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1098 PAPIER-ZEITUNG. No. 32 und zurück kostet etwa 5 Mk., also ganzer Ausflug Magdeburg-Wernige- rode-Brocken-Ilsenburg und zurück nach Magdeburg etwa 11 M. Mitglieder des mitteldeutschen und nordwestdeutschen Papier-Vereins können sich auch in Wernigerode anschliessen. Die verehrlichen Herren Mitglieder der beiden Vereine werden ersucht, sich recht zahlreich zu betheiligen. Die Theilnahme der geehrten Damen der Mitglieder und Gäste an dem Diner und den Unterhaltungen wird erbeten. Alle Angehörigen des Papierfachs, insbesondere die Herren Mit glieder des Vereins Deutscher Papierfabrikanten und die Mitglieder des Deutschen Papier-Vereins, sowie seiner Zweigvereine, sind als Gäste willkommen. In den nahe dem Vers.-Lokal gelegenen Central-Hotel, Wesche's Hotel, Müller’s Hotel finden die Theilnehmer an den Versammlungen billige Wohnung. Bestellungen wird Herr F. W. Abel Magdeburg gerne besorgen. Aschaffenburg, 2. August 1886. Für den Vorstand beider Vereine Der Vorsitzende. Alois Dessauer. Kommerzienrath. Papier-Verein Berlin. Die nächste Versammlung findet statt: Dienstag, den 24. August d J., abends 81/2 Uhr, in Nieft’s Restaurant, Kommandantenstr. 72. TAGESORDNUNG. 1. Bericht über die Generalversammlung in Breslau. 2. Feierliche Uebergabe der in Breslau verliehenen Diplome für langjährige treue Dienste an das betreffende Personal unserer Mitglieder. 3. Besprechung über Errichtung eines Provinzial-Fachvereins für die Mark Brandenburg. 4. Die Berliner Waaren-Börse. 5. Einführung neuer Mitglieder. 6. Fragekasten. — Einladung zum Sommer-Ausflug nach dem Grunewald am Sonntag, den 15. August 1886. Sammelplatz der Kremser (kenntlich durch Schilder: Papier-Verein) am Dönhofsplatz, Ecke der Jerusalemer- und Leipziger-Strasse. Abfahrt Punkt 9 Uhr. Um grösste Pünktlichkeit wird dringend gebeten. Erste Station: Halensee (Es giebt nur Weissbier). Eventuelle zweite Station für bereits wieder durstig gewordene Gemüther und Kehlen: Hundekehle, Restaurant Ilges. Entlang am Hundekehlen- und Grunewaldsee nach Paulsborn. 10% Uhr „Das Frühstück im Walde“, Idylle, dargestellt vom gesammten Personal. Nothwendige Requisiten wird gebeten, selbst mitzubringen, fürFlüssigkeiten und alt deutsche Trinkgefässe sorgt der Förster in Paulsborn. Spaziergang nach Onkel Tom’s Hütte am Riemeistersee (event. unter Benutzung der Kremser). Wunderbar schöner Fussweg, 25 Minuten, schönster Theil des Grunewalds. Rast und Erholung von den Strapazen der Fahrt. Empfang der Gäste und auswärtigen Deputationen, sowie der Abgeordneten der umliegenden Dorfschaften. Tusch. Zerstreuung im Walde. Mittagsmahl, 1^ Uhr. Gedeck zu 1,50 Mark. Nach Tische Ruhepause für Schlaf im Walde, Skat, Kegelschieben und Scheibenschiessen. 3 Uhr Kaffeekränzchen. Reunion der ganzen Gesellschaft am Kaffeetisch. Familien können Kaffee kochen. Polonaise, Walzer, Polka. 4 Uhr Aufbruch. Wasserfahrt über den Riemeistersee und die Krumme Lanke (Uebersetzen ä Person 20 Pf., Boote per Stunde 1 Mark), oder Fussparthie im Hochwald am rechten Seeufer entlang nach „Alte Fischerhütte“ am Schlachtensee, event. unter Benutzung der Kremser. (Karousselles, Schaukeln, Schiffsmühlen, Schiessstände, Weiss-, Bairisch-, Echte und Unechte Biere. Spiel im Walde rechts am See. Damen- Lotterie, Tanz-Kränzchen: Rheinländer, Walzer, Contre, Polka. 7 Uhr Gemeinsames Abendessen. Zigeunerlager im Walde. Magische Be leuchtung des Schlachtensees in seiner ganzen Ausdehnung. Punkt 9 Uhr Rückfahrt von „Alte Fischerhütte“ direkt nach Berlin. Pump station im Schwarzen Adler zu Schöneberg. Mitglieder, welche uns durch humoristische und launige Vorträge oder Unterhaltungen erfreuen wollen, weiden gebeten, dies beim Vergnügungskomitee- mitglied, Herrn Reinh. Tetzer, Wrangel-Strasse 111, anzumelden. Jede Unterstützung und jede Gabe zur Ausschmückung des Festes wird dankbarst entgegengenommen. Speziell erbeten sind geeignete Gegenstände und Geschenke für eine zu ver anstaltende Damen-Lotterie in recht reichlicher Anzahl, die an das Vergnügungskomiteemitglied, Herrn Albert Behrendt, Prinzen-Strasse 14, zu senden sind. Einführung von Gästen willkommen! Da es dringend nöthig ist, die Anzahl der Theilnehmer so bald als möglich feststellen zu können, weil wir später nicht mehr mit Sicherheit für Fahrge legenheit einstehen können, so ersuchen wir unsere geehrten Vereinskollegen und Freunde, sich möglichst umgehend entschliessen zu wollen, und die Billets gleich zu entnehmen. Billet-Ausgabe kann nur stattfinden bis Freitag, den 13. August, Nachmittags 6 Uhr. Theilnehmerkarten ä 2 Mark pro Person für Hin- und Rückfahrt sind sofort zu haben bei Reinh. Tetzer, Wrangelstrasse 111, Albert Behrendt, Prinzen Strasse 14, Adolf Engel, Tempelhofer Berg 5a, S. Löwenhain, Friedrich strasse 171, Carl Fraenkel, Französischestrasse 33d, sowie im Bureau des Papier- Vereins, Werderstrasse 9.Der Vorstand. Die 1886 er Südamerikanische Ausstellung in Berlin soll am 15. September d. Js. in der Berliner Waarenbörse eröffnet werden. Die selbe soll südamerikanische Rohstoffe sowie deutsche Erzeugnisse, die für die Ausfuhr nach Südamerika von Wichtigkeit sind u. s. w., vorführen. Der Centralverein für Handelsgeographie, Berlin SW., nimmt Anmeldungen, □ m 60 Mark, bis zum 15. August entgegen. Papiermacher - Berufs genossen schäft. Sektion I (München). Sektionsversammlung am Donnerstag, den 9. September 1886, Vormittag 91/4 Uhr in Augsburg, Gasthof „Drei Mohren “ TAGESORDNUNG. 1. Geschäfts- und Kassenbericht pro 1885. 2. Wahl einer Rechnungs-Revisions-Kommission. 3. Wahl von vier ausgelosten Mitgliedern des Sektionsvorstandes. 4. Wahl der Deligirten der Sektion pro 1887. 5. Wahl eines Vertrauensmannes für Unterfranken. 6. Besprechung der Unfallverhütungs-Vorschriften. 7. Aufstellung des Etats pro 1887. Der Sektionsvorstand. München, den 4. August 1886. L. Weinmann Vorsitzender. Papierverarbeitungs-Berufsgenossenschaft Sektion III Leipzig. Bekanntmachung. Gemäss des § 48 des Unfallversicherungs-Gesetzes vom 6. Juli 1884 bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kenntniss, dass in der Sektionsversammlung vom 25. Juni a. c. an Stelle des ausgeschiedenen Herrn Arndt Meyer zu Leipzig Herr Kartonnagenfabrikant Hermann Gottschald zu Dresden zum ersten Beisitzer des Schiedsgerichts gewählt worden ist. Leipzig, den 5. August 1886. Der Vorstand Julius F. Meissner, Vorsitzender. Fapierprüfung. Die Grundsätze für amtliche Papier-Prüfungen, sowie die betreffenden Vorschriften für Submissionen sind nunmehr veröffentlicht (siehe No. 30) und scheinen im Ganzen die Zustimmung der betheiligten Kreise zu finden. Im Einzelnen aber sind kleine Aenderungen wünschenswerth, bei den Vorschriften für Submissionen sogar nothwendig. Der Verein Deutscher Papierfabrikanten hatte den Aschengehalt bei Papieren der Stoffklasse I auf 21/,% festgesetzt; die amtlichen Bestimmungen vermindern denselben auf 2 °o. Damit ist eine sehr enge Grenze gezogen, welche zwar in der Regel bei nur aus Hadern gefertigten Papieren innegehalten wird, die aber selbst beider reellsten Fabrikation leicht um einen Bruchtheil von Prozenten überschritten werden kann. Erstens sind die Rückstände der Hadern nicht stets gleich gross, und zweitens kann eine minimale Differenz durch die zum Leimen verwendete schwefelsauere Thonerde leicht herbeigeführt werden. Hat aber ein Papier z. B. 21/2 °/0 Asche, so gehört es nach den Bestimmungen nicht mehr in Klasse I, sondern zu II und kann von der Behörde zurückgewiesen werden. Ohne dass man sich der Gefahr aussetzte, auch nur um einen Deut geringeres Papier zu erhalten, könnte die Grenze bis auf 3 °/ 0 , sollte aber mindestens auf die vorgeschlagenen 21/2 °/ 0 ausgedehnt werden, zumal in den amtlichen Mittheilungen (S. 92) ausdrücklich angegeben ist, dass der Gehalt an Asche bei reinem Lumpenpapier etwa 21/2 °/o beträgt, also jene Vorschrift mit dieser Angabe in Widerspruch steht. Bei den Angaben über Verwendungsart der Papierklassen ist unter „2. für Urkunden, Standesamtsregister, Geschäftsbücher u. s. w.“ auch Stoffzusammen setzung II gestattet, allerdings „für zweite Sorte“. Hiernach dürfen also Papiere, welche Cellulose, Strohstoff oder Esparto enthalten, auch zu solchen wichtigen Dokumenten verwendet werden. Die Untersuchungen von Prof. Hoyer ergaben aber — und auch Praktiker sind gleicher Ansicht — dass z. B. Sulfit cellulose in kurzer Zeit bedeutend an Haltbarkeit abnimmt. Man sollte demnach zu „2. für Urkunden, Standesamtsregister, Geschäftsbücher u. s. w.“ nur Papiere der Stoffzusammensetzung I (also Hadern) zulassen, sonst würde der eigentliche Zweck der Papierprüfung, dauerhafte Papiere für wichtige Aktenstücke zu er halten, von vornherein illusorisch. Freudig ist es zu begrüssen, dass die Königliche Kommission die Ansicht des Vereins Deutscher Papierfabrikanten theilt und die Bestimmung aufstellt: „Bei den beiden ersten Klassen von Papieren ist auf übergrosse Weisse und Reinheit der Oberfläche im Interesse der Haltbarkeit zu verzichten.“ Schon allein in Folge dieser Bestimmung können die Behörden bei gleichen Preisen haltbareres Papier als seither kaufen. Betreffs der „Vorschriften bei Submissionen“ ist zunächst eine amtliche Auslegung des Schlusssatzes: „Bei Lieferungen, welche den Betrag von 300 M. nicht erreichen, kann von einer Prüfung des Papiers ganz abgesehen werden“ dahin nothwendig, dass die Summe von 300 M. nicht etwa den Gesammtbetrag der Lieferung, sondern denjenigen jeder einzelnen Sorte angeben soll. Denn wenn z. B. nur 3 verschiedene Stoffqualitäten zum Gesammtwerth von 300 M. zu liefern sind, so würde die Untersuchung 3 X 20 = 60 M. kosten, die Ausgabe dafür mithin den an der Lieferung verbleibenden Nutzen bei Weitem übersteigen. Sodann ist die Vorschrift, „das Papier nach erfolgter Lieferung in mindestens einer für jede Sorte zu ziehenden Durchschnittsprobe auf Kosten des Lieferanten prüfen zu lassen“ sehr hart und muss unbedingt bei nicht sehr grossen Lieferungen eine Vertheuerung des Papiers nach sich ziehen, wie ein einfaches Rechen exempel ergiebt: Eine Behörde schreibt ihren Jahresbedarf von etwa 2000 M. in 6 Sorten aus, daher Untersuchungskosten 6X 20 = 120 M„ also so viel, dass mit Stempel, Anzeigegebühren und Unkosten der übliche Geschäftsnutzen