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Briefkasten. Anonyme Anfragen bleiben unberücksichtigt. 716. Frage: Einliegend überreiche ich Ihnen nasse und trockene Proben von Holzpappen, in welchen leider blaue Flecke Vorkommen. Bei gewöhnlichem Betriebe finden dieselben sich nicht vor, wohl aber, wenn durch Niederschläge der Zufluss des Betriebswassers stärker wird. Der Fluss, welcher zum Betriebe meiner Fabrik benutzt wird, ist ein Gebirgswasser, dessen Zuflüsse nur in Fichtenwaldungen entspringen. Oberhalb meiner Fabrik befinden sich keine Fabrik-Anlagen oder Wohnstätten. Dadurch, dass das Wasser viel Luft mit sich führt, rosten die eisernen Zuflussrohren stark im Innern, sie werden durch Erhitzen nach Verlauf einiger Jahre gereinigt. Es wird behauptet, dass bei stärkerem Zufluss von Wasser (bei Regen oder Gewitter) Ameisen säure dem Wasser zugeführt werde, welche sich bei stärkerem Abfluss in den Zuleitungsröhren der Schleifer, Schütteler und Pappen-Maschinen mit kleinen, sich lösenden Eisentheilchen ver binde und diese blauen Flecke verursache. Sollten Sie dieser Ansicht beipflichten, dann müsste ich die eisernen Rohre durch kupferne ersetzen, was immer eine Ausgabe von einigen Tausend Mark erfordert. Auf meiner andern Fabrik, in welcher ich nur Quellwasser zu dem Betriebe der Schleifer, Schüttelwerke und Pappen-Maschinen verwende, kommen die blauen Flecke nur sehr selten vor. Muss ich zur Verhütung der Flecke statt der eisernen Rohre kupferne verwenden, oder liegt die Schuld der Flecke an nicht ordnungsmässiger Reinhaltung der Apparate? Antwort: Wenn Sie, wie wir es gethan haben, einige der blauen Flecke mit der scharfen Spitze eines Messers von der Mitte aus öffnen, d. h. auseinanderlegen, werden Sie mehr oder weniger tief unter der Oberfläche — manchmal auch obenauf — einen rothbraunen Kern finden, der sich leicht zertheilen lässt und wie Eisenrost aussieht. Ob es Eisen ist, lässt sich am besten unter dem Mikroskop ermitteln. Vielfache Vergrösserung wird aber wahrscheinlich erkennen lassen, dass diese Kerne der Flecke Pilzsporen oder kleine Pilze sind, die sich in den feuchten Holz pappen ausgebreitet haben. Eisen würde auch keine blauen, sondern gelbe Flecke verursachen. Wir müssen uns auf diese Vermuthung beschränken, weil dem Schreiber hier im Bade, wo er sich zur Zeit auf hält, kein Mikroskop zur Verfügung steht, und verweisen auf zahlreiche ähnliche in der Papier-Zeitung (z. B. in Nrn. 14 und 28, Jahrg. 1892) besprochene Fälle. Das aus den Wäldern kommende Wasser kann solche Sporen leicht mit führen. Etwas Ameisensäure, welche sich in dem Wasser befinden könnte, wäre so verdünnt, dass sie keinerlei Wirkung üben würde. Um solche Pilzbildungen oder auch Verunreinigung durch Rost zu vermeiden, sollten Sie das Wasser nur filtrirt benutzen, es wenigstens durch Filzbeutel gehen lassen. Keinesfalls sollten Sie die Pappen lange feucht liegen lassen, sondern rasch trocknen, weil sich die Pilze nur auf feuchtem Nährboden entwickeln. 717. Frage: In Carl Hofmann’s Handbuch finden sich auf Seite 714 und 719 Skizzen der Trockenpartie von in Paris im Jahre 1889 ausgestellten Maschinen. Bei denselben liegen sämmt- liche Filztrockner innerhalb der Filze; ist diese Anordnung in Frankreich üblich und wie bewährt sie sich, und wird der im Auge gehabte Vortheil nicht durch das sehr erschwerte Einziehen der Filze hinfällig? Antwort: Wir kennen die mit den ausgestellten Maschinen und andern ähnlicher Art gemachten Erfahrungen nicht, werden aber etwaige Mittheilungen darüber, die uns von Fachmännern zugehen sollten, gern wiedergeben. 718. Frage: Wie bedruckt man am vortheilhaftesten Wachs- oder Paraffin-Papier, um Abschmutzen zu verhindern? Giebt es eine besondere Vorrichtung dazu? Antwort: Eine besondere Vorrichtung zum Bedrucken der genannten Papiere ist uns nicht bekannt. Sollte Jemand aus unserem Leserkreise hierüber Auskunft geben können, so bitten wir darum. 719. Frage: Woher kommt es, dass der Zellstoff sich hier und da bei der Verarbeitung röthet? Wir bemerken dazu, dass unser Wasser nicht eisenhaltig ist. Antwort: Die Thatsache, dass sich Sulfitstoff bei der Ver arbeitung manchmal röthlich oder violett färbt, ist schon in frühern Jahrgängen der Papier-Zeitung mitgetheilt und in verschiedener Weise erklärt worden. Die Färbung tritt meist ein, wenn der gekochte Stoff in die Wasch- oder Bleich-Holländer kommt und vorzugsweise bei niederer Temperatur, sie verschwindet aber wieder unter der Einwirkung von Chlorkalklösung, verursacht also keine dauernde Schädigung. Die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass sich noch Inkrusten im Stoff befinden und unter gewissen noch unbekannten Einwirkungen eine Umsetzung erfahren, die durch Färbung erkennbar wird. Welcher Art die Umwandlung ist, kann ebenso wenig Jemand erklären, wie die Zusammensetzung der Inkrusten und des Holzes überhaupt. Dem Fabrikanten genügt auch einst weilen di beruhigende Gewissheit, dass die Färbung durch Behandeln mit Chlorkalklösung und nöthigenfalls höhere Temperatur, d. h. Einleiten von Dampf, beseitigt werden kann. Aussprache und Mittheilung von Erfahrungen würde vielleicht zur Aufklärung dieser noch räthselhaften Erscheinung beitragen. 720. Frage: Wie lässt sich die Druckschwärze von Pergamyn-Papier entfernen, ohne dass das Papier zerstört wird? Antwort: Druckfarbe lässt sich von Pergamyn-Papier nicht anders entfernen, als von anderem Papier, nämlich durch Auflösen der Schwärze und Auswaschen der zu Brei geschlagenen Masse. Sie finden Ausführliches hierüber in Hofmann’s Handbuch, S. 1072 u. ff. Auch in der Papier-Zeitung sind viele Verfahren zur Entfernung der Druckschwärze beschrieben, zuletzt in Nr. 53 d. Jgs., S. 1712. Goldene Medaille: Nürnberg 188g, Rothe aromatische Gummi-Bänder und Ringe Bunte Gummiringe d. R.-M.9909. Radir- und Zeichnen-Gummi Kopirblätter Zahlteller Walzen f. autographische Pressen. METZELER & Co., MÜNCHEN, kgl. bayer. Hof-Gummiivaaren-Fabrik, Asbestiverke u. Fabrik uon Patent Piston Packungen. P. A. MICHEL SOHN, Büttenpapierfabrik Gegründet 1829. Annweiler, Pfalz. Gegründet 1829. 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