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No. 30. PAPIER-ZEITUNG. 1033 Konische Stofmühlen. Wie aus nachfolgender, aus Hofmann’s Handbuch der Papierfabrikation entlehnten, Abbildung einer solchen Stoffmühle hervorgeht (Fig. 1) ist der innere Konus derselben mit langen durchgehenden und kurzen bis zur Hälfte durchgehenden Messern versehen, die paarweise in Nuthen sitzen, und zwischen denen Holzkeile eingetrieben sind. Durch die Centrifugalkraft. werden diese Messer oft in radialer Richtung verschoben, und diesem Uebelstande will Linus P. Clawson in Hamilton, Ohio, durch eine andere Anordnung abhelfen, worauf er das amerikanische Patent 341 223 genommen hat. Aus nachstehendem Durchschnitt, Fig. 2, ist ein und treibt einen schmäleren Holzkeil zwischen grosses und kleines Messer. Wir geben diese Neuerung wieder, weil die Jordan’sche konische Stoffmühle in Amerika allgemein eingeführt und auch in Europa schon mit Erfolg benützt ist. Sie hat es von all den neueren Konstruktionen dieser Art am weitesten gebracht. Die amerik. Regierung bat sogar, wie in diesen Spalten mit- getheilt, deren Verwendung bei Anfertigung des Papiers für ihren Bedarf vorgeschrieben. Eine andere Neuerung an diesen Stoffmühlen ist durch das amerik. Patent 342 802 geschützt, welches Frank J. Marshall in Turners Falls, Mass., erworben hat. Fig. 1. ersichtlich, in welcher Weise er dies bewerk stelligt. In den Metallkörper der konischen Walze A sind Nuthen C geschnitten, welche die ge bräuchlichen langen Messer D und die kurzen Messer E aufnehmen. Dieselben sind entweder mit Rippen L oder Umbiegungen M versehen. Die Nuthen haben dementsprechend im ersteren Falle Einkerbungen F, im letzteren schwalben schwanzförmige Wände F. Zwischen die Messer sind in die Nuthen keilförmige Holzstücke G ein geschlagen, welche die Messer an der Walze festhalten. Die Holzkeile H, welche entweder diagonal oder radial eingesetzt werden können, dienen, wie gewöhnlich, zur Regulirung des Herausragens der Messer. Sind diese durch den Gebrauch zu tief abgeschliffen worden, so werden die Keile entsprechend nachgehobelt. Das Einsetzen der Messer in die Walze geschieht so, dass man zuerst das längere, dann das kürzere Messer einlegt und zuletzt den Keil da zwischen presst. Die Nuthen sind von der Mitte der konischen Walze an um die Dicke der kürzeren Messer enger, sodass man nur einen Holzkeil nöthig hat. Sind die Nuthen in der ganzen Walzenlänge gleich breit, so muss man erst das grosse Messer einsetzen und einen dicken Keil von der halben Länge der Walze eintreiben, dann setzt man das kürzere Messer Auf dem Schaft, I, Fig. 3, des Messerkonus sitzt eine Scheibe A, welche mit radialen Messern besetzt ist, die im Verein mit einem Messerkranz B die aus dem Konus kommenden Hadern noch feiner mahlt. Der Messer kranz B ist mit dem abschliessenden Deckel L verschiebbar auf der Axe /befestigt und lässt sieh mittels Handrads V und Schraubenringes C der Messerscheibe A beliebig nähern. Fig. 3. Chromopapier zum Buchdruck. Nach Mittheilung der Fachpresse wird jetzt bei amerikanischen illustrirten Blättern, wie Harper’s Magazine, the Century, Puck, the Judge und anderen, weiss gestrichenes Papier zum Drucken benutzt, weil auch das beste Druckpapier die fein gestochenen Holzschnitte nicht deutlich genug wiedergiebt. Die Nonotuk and Sims & Dudley Paper Co. haben in ihren Papierfabriken Färb- und Aufhänge- Apparate sowie Calander etc. aufgestellt, um das von der Maschine kommende Bücherpapier zu streichen, trocknen, glätten und wieder aufzu rollen. Die indische und Kolonial-Ausstellung in London, welche seit •‘Frühjahr 1886 eröffnet ist, soll nach allen Berichten darüber höchst gross aitig und interessant sein, besonders die Ausstellung des indischen Reichs soll an Pracht alles Aehnliche bisher Dagewesene überbieten. Auch die anderen, der britischen Herrschaft unterworfenen, Kolonieen haben Grosses geleistet. Die ganze Anordnung und der Inhalt machen einen dem Weltreich ent sprechenden Eindruck. Jeden Abend ist der zugehörige Kensington - Park feenhaft elektrisch beleuchtet. Fachgenossen, welche die Ausstellung gesehen haben, versichern, dass es wohl der Mühe werth sei, darum eine Reise nach London zu unternehmen. Löschpapier. Löschpapier scheint schon 300 Jahre lang bekannt zu sein; es heisst auf englisch: Biotting paper, auf italienisch: carta sugante, französisch: papier buvard, lateinisch: Charta bibula.