanien, dieselben lassen sich besonders vortheil-