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1068 PAPIER-ZEITUNG. No. 31. die Meisten von Freunden empfohlen werden, die sie für würdig halten. Auch Geschäftsinhaber können Mitglieder werden, aber unter hundert Mit gliedern müssen sich fünf und siebenzig Angestellte befinden- Der Orden begünstigt Arbeiter-Ausstände (strikes) keineswegs, es ist vielmehr Grund regel, dass alle Differenzen durch Schiedsspruch erledigt werden. Sollte ein Gewerbszweig einen Ausstand anfangen, ohne vorher ein Schiedsgericht beantragt zu haben, so erhält er vom Orden keine Unterstützung. Es werden zweierlei Versammlungen abgehalten, gewerbliche und ge mischte. An den gewerblichen Versammlungen nehmen nur Leute Theil, die in gleichem Gewerbszweig beschäftigt sind, an den gemischten alle Mitglieder. Die lokalen Vereinigungen stehen unter einer Distrikt- Vereinigung, und diese wieder unter der allgemeinen Vereinigung. Der Orden hat Wohlthätigkeit, gegenseitigen Schutz und Erziehung zum Zweck. Die Beiträge der Mitglieder sind sehr mässig. Es mag Jeder mittheilen, dass er Mitglied ist, aber er darf den Namen anderer Mitglieder ohne deren Zustimmung nicht nennen. Einfuhr und Ausfuhr Deutschlands von Rohstoffen und Fabrikaten der Papierindustrie für die Jahre 1872 bis 1885. Die Vergleichbarkeit der in der nachfolgenden Uebersicht aufgeführten Zahlen wird beschränkt durch die Verbesserungen, welche die Waaren- Verkehrsstatistik in Folge des Gesetzes vom 20. Juli 1879, betr. die Statistik des Waaren Verkehrs des deutschen Zollgebiets mit dem Auslande, und der dazu erlassenen Ausführungsbestimmungen vom Jahre 1880 an erfahren hat. In Folge der hierdurch eingeführten gesetzlichen Anmelde pflicht wird seit 1880 namentlich die Ausfuhr sehr viel vollständiger er hoben, als es früher in Ermangelung jedes gesetzlichen Anhalts für deren Ermittelung möglich war. 1. Rohstoffe der Papierindusirie. Jahr Einfuhr Ausfuhr Menge Tonnen netto Geschätzter Werth in 10 0 Mk. Menge Tonnen netto Geschätzter Wertli in 1000 Mk. 1872 . . . . . . 14135 4 041 2 335 891 1873 . . . . . . 27 040 7 804 5 826 1 802 1874 . . . . . . 30 073 8 013 16 705 4 452 1875 . . . . . . 27 669 6 850 20 047 5 046 1876 . . . . . . 28 384 7 028 27 754 7 224 1877 . . . . . . 31 900 7 337 35 762 8 495 1878 . . . . . . 31 960 7 240 29 836 6 982 1879 . . ' . . . . 31 698 7315 32 638 7 638 1880 . . . . . . 43156 9147 49 323 11895 1881 . . . . . . 47 767 10 986 56 245 16 194 1882 . . . . . . 47 505 10 906 58 123 16 071 1883 . . 42 718 8 926 64 855 17149 1884 . . . . . . 42 547 8 071 74 044 17 640 1885 . . . . . . 45 534 7 792 67 612 12 836 2. Fabrikate der Papierindustrie. 1872 . . . . . . 6 049 4 796 26 740 17 601 1873 . . . . . . 8 030 6 762 28 200 18 840 1874 . . . . . . 8 181 6 697 31 265 21 249 1875 . . . . . . 8 246 6 638 31 704 21 410 1876 . . . . 8 540 6 882 31733 21 364 1877 . . . . . . 8 929 6 748 34 968 23 501 1878 . . . . . . 9 068 6 434 38 582 25 618 1879 . . . . . . 10 305 7 119 38 091 26 114 1880 . . . . . . 6 528 5 745 50 873 45 306 1881 . . . . . . 7159 6197 58 929 52 846 1882 . . . . . . 6 680 6 244 66 436 57 653 1883 . . . . . . 6189 5 927 69 984 62 147 1884 . . . . . . 5 936 5 420 80 231 65 748 1885 . . . . . . 5 492 5 058 74 048 72 287 Der Ueberschuss der Ausfuhr über die Einfuhr betrug 1885 72 287 000 — 5 058 000 d. i. 67 229 000 Mark. Die Papier-Industrie ist also in hervorragendem Maasse eine Export- Industrie und vermehrte 1885 das Einkommen des deutschen Volkes um 67 Millionen Mark. An alle Papiermacher. Unsere Leser wissen, dass der Herausgeber d. Bl. mit der Neu bearbeitung seines praktischen Handbuches der Papierfabrikation beschäftigt ist. Das erweiterte Buch soll etwas möglichst Umfassendes und Vollkommenes werden, um seinem Zwecke „Förderung der Papierindustrie“ zu entsprechen. Niemand dürfte in der Lage sein, dies grosse Gebiet vollständig zu beherrschen, und der Verfasser ist sich seiner Unzulänglichkeit nach dieser Richtung vollkommen bewusst. Er hat auch in der Vorrede zur ersten Ausgabe alle Fachgenossen ersucht, ihn auf Fehler und Lücken des Buches aufmerksam zu machen, damit dieselben bei der nächsten Ausgabe ver mieden werden können. Er wiederholt diese Bitte, und richtet besonders an die jüngere Generation, welcher das Werk am meisten zugute kommen wird, die Bitte um Rathschläge und Unterstützung, und ist selbstver ständlich in allen Fällen bereit, die freiwilligen Mitarbeiter im Buche zu nennen. Je mehr Fachgenossen durch Mittheilung ihrer Erfahrungen zu Mit arbeitern werden, desto Besseres wird zustande kommen. Der Verfasser verlangt keine stilgerechten Einsendungen und spricht für jede sachliche Mittheilung, gleichviel in welcher Form, im Voraus seinen Dank aus.