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Handelskammerberichte 1893. Hagen. Geradezu verhängnissvoll wurde die Lage gegen Ende des Jahres für die Papier-Fabrikanten, welche Zeitungs- und andere holz stoffhaltige Papiere erzeugen, als im Herbst eine Vereinigung der Holz stoff-Produzenten über ganz Deutschland zustande kam, wodurch der Preis für diesen nothwendigen Rohstoff um 20 bis 50 pCt. für 100 kg in die Höhe geschraubt wurde. Es ist dadurch die Ausfuhr für gewisse Erzeugnisse vollständig unterbunden worden, und speziell der holländische Markt, der in der Hauptsache von Fabriken der hiesigen Gegend bedient wurde, fast gänzlich an die skandinavische Konkurrenz verloren gegangen. Es steht zu befürchten, dass dieser Verlust dauernd bleiben wird, da Schweden und Norwegen unter viel günstigem Verhältnissen erzeugen. Die hiesigen Papier-Fabrikanten beklagen es, dass die Bestimmungen in Betreff der Sonntagsruhe noch immer nicht in Kraft gesetzt worden sind. Es wäre sehr zu wünschen, dass dies nunmehr endlich erfolge. Es kann nur wiederholt betont werden, dass die jetzige Ueberproduktion in erster Linie darauf zurückzuführen ist, dass man allgemein eine baldige Ausführung der gesetzlichen Bestimmungen über die Sonntags ruhe erwarten musste, und infolgedessen die Produktionsmittel erheblich vermehrt wurden, welche trotz verlustbringender Preise jetzt im Betriebe gehalten werden, nachdem bedeutende Kapitalien darin festgelegt worden sind. Nordhausen. Die Papierfabrik Ilfeld berichtet, dass sich das Geschäft bei gedrückten Preisen äusserst schleppend und unrentabel gestaltete. Papier konnte nur mit grösster Mühe verkauft werden, was bei dem anhaltenden Wassermangel um so empfindlicher war. Der Umsatz in Papierwaaren ist dem vorjährigen fast gleich geblieben. Obschon einige Papiersorten theurer eingekauft werden mussten, liess sich doch ein Preis-Aufschlag auf Papierwaaren nicht erzielen, zumal die Konkurrenz sehr stark war. Aus dem Geschäftsbericht der Aktiengesellschaft für Tapetenfabrikation zu Nordhausen für 1893: > Gleich dem Vorjahr kann auch das abgelaufene Geschäftsjahr 1893 im allgemeinen für Handel und Verkehr, insbesondere aber für unsern Geschäftszweig, nur als wenig günstig bezeichnet werden. Bei dem immer noch anhaltenden Darniederliegen der Bauthätigkeit und des damit in unmittelbarer Beziehung stehenden schwierigen Absatzes unserer Fabrikate war es uns im verflossenen Jahre trotz aller Mühen nur möglich, den Absatz gegen das ungünstige Vorjahr um etwa 20000 M. zu erhöhen. Zwar ist es uns gelungen, die Fabrik während des ganzen Jahres voll zu beschäftigen und über 300000 Rollen mehr abzusetzen, sodass wir in dieser Beziehung die ungefähre Durchschnittszahl der frühern bessern Jahre wieder erreicht haben, aber das finanzielle Resultat ist nur um eine Kleinigkeit besser geworden. Diese wenig erfreuliche Thatsache findet, wie schon mehrfach erwähnt, ihre Erklärung in der Art des Bedarfs, sowie in den Verkaufs preisen. Denn noch mehr als in den letzten Jahren erstreckte sich dieses Mal die Nachfrage auf die billigen Sorten, den n Preise durch die immer grösser werdende Konkurrenz und dadurch vermehrte Ueberproduktion auf das Aeusserste gedrückt wurden. Der Durch schnittspreis ist daher wieder zurückgegangen, was bei dem Gosammt- umsatz um so bedeutender ins Gewicht fällt, als die Unkosten eher grösser geworden sind. Seit Beginn des neuen Jahres waren wir gut beschäftigt, und auch noch für die nächste Zeit sind Aufträge genügend vorhanden. Wir glauben daher, dass, sobald eine Besserung der allgemeinen wirth schaftlichen Verhältnisse eintritt, wozu ja verschiedene Anzeichen vor handen sind, wir wieder auf eine erhöhte Rentabilität unseres Betriebes rechnen können.« Bunt- und Luxuspapierfabrik Goldbach in Goldbach b. Bischofswerda i. 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