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Nr. 50 1767 Feine Drucksachen und ihr Preis an, nehmer, so habe Zusammen 26 490 M. M. die wenig auf die allein zulässige kaufmännische Bahn der Auf-' Selbstkosten 20pCt. zu schlagen, ist der niedrigste Satz; feine 8 2 2 2 2 1 1 2 3750 1000 1500 900 250 1000 900 300 5000 2400 10000 500 2800 500 1040 1400 1050 1800 Selbstgehalt des Besitzers . . Gehalt des Geschäftsführers Setzer, je 1250 M. im Durchschnitt Setzerlehrlinge, je 250 M. . . . Maschinenmeister, je 1400 M. . . Maschinenmeisterlehrlinge, je 250 M Einlegerinnen, je 520 M Stereotypeur Buchbinder Arbeiter, je 900 M Ich gehe etwas weiter: Löhne aller Art Sonstige Ausgaben 10 pCt. Verzinsung der Anlagewerthe Stellung von Kosten Voranschlägen zu folgen, und die Sache wird sich wesentlich einfacher gestalten, als Mancher glaubt. Schlage Alles in Geld an. Jeder Geschäftsinhaber weiss, wie hoch ihm sein Lohnkonto im Jahre zu stehen kommt. In mittleren Betrieben, die sich mit der Herstellung feiner Druck sachen befassen, kommen wir zu anderen Lohn- und Unkosten- Lohnliste: M. Von Carl Kempe Alle Rechte Vorbehalten wird mir der denkende Leser erlassen. Die Ausgaben für Papier weiss der Betriebsleiter von Fall zu Fall; auf diese Werth meiner persönlichen Arbeit zu rechnen, wie auch der Arbeiter seine Kraft als bestimmten Werth darzustellen pflegt. Ich schaffe also auch als Unternehmer, selbst ohne fremde Hilfe, mit 0 meiner eigenen Arbeitskraft Werthe oder Geld. Uebersteigt die Summe meines Schaffens das Erforderniss meines Bedarfs zur Bestreitung meiner Lebensbedürfnisse, so arbeite ich mit Ueberschuss, verdiene also mehr Geld, als ich brauche und bin in der Lage, meinen Ueberschuss zu einem Kapital anzusammeln. Entweder lasse ich dieses Kapital Zinsen tragen, führe es demnach dem sogenannten Geldmarkt zu, oder ich vergrössere damit mein Unternehmen und werbe fremde Arbeits kräfte an, die meine Arbeitsleistung vermehren helfen sollen. Konnte ich bereits als alleinstehender Unternehmer mehr erarbeiten, als ich brauchte, so berechtigt mich die wirthschaftliche Lage, mit vermehrten Kräften noch mehr zu verdienen und mein Kapital-Erträgniss fortlaufend zu vergrössern. Das ist doch jedenfalls der Kern der heutigen Wirthschaftslehre, und man sieht thatsächlich, wie ein jedes Geschäft, das da blüht, nach diesen Grundsätzen geleitet wird. Ob diese Grundsätze die richtigen sind, darüber streiten sich die Gelehrten seit vielen tausend Jahren, ich will sie heute noch als vollgiltig ansehen und jedem Geschäftsmann rathen, nach diesen Grundsätzen so lange zu arbeiten, wie sich ein Jeder noch selbst der Nächste sein muss und unsere Weltverbesserer noch nicht etwas Anderes an ihre Stelle setzten. Der Geschäftsmann von heute darf nicht vergessen, dass er aus Arbeit Waare und aus Waare Geld machen muss. Mit Geld kann er wiederum Arbeit werben und neue Waare erzeugen. In diesem Kreislauf der Dinge ist der Unternehmer sein erster Arbeiter, seine Arbeit ist das befruchtende und das das Ganze beherrschende Element, das aus Arbeit Waare zu erzeugen und aus dieser Waare Geld zu machen versteht. Er muss der Führer des Ganzen sein, ihm steht darum auch ein höherer Lohn zu als jenen Kräften, denen er selbst erst die Arbeit beschafft. Sind die Verhältnisse in einem Geschäfte anders, so sind sie meist nicht gesund. Wer klar erkennt, wie er rechnen muss, der rechnet auch nicht falsch. In der Stufenleiter aller Berechnungsarten kommt zunächst die Arbeitskraft des Unternehmers — wem dies besser zusagen sollte, der setze für Arbeitskraft Arbeitswerth —, dann der Arbeitswerth seiner Gehilfen, die Kosten der zu ver arbeitenden Stoffe und zuletzt der Kapitalwerth des Betriebes. Und die Maschinen? Schriften? Miethe für den Arbeitsraum? Die Versicherungen aller Art, Steuern, Betriebskraft, Heizung, Beleuchtung? Gemach, lieber Leser. Ich will einmal die bis herige Berechnungsart der alten Schule etwas verschieben und bitte darum den modernen Buch- oder Kunstdrucker, mir ein Zusammen 41000 M. Diese 41000 M. hat der Betrieb heraus zu arbeiten, ferner Ausgaben für Materialien aller Art; diese hier vorzuführen, Ergebnissen wie in Werk- oder Zeitungsdruckereien. Eine den Zeit- und Geschäftsbedürfnissen angepasste Buchdruckerei für feine Drucksachen, die unter der Leitung des Besitzers steht, aber doch nur mittleren Umfanges ist, kann immerhin eine ganz ansehnliche Werthsumme aufbringen. Man nehme eine solche Buchdruckerei arbeitet mit folgender Betriebskosten: Kontor und Reise . . . . Musterversand und Reklame . Miethe Kraft für 3 PS-Betrieb . . . Heizung und Beleuchtung Steuern . Versicherungswesen aller Art Kleine Ausgaben aller Art . Zusammen 9600 M. Ein Betrieb nach vorstehender Ausgabenliste soll etwa mit drei grösseren Schnellpressen und drei Tiegeldruckpressen arbeiten, ebenso, weil für konkurrenzfähige Betriebe un vermeidlich, mit eigener Stereotypie und mit eigener Buchbinderei. Ich greife wohl nicht zu hoch, wenn ich den Anschaffungswerth aller Betriebswerthe, wie Schriften, Maschinen aller Art, kurz Alles, was in einer Buchdruckerei für ein Betriebspersonal mit etwa 25 Köpfen, ohne Zeitungsbetrieb, erforderlich ist, auf 50000 M. ansetze. Dieses festgelegte Kapital soll der Geschäfts inhaber mit zehn vom Hundert verzinsen, und er hat mit dieser Verzinsung zugleich seine Abschreibungen bewirkt und die Reserven für weitere Anschaffungen bereit gestellt. Alles Kapital, das im Betriebe arbeitet, soll wieder kapitalisirt werden, das ist die Kunst des Betriebes und das Geheimniss einer guten Entwickelung. Wer nach diesem Grundsätze arbeitet, verrechnet sich schwerlich. Einwände, das kann ich nicht, fallen in sich selbst zusammen. Wie ein Bankhaus mit Geld Geld machen muss, so muss dies ein jeder Unternehmer thun; thut er’s nicht, so geräth er auf die schiefe Ebene und er stürzt ab. Der gewandte Kaufmann als Buchdrucker rechnet so; darum, lieber Kollege, rechne auch so, und viel Bitterniss wird Dir erspart bleiben. 26 400 M. 9600 „ 5000 „ in Nürnberg Schluss zu Nr. 4G IV Preisstellung, Einkauf, Verkauf Die Grundlage einer jeden Preisberechnung sind die Selbstkosten, diese gehen aus Arbeitskraft und Geldes- werth hervor. Mit meiner eigenen Arbeitskraft erzeuge ich Werthe. Bin ich Unter- ich in erster Linie mit dem