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'626 Nr. 55. 1771 Buchgewerbe Buchdruck © © e Buchbinderei © © © © © Steindruck © © © Buchhandel Mitarbeiter und Berichterstatter erhalten angemessene Bezahlung. Sachliche MItthellungen finden kostenfreie Aufnahme. Nachdruck verboten. lässt sie er- durch Zusatz auf fünf Grad Zinkätzung. Schluss zu Nr. 51. Verfahren in fünf Aetzungen. Die Zeichnung wird, wie in Nr. 47 beschrieben, auf Zink übertragen, und etwaige Fehler werden ausgebessert durch Schaben oder mit Feder und Tusche (Nr. 51). Ist Alles in Ordnung, steht die Zeichnung klar und fehlerfrei auf dem Zink, so wird die Platte mässig erwärmt, dass die Farbe klebriger, aufnahmefähiger wird, und darauf mit feinstem Asphaltpulver eingepudert. Hier sei bemerkt, dass Asphalt sehr schwer schmilzt, dass also durch das Erwärmen der Platte vor dem Einstäuben keine Gefahr des Anschmelzens hervorgerufen wird. Nach dem Einpudern legt man die Platte auf einen Stein oder eine Eisenplatte, damit sie erkaltet, und entfernt mit knoten freier Watte den überflüssigen Asphalt so, dass die Figur ganz rein auf dem Zink steht und die Platte bei seitlichem Betrachten keinen gelben Schein zeigt. Nun wird die Platte über dem Petroleum-Ofen (Nr. 50) oder sonstwie so lange erhitzt, bis das Bild tiefschwarz erscheint (Fig. 1). Dann bestreicht man die Oberfläche rings um die eingebrannte Zeichnung mit Asphaltlack, gebracht wurde. Bei feinen Sachen lässt man die Platte 11/2 bis 2 Minuten, bei grober Zeichnung 3 bis 4 Minuten im Bade unter beständigem Ueberwischen mit einem feinen Pinsel, einem Schwamm oder einer Feder (aus einem Gänseflügel). Wollte man die Aetzung ohne Unterbrechung vornehmen, also ohne die Platte ab und zu zu prüfen, so würde eine zerfressene Zeichnung sehr oft die Folge sein. Es ist nöthig, die Platte nach Ablauf einer Minute aus dem Bade zu nehmen, mit Wasser abzuspülen, und die Zeichnung genau zu prüfen. Dann ätzt man so lange weiter, als noch alle Feinheiten der Zeichnung scharf erhalten sind. Nun wird wieder mit Wasser abgespült, mit Kienöl gewaschen und in Sägespänen getrocknet. Die Platte hat dann das Aussehen von Fig. 2. die Rückseite der Platte mit Schellacklösung und kalten und trocknen. , , ... 1. Anatzung. Das Bad besteht aus roher Salpetersäure, die von Wasser mit dem überall käuflichen Säuremesser Fig. 1. Nach dem Einbrennen. Fig. 2. Nach der Anätzung. 2. Mittelätzung. Gewöhnlicher Buchdruckfarbe setzt man einige Tropfen Leinöl zu und verwalzt die Farbe tüchtig auf dem Stein mit einer sehr glatten Lederwalze. Die Zeichnung wird mit dieser Walze ganz gleichmässig übergangen, bis die erste Aetzstufe vollkommen gedeckt ist. Darauf legt man die Platte in Kolophoniumpuder, lässt sie einige Minuten »anziehen«, stäubt ganz rein aus und schmilzt (erhitzt) so lange, bis die Zeichnung glänzend schwarz erscheint. Sofort kommt die Platte in Asphaltpuder, der auch einige Minuten liegen bleibt, sie wird dann wieder ausgestäubt und weiter erhitzt, bis auch die braune Asphaltdecke glänzend schwarz ist. Nun lässt man erkalten, putzt mit dem Schaber alles rein fort, was beim Einwalzen »geschmiert« hatte, also Alles, was nicht zum Bilde gehört, und nimmt die zweite Aetzung vor. Das Bad wird diesmal auf 12 Grade der gleichen Säure ver stärkt, die Aetzdauer ist 10 bis 20 Minuten. Auch hierbei muss öfter herausgenommen und nachgesehen werden. Ebenso ist, wie bei allen weitern Aetzungen, fortwährendes Ueberfahren der Zeichnung mit Pinsel oder dergl. nöthig, da hiervon die Reinheit der Aetzung abhängt. Die Platte sieht nun aus wie Fig. 3. 3. Tiefätzung. Die Platte wird mit Kienöl gewaschen, mit Sägespänen getrocknet und mit Buchdruckfarbe eingewalzt, die stark mit Leinöl verdünnt wurde. Die Farbe muss die vorherigen Aetzstufen vollständig über decken, also etwa 1 mm rechts und links über die Linien der Zeichnung greifen. Dann wird wieder genau wie bei der vorigen Aetzung Kolophonium und Asphalt eingebrannt und ausgeschabt. Das Bad besteht aus 20-grädiger Säure, die Aetzdauer ist 10 bis 20 Minuten, je nachdem die Deckung beschaffen ist und grosse Flächen geätzt werden müssen. Vorsichtsmaassregeln wie zuvor. Nach der Tiefätzung hat die Platte das Aussehen wie Fig. 4. Fig. 5. Nach der Rundätzung. Fig. 6. Nach der Reinätzung. 5. Reinätzung. Die wiederum gereinigte Platte wird nun mit bester Umdruck farbe gleichmässig eingewalzt, dann wird zweimal feinster Asphalt angeschmolzen. Als Bad benutzt man Säure von 5 Grad und lässt dieselbe je nach den Feinheiten der Zeichnung 1 bis 5 Minuten wirken. Bei dieser letzten Aetzung muss man doppelt vorsichtig sein und die Platte nur so lange im Bade lassen, bis alle Kanten verschwunden sind und die Zeichnung rein und scharf auf der Platte steht. Nun wird gereinigt, der Rand rings um die Zeichnung mit der Laubsäge abgeschnitten, und die Platte ist druckfertig. (Fig- 6). Fig 3. Nach der Mittelätzung. Fig. 4. Nach der Tiefätzung. 4. Rundätzung. Die heiss gemachte und dann gereinigte Platte wird nach dem Erkalten mit reiner mittelstarker Buchdruckfarbe gleichmässig eingewalzt, bis die Striche satt gedeckt sind. Dann wird aufs Neue Kolophonium und Asphalt angeschmolzen und zur Rund ätzung geschritten. Diese hat, wie ihr Name sagt, den Zweck, die Absätze der frühem Aetzungen schön abzurunden. Das Bad besteht aus 12-grädiger Säure und dauert 3 bis 15 Minuten. Die Platte sieht dann aus wie Fig. 5.