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1050 PAPIER-ZEITUNG. No. 30. Neue Geschäfte und Geschäftsveränderungen. Wir bitten unsere geschätzten Abonnenten, uns von jeder Veränderung Kenntniss zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Durch Austritt des Herrn J. Gollmer erlischt die Firma Gollmer & Cie. in Gönningen. Herr Robert Janz wird das Geschäft unter der Firma: „Papierfabrik Gönningen von Rebert Janz“ für alleinige Rechnung weiter betreiben und die Abwicklung der Geschäfte der erloschenen Firma besorgen. Herr Carl Heise, früher Amsterdam, hat sein Geschäft nach Berlin SW., Lindenstrasse 43, verlegt, und führt dasselbe unverändert fort. Die Holzschleiferei in Östanä beiHästveda (Schweden) von 235 HP, welche nach dem Entwürfe des Herrn Ingenieur Wolfgang Kapp, Düssel dorf, Gartenstrasse 39, ausgeführt wurde, ist seit Kurzem unter der Firma: „Östanä-Aktie-Bolag“ vollständig in Betrieb. Das von Herrn Moritz Nachmann bisher unter der Firma P. & M. Nachmann in Cottbus betriebene Papier-, Schreib- und Galanterie- Waaren-Geschäft, Contobücher, Bureau- und Comtoir-Bedarfsartikel, ver bunden mit Buchdruckerei, ist von Herrn Eduard Friedländer (früher in Firma Daus & Friedländer, Berlin) gekauft worden und führt dieser dasselbe unter der Firma „P.&M. Nachmann Nachfolger, Eduard Friedländer“, weiter. Die Papier-Fabrik von Paul Steinbock in Pulverkrug bei Frank furt a./Oder, ist, wie wir nachträglich erfahren, vor einiger Zeit von einer Feuersbrunst heimgesucht worden, welche die Fabrik fast gänzlich zerstört haben soll. Die seit Februar d. J. in Betrieb befindliche Sufit-Cellulose-Fabrik in Weissenbach i. d. Steiermark, ist unter der Firma „Cellulose-Fabrik von Dr. Alexander Peez“, handelsgerichtlich eingetragen worden. Die Herren Ernst Alexander Peez und Walter Sauerländer haben Kollektiv - Prokura erhalten. _____ Am 7. September 1885 erliess die Firma Carl Fraenkel, Berlin, Französische Strasse 33 d, an Geschäftsfreunde ein Cirkular, in welchem sie mittheilte, dass sie eine Agentur der Remington-Schreibmaschine über nommen habe. Mit Bezug auf diese Mittheilung richtete Herr Jacob Glogowsky — in Firma: Glogowsky & Sohn — auch seinerseits ein Cirkular an hiesige Kaufleute, in welchem er den Herrn Fraenkel der Unwahrheit zieh. Auf von Seiten des p. Fraenkel dieserhalb gegen Glogowsky erhobene Priyatklage stellte das Schöffengericht am 26. Juni d. J. fest, dass der Privatkläger sich zum Erlass des Cirkulars vom 7. September 1885 für durchaus berechtigt erachten durfte, und hat den Angeklagten wegen Beleidigung zu 30 Mk. Geldstrafe und in die Kosten des Verfahrens verurtheilt. Das Erkenntniss ist rechtskräftig geworden. Waschwasser. Jeder Papiertechniker kennt die Wichtigkeit reichlichen reinen Wasch wassers zur Fabrikation von Papier. Viele Papierfabriken sind mangels desselben schon zu Grunde gegangen, und „The Western Paper Trade“ führt einige weitere Beispiele dafür an. Vor einigen Jahren wählten einige junge Leute, die unglücklicher Weise mehr Geld als Verstand hatten, eine Lokalität im Staate New-York zum Bau einer Papierfabrik, welche feine Sorten erzeugen sollte. Die jungen Unternehmer betrachteten die Ansichten erfahrener Papiermacher als überwundenen Standpunkt, sie wollten der Welt zeigen, wie eine Musterfabrik aussehen sollte. Nachdem sie jedoch eine Viertel-Million Dollar verbaut hatten, entdeckten sie, dass ihr Wasch wasser so eisenhaltig war, dass es zur Fabrikation feinen Papiers ganz ungeeignet, höchstens zu Strohpapier zu gebrauchen war. Vor kurzem ging eine ähnliche Gesellschaft ebenso kluger Leute nach West-Virginia, um einen Platz zur Fabrikation von Zellstoffen ausfindig zu machen. Es gab dort ausserordentlich billiges Holz und ebenso billige Kohle, Ueberfluss an Arbeitskräften, Wasser- und Bahnverbindungen und reichlichen Absatz. Sie beabsichtigten, an der Zellstofffabrikation rasch reich zu werden, waren aber sehr unangenehm überrascht, als sie erst nach Ver ausgabung ihres eigenen und des von Freunden und Bekannten geborgten Geldes entdeckten, dass das Wasserder Gegend zur Fabrikation untauglich war. Wir erwähnen diese Beispiele nur, um zur grössten Vorsicht in dieser Beziehung zu ermahnen. Lumpen-Desinfektion. Wir haben schon mehrmals über die Bemühungen der Papierfabrikanten und Lumpen-Importeure in Amerika berichtet, welche auf eine Zurück nahme der lästigen Vorschriften für Desinfektion aller eingeführten Lumpen gerichtet sind. Die von fremden Ländern kommenden Lumpen werden in New-York von dem Gesundheits-Beamten Dr. Smith meistens der Firma E. B. Bartlett & Co. überwiesen, welche dieselben in ihrem patentirten Apparate der Einwirkung von überhitztem Dampf aussetzt. Die Handlung Lockwood & Mc. Clintock in New-York empfing, wie „The Paper World“ berichtet, im Mai 1885 von Japan und aus Italien 3070 Ballen Hadern, die ihnen nicht eingehändigt, sondern in besagter Weise der Firma Bartlett & Co. zur Desinfektion überwiesen wurden. Die Handlung hat desshalb den Gesundheitsbeamten Dr. Smith in Gemein schaft mit Bartlett & Co. auf einen Schadenersatz von Doll. 15 000 ver klagt, und behauptet, Dr. Smith sowohl wie Bartlett & Co. wüssten wohl, dass die Lumpen rein seien. Obwohl sie überdies wüssten, dass ihre Desinfektion nichts nützt, hätten sie sich ohne gesetzlichen Grund ver schworen, um von den Klägern, wie auch von anderen Firmen, grosse Summen Geldes durch die sogenannte Desinfektion zu erpressen. Die Kläger scheinen hiernach zu versuchen, ob sie nicht durch die Gerichte eine Aufhebung der lästigen Vorschriften bewirken können. Hamburger Lumpenmarkt. Mk. pr. 50 kg SPFFF spf. w. leinen 23,50 bis —.— SPFF feine do. . . . 18.25 „ —.— SPF 2. Sorte do. . . . 11.25 „ 13.50 FF 8.50 „ 11.— LEB blau leinene. . 9.— „ 11.— LFX grau leinene . 6.— „ 8.50 SFX Segeltuch . . . 14.— n CSPFFF spf. w. bw. 15.50 „ 16.— CSPFF feine do . . 11.25 „ 11.50 R0FB blau baumw. . 7.— n • CFX do. baumw. . 3.75 » • CFB und CFX . . . 4.50 7 • FR rothe do 7.— n • Hamburg, den 23. Juli 1886. FWWS weiss gestr. Mk. pr. 50 kg 31.— bis 31.50 FWW do. Flanell. . 19.— FWS bunt gestrickt 15.— FW weich wollene . 7.75 NC WC neue Tuch . 23.— CWC geschnittene. . 14.— WC Tuch u. ungeschn. 7.50 HW hart wollene. . —.— Wergtau (lauf. Gut) 8.50 Theertau, altes „ . . 6.50 Tauwerk, weisses . . 7.— Jute und Wrapper . 3.50 Altes Papier .... 1.50 Preisaufgabe. Termin - Verlängerung. Der Unterzeichnete setzt einen Preis von 1000 Mark aus, für Auffindung und Angabe eines Verfahrens, womit die Menge des in jeder Art von Papier enthaltenen Holzschliffs genau ermittelt werden kann. In Anbetracht der Schwierigkeit, welche die Lösung dieser Auf gabe bietet, soll für ein Verfahren, womit sich der Holzschliffgehalt eines Papiers — bis auf fünf Prozent genau — ermitteln lässt, ein Preis von 500 Mark, und für grössere Genauigkeit verhältnissmässig mehr, bewilligt werden, jedoch mit der Maassgabe, dass das beste, brauchbarste und ge naueste Verfahren den Preis erhält. An dem Preisgericht, welches die Entscheidung fällt, werden folgende Herren theilnehmen: Dr. R. Finkener, Professor an der Bergakademie, Berlin. Dr. Sell, Professor der Chemie und Reg.-Rath im Kaiser! Gesund heitsamt, Berlin. Reg.-Rath Dr. Hartig, Professor an der Polyt. Schule zu Dresden. A. Martens, Ingenieur, Vorsteher der König! Papier-Prüfungsanstalt zu Charlottenburg. Carl Hofmann, Berlin. Bewerbungen sind verschlossen, und mit einem Motto überschrieben, an den Unterzeichneten zu senden, und ein mit demselben Motto versehener, verschlossener Briefumschlag soll die Adresse des Einsenders enthalten, Der Termin zur Einreichung ist bis zum 1. Oktober 1886 verlängert, und weitere Verlängerung den Herren Preisrichtern Vorbehalten. Verlag der Papier-Zeitung Berlin W„ Potsdamerstrasse 134. Meinen geehrten ausländischen Geschäftsfreunden hiermit die ergebene Anzeige, dass ich, um mein Lager in Capitalband, (schottische, englische, französische und deutsche Dessins in Seide, Halb seide und B'wolle), schnellstens zu räumen, die vorjährigen Preise um circa 15"/ 0 , bei Baarzahlung, erniedrigt habe. Gefl. Ordre's werden, so weit der noch grosse Vorrath reicht, prompt ausgeführt von Rudolf Otto, Fabrikant. Barmen, Mühlenweg 11. la. Kaolin-Erde (Carlsbader Thon) für Glac- und Buntpapierfabriken, hochfein ge schlemmt. empfehlen die Schlemm werke Löbau, Sachsen. [26768 Pergament-Papier vorzüglicher Qualität in 6 Stärken liefern Elsässische Papier- ii. Pergamentpapier-Fabriken Emil Erhardt, Münster (Elsass). [26778 Marken- und Musterschutz. Eintragung im In- und Auslande. „Zolltarife des In- und Auslandes, für Papier, sowie Papier- und Schreibwaaren." Zwei Mark. Expedition der Papier-Zeitung.