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Arbeiten zu niedrig seien, um etwas Besseres in künstlerischer Hinsicht erwarten zu dürfen. Es wird nun bestritten, dass die englischen und amerikanischen Bibliophilen mehr Geld für Ein bände ausgeben als die deutschen; wir haben aber oft genug von genau unterrichteten Leuten, so z. B. von dem Direktor des Berliner Kupferstich-Kabinets in seinem Berichte über die Chicago- Ausstellung, unsere Ansicht bestätigen hören. Die »Buchbinde- Fabriken« sind nicht »wegwerfend« behandelt worden, sondern es ist nur gesagt, dass sie Fabrik- d. h. Massen-Arbeit zu liefern gewöhnt seien, keinesfalls könne man ihre Erzeugnisse als Maass- stab für den Stand der Buchbindekunst in Deutschland betrachten. Wollte man Kunstbände haben, so musste man sich an andere Adressen wenden. Ganz entschieden bestreiten wir, dass der englische Bücher druck im allgemeinen den deutschen an Klarheit und Schönheit über- treffe. Erst kürzlich berichteten wir über die Klagen englischer Blätter, dass die Deutschen billiger und besser druckten als die Engländer, und deshalb letztem starke Konkurrenz machten. Die ganze reformirende Bewegung in der englischen Buch-Aus stattung ist, wie schon gesagt, einigen opferwilligen Malern zu ver danken, die, als sie nicht das hinreichende Entgegenkommen bei englischen Verlegern fanden, sich selbst mit der Herstellung von Büchern befassten, selbst drucken und binden lernten und sich sogar eigens für ihre Zwecke Typen schneiden liessen. Da sie den Erfolg ihrer Bestrebungen nicht vorhersehen konnten, sondern auch Fehlschläge gewärtigen mussten, so ist es doch richtig, wenn gesagt wurde, sie hätten ihr Vermögen dabei eingesetzt. Um übrigens einen Begriff davon zu geben, wie ausländische Buchbindekünstler der gestellten Aufgabe nachgekommen sind, geben wir zu Nutz und Frommen unserer Buchbinder vorstehend die Abbildung zweier englischen, eines schwedischen und eines dänischen Einbandes in Federzeichnung wieder. Wir fanden diese Skizzen im »British and Colonial Printer and Stationer«. Die Entwürfe besonders der untern beiden Einbände sind von hoher Schönheit und stilistisch bedeutsam. Das Eingehen auf den Inhalt des Buches »King Florus« ist bei beiden unverkennbar. Der Kopenhagener Band ist zu sehr gekünstelt, er entbehrt der Einheit, die den schwedischen so reif und vollendet macht. Die zwölf malige Wiederholung des Rosettenmusters auf dem Einbande aus Northampton ist schwach, wenn dies die Schauseite sein soll.