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1922 <9 Nr. 60. Buchgewerbe Buchbinderei © es Buchdruck e ® © © © © Buchhandel © © © Steindruck Eingesandte Werke finden Besprechung. Mitarbeiter und Berichterstatter erhalten angemessene Bezahlung. Sachliche Mitthellungen finden kostenfreie Aufnahme. Preis - Ausschreiben. Wir machen darauf aufmerksam, dass die Skizzen zu unserm 1. Preis-Ausschreiben, Koloriren eines gegebenen Satz musters betreffend, bis 31. Juli eingeliefert sein müssen. Die jenigen, die noch im Rückstände sind, erinnern wir daran, dass durch Betheiligung am Wettbewerb das Recht erworben wird, alle Entwürfe einzusehen. Es sind bis jetzt schon viele und so schöne Farbenskizzen eingelaufen, dass es für Jeden von grossem Werth sein muss, sie alle zu sehen. Gleichzeitig ersuchen wir diejenigen Theilnehmer, die auf Zusendung der Entwürfe rechnen, um sofortige Erklärung unter Rückgabe des ihnen zugegangenen Scheines, der auch vom Inhaber des betreffenden Geschäfts vollzogen werden muss. Die Abgabe erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Die Bedingungen, unter denen die Uebersendung der ein gelaufenen Entwürfe erfolgt, lauten: 1. Die Entwürfe werden nur an Theilnehmer des Wettbewerbes versandt. Bei der grossen Zahl der Betheiligten darf Jeder den Band vorerst nur zwei Tage, Tag der Ankunft und des Abgangs eingerechnet, behalten. Spätere leihweise Ueberlassung auf eine Woche ist in Aus sicht genommen. -t * 2. Der Band kann nur gegen Garantieleistung seitens des Inhabers des betr. Geschäfts oder gegen entsprechende Sicherstellung abgegeben werden. Anhängender Schein ist vollzogen einzusenden. 3. Die Versendung geschieht in der Reihenfolge der Anmeldungen; die Theilnehmer verpflichten sich, den Band als Werthstück zu behandeln und ihn am fälligen Tage an die noch aufzugebende Adresse als Ein schreibpaket postfrei weiterzubefördern. 4. Zuwiderhandelnde zu 1 und 3 werden nach Ermessen der Redaktion der Papier-Zeitung in Strafe bis 50 M. genommen. Einspruch gegen die Strafe ist unzulässig. Indem ich vorstehende Bedingungen vollinhaltlich anerkenne, ersuche ich um Zusendung der Entwürfe des ersten von der Papier-Zeitung veranstalteten Wettbewerbes. Ich bin Theilnehmer unter dem Merkwort (Name und Adresse:) - ..leiste Garantie für pünktliche Erfüllung obiger Bedingungen. Inhaber der Buchdruckerei - — - * * « Wir haben diese Sicherungsmaassregeln, die hart und ungewöhnlich erscheinen mögen, im Interesse der Theilnehmer treffen müssen. Aus Erfahrung wissen wir, dass das pünktliche Wiedergeben geliehener Sachen eine Tugend ist, die leider nur von Wenigen geübt wird. Nur auf die hier befolgte Weise lässt sich verhindern, dass die letzten Bewerber erst nach Jahr und Tag in Besitz der Muster kommen. Aus der Praxis. Vor einiger Zeit erhielt ich den Auftrag, eine grössere Anzahl von Tafeln im Formate von 40 X 50 cm in einer Auflage von 30 000 zu drucken. Die einzelnen Tafeln erforderten 8, 9 und einige sogar 10 Farbendrucke, sodass es bei der Ausführung der Arbeit sehr darauf ankam, alle Vortheile auszunutzen, um dieselbe nicht zu theuer zu machen und auch etwas zu verdienen. Mir stand eine grosse Zweifarbmaschine zur Verfügung, in welcher ich 3 Tafeln nebeneinander bequem drucken konnte. Ich liess das Papier in entsprechender Grösse (50 X 120 cm) anfertigen. Die Bedenken, die sowohl mir als auch dem zu Rathe gezogenen Obermaschinenmeister und dem Drucker beim Anblick dieses Handtuchformates hinsichtlich des Passens aufstiegen, beschwichtigte ich damit, dass das Papier (kräftiges und äusserst festes Lumpen papier) gegen Temperatur-Einflüsse nicht sehr empfindlich sein könne. Jedenfalls müsse der Versuch gemacht werden. Die drei ersten Platten wurden eingehoben. Die Maschine besass die in Nr. 38 der Papier - Zeitung vom Jahre 1893 beschriebenen Vordermarken und schiebende Seitenmarke. Zur Sicherheit wurden in den zwei Mittelstegen Punkturen gestochen, um unliebsamen Abweichungen im Passen beim Anlegen aus dem Wege gehen zu können. 2063418 Beim Druck der ersten beiden Formen wurde alle Auf merksamkeit darauf verwendet, dass die Marken nicht etwa ver rückt wurden. Stete Kontrolle übte ich dadurch, dass nach jeder Arbeitspause ein Bogen von den ersten Drucken durch die Maschine gelassen wurde, und immer deckte sich der zweite Druck mit dem ersten, sodass ich guter Zuversicht war beim Einheben der beiden nächsten Farben. Es ging auch ganz leidlich, da diese keine haargenauen Passer bedingten, und so kam ich bis zum Druck der dritten Doppelform, also der fünften und sechsten Farbe. Ich muss noch hinzufügen, dass keine Möglichkeit vorhanden war, Passen der Farben durch einfaches Anlegen der Bogen zu erzielen. Die Drucke mussten punktirt werden, und beim Druck der fünften und sechsten Farbe stellte es sich heraus, dass ich einen schweren Fehler begangen hatte, drei Tafeln auf einen Bogen nebeneinander zu drucken, weil ich die Punkturen nicht in der Mitte des Bogens hatte, sondern in den Mittelstegen, welche die drei Tafeln trennten: Ich musste also so punktiren, dass auf einer Seite 2/3, auf der andern 1/3 des Bogens neben den Punkturen standen. Das Passen der fünften und sechsten Farbe liess manches zu wünschen übrig; beim Druck der siebenten und achten stellte es sich aber noch heraus, dass das Papier eingegangen war, und ich sass fest. Guter Rath war nun theuer. Die beiden Tafeln, welche unmittelbar neben den Punkturen standen, zeigten stets gute Passer, aber die dritte passte so schlecht, dass es das reine Makulatur gewesen wäre, wenn ich hätte fortdrucken lassen. Alle sonstigen Versuche, bessere Passer zu erzielen, schlugen fehl, und schliesslich blieb mir nichts übrig, als die dritte Tafel ab zuschneiden und die zwei noch zusammenhängenden zu punktiren. Die abgeschnittene dritte Tafel habe ich dann, um sie zu retten, an zwei Punkten der (ersten) schwarzen Form durchstechen lassen und sie dann auch punktirt und auf diese Weise zufrieden stellende Ergebnisse erzielt. Ich musste nun, um die Maschine voll ausnutzen zu können, auf andere Weise zum Ziel zu kommen suchen. Dass der An legemechanismus bez. die Vordermarken ganz unzuverlässig waren, hatte ich kennen gelernt. Wie sollte ich aber drei Tafeln neben einander drucken, von denen zwei zusammenhingen, also im Mittelsteg Punkturen erhalten konnten, während das Papier der einzelnen dritten Tafel nicht gross genug war, um Punkturen zu tragen? Es blieb kein anderer Ausweg, als der, die einzelne Tafel anzulegen, während die beiden zusammenhängenden punktirt werden mussten. Für die einzelne Tafel liess ich am Cylinder der Maschine die in dem oben angeführten Artikel beschriebenen Vordermarken anbringen. Es stellte sich nun heraus, dass die Greifer beim Zu gehen den Bogen ein ganz klein wenig von den Marken fort rückten, weil das starke Papier den Greifern zuviel Widerstand entgegensetzte. Und das kam daher, dass die Greifer den Bogen an seiner Vorderkante nach unten bogen, ehe die Spitze des Greifers das Papier fest an den Cylinder drückte. Einestheils liegt das an der zu flachen Anordnung des Anlegetisches, andern- theils an der Formung und dem Mechanismus der Greifer. (Einzig