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1598 DAPIER-ZEITUNG. No. 47. Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original-Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden, zum Preise von 1 Maric für jede Patentschrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin, Oranien-Strasse 91, S.W., an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt bezogen werden. Typenschreibmaschine von Thomas David Worrall in Washington (District of Columbia, V. S. A.) D. R. P. 36 076 (Kl. 15). Die vorliegende Erfindung betrifft eine Buchstabenschreibmaschine, bei welcher die den einzelnen Buchstaben entsprechenden Räume genau nach der Breite der betreffenden Buchstaben geregelt werden können. Ausser dem soll sich diese Maschine durch ihren stets sauberen und gleichförmigen Druck in genau geraden Zeilen auszeichnen. Piff. 1. Auf beiliegender Zeichnung veranschaulicht Eig. 1 die Ansicht der Maschine von oben, Fig. 2 die Ansicht von vorn und Fig. 3 einen der Buchstabenhebel besonders. Der die Buehstabenbebel enthaltende Rahmen D lässt sich nicht bloss seitlich verschieben, sondern auch aufklappen, um das bereits Geschriebene nachlesen zu können. Am vorderen Ende stützt sich der Rahmen D mit seinen beiden Röllchen auf die an der Grundplatte befestigte Schiene F. Am hinteren Ende des Rahmens D sind die einzelnen Buchstaben hebel G, Fig. 3, dicht neben einander liegend auf einem durchgehenden Bolzen aufgereiht. Jeder Hebel G besitzt nahe seinem Drehpunkte einen Schlitz, in welchem der entsprechende Buchstabe aus Schriftmetall mit Hülfe einer Klemmschraube befestigt ist. Man kann auch den ganzen Hebel aus Schriftmetall herstellen und die Buchstaben darauf auflöthen oder sonstwie befestigen. Fig. 2. wwwwwwwwww_ 3) Jeder,Hebel ist mit einem Knopf versehen, welcher auf der oberen Seite die entsprechende Bezeichnung trägt und mit Hülfe dessen der Rainnen D seitwärts verschoben werden kann. • Das zu bedruckende Papier ist in dem Rahmen M eingespannt, welcher nach jedem Abdruck eines Buchstabens um einen gewissen Abstand weiter geschoben wird, und zwar dadurch, dass die Klinke K, die in noch zu be schreibender Weise bewegt wird, in eine Zahnstange P des Rahmens M eingreift und letzteren verschiebt. Eine zweite Klinke verhütet ein zu fälliges Zurückgehen des Rahmens M. Mittels einer anderen Schraube kann der Rahmen M und das darin befindliche Papier um je eine Zeilen breite quer zur Längsrichtung verschoben werden. Fig. 3. Dicht unter den Buchstaben und dicht über dem Papier wird ein mit Farbe getränkter Kopirstreifen geführt, der von einer Rolle ab- und auf die andere aufgewickelt wird. Die Schiene F ist in der Mitte mit einem senkrechten Schlitz h ver: sehen, der so breit ist, als die Dicke der Köpfe J der Buchstabenhebel G beträgt. Der Schlitz h ist nach oben etwas erweitert, so dass die Ein führung eines Kopfes / erleichtert wird. Will man mit der Maschine drucken, so verschiebt man zunächst mittels des Hebels, welcher dem zu druckenden Buchstaben entspricht, den ganzen Rahmen D nach rechts oder links so weit, dass der Kopf des be treffenden Hebels gerade über dem in der Mitte der Schiene F liegenden Schlitz zu stehen kommt. Erst in diesem Augenblick ist es möglich, den Hebel niederzudrücken und den entsprechenden Buchstaben auf das im Rahmen M liegende Papier zu übertragen. Ehe jedoch der Hebel ganz niedergedrückt wird, muss vorher der Rahmen M um so viel verschoben werden, als dem zu druckenden Buchstaben entspricht. Zu diesem Zwecke besitzt ein jeder Kopf J an der Unterseite eine Kerbe, welche auf einen kleinen Schlitten drückt, welcher in einer Verlängerung des Schlitzes der Schiene F senkrecht gleiten kann. Dieser Schlitten wird durch eine Feder stets nach oben bewegt; die Sperrklinke K, welche den Rahmen M für das Papier zu verschieben hat, ist an dem Schlitten befestigt. Wenn daher einer der Buchstabenhebel G in dem Schlitz der Schiene F abwärts be wegt wird, so verschiebt sich zunächst das Papier, und dann kommt erst der beteffende Buchstabe zum Abdruck. Bekanntlich nehmen einzelne Buchstaben des Alphabets einen sehr schmalen Raum ein, wie z. B. das i oder l, während andere Buchstaben bedeutend breiter sind, z. B. das w und m. Um nun trotz dieser Breitenverschiedenheit einen gleichmässigen Ab stand zwischen den einzelnen Buchstaben zu erreichen, ist es erforderlich, das zu bedruckende Papier nur um so viel zu verschieben, wie es dem be treffenden Buchstaben entspricht, also bei c viel weniger als bei w u. s. w. Zu diesem Zwecke sind die Kerben oder Unterkanten der Hebelköpfe J verschiedenartig tief abgeflacht, wie in Fig. 3 aus den Linien 1-2-3 zu er sehen; durch diese Abflachung wird der Schlitten und damit die Klinke K nur um so viel niedergedrückt, wie der betreffende Buchstabe an Raum einnimmt. Die Abflachung 1 entspricht den breiteren Buchstaben, weil durch diese Abflachung die Klinke K tiefer nielergedrückt wird, der Rahmen D also auch entsprechend grösseren Vorschub erhält; die Ab flachung 3 ist für die schmalen Buchstaben bestimmt. Pate nt-Ansprü ehe: 1. Eine Typenschreibmaschine, bestehend aus einer Reihe um einen ge meinschaftlichen Bolzen drehbahrer Buchstabenhebel G, welche in einem aufklapp- und verschiebbaren Rahmen D neben einander gelagert sind, in Verbindung mit einer festen Schiene F mit Schlitz h, in welchem die Buchstabenhebel G zu dem Zwecke niedergedrückt werden, um den Abdruck des Buchstabens auf dem Papier hervorzubringen. 2. Bei der unter 1. angegebenen Typenschreibmaschine die untere Ab flachung 1, 2 oder 3 der Köpfe J der Buchstabenhebel G, durch welche Abflachung die Schaltklinke K entsprechend verschieden niedergedrückt wird, so dass dadurch die Schaltstange P mit dem das Papier tragenden Rahmen M entsprechend der Buchstabenbreite verschoben wird. Neuerung an einem Farbregulirapparate für Buch.- und Steindruckschnellpressen von Franz Xaver Hölzle in München D. R. P. 35574 (Kl. 15). Zusatz zu D. R. P. 33614. Beim Hauptpatent wird das Reguliren der Farbe in der Weise bewirkt, dass zwischen Färb- und Leckwalze dünne, rechteckige, staffelförmig aus geschnittene oder sonst zweckentsprechend geformte Plättchen eingesehoben werden, wodurch die Leckwalze verhindert wird, von der Farbwalze Farbe abzunehmen. Die mit Eintheilung versehenen Griffe der Regulirplättchen sind auf Lagern verschiebbar und einzeln, paarweise etc. auf einer in der Mitte getheilten und seitlich verstellbaren Schiene angeordnet. Die Regulir plättchen erfahren eine Vor- und Rückwärtsbewegung und eine seitliche Verschiebung beim Ein- resp. Ausrücken des ganzen Systems zwischen Farb- und Leckwalze. Bei vorliegendem Zusatzpatent sind die Regulirplättchen p aus einem Stück ohne eigenen Griff hergestellt, liegen auf einem » die Vor- und Rückwärtsbewegung ver- 8) mittelnden Schlitten neben einander ge- " reiht flach auf und sind an den Seiten ausgeschnitten, so dass ihre Vor- und Rück wärtsverschiebung durch die Schräubchen u begrenzt werden kann. Auf je zwei neben einander liegenden Plättchen p liegt ein elastisches Plättchen q, welches durch die Schräubchen u leicht an erstere ge presst wird und so die Regulirplättchen, unter Gestattung beliebiger Verstellung derselben, in ihrer Lage genügend festhält. Behufs Vor- und Zurückbewegung des Regulirplättchensystems sind auf der Achse l entsprechend miteinander verbundene Lager L mit einem auf denselben sich vor- und rück wärts schiebenden entsprechend geführten Schlitten in der Weise angeordnet, dass die an den Enden des letzteren angebrachten Haken z Fig. 2 beim Aufwärtsgehen der Leckwalze i in ein Zahnrad n der Farb walze gedrückt werden. Dadurch wird der Schlitten mit den Regulirplättchen so lange gegen die letztere gezogen, bis die Leckwalze abwärts geht, wobei der Haken z ausfällt und der Schlitten durch Federn m in seine ursprüngliche Lage zurückgezogen wird. Die Patent-Ansprüche betreffen die oben angegebene Anordnung der Regulirplättchen p und der Lager L.