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PAPIER-ZEITUNG Nr 27 947 /8 /2 f W '■ Ira worth und Porter , die Reglung der Ge- der Aufmerksamkeit der der streitenden Theile innerhalb dreier Wochen nach erhaltener Aufforderung keinen Schiedsrichter ernennt, so gilt der vom anderen Theil ernannte als alleiniger Schiedsrichter. langsam dreht. Es ist zweckmässig, schwindigkeit so wenig wie möglich Papiermacher im österreichischen Reichsrath Bei den diesjährigen Wahlen in den Reichsrath wurden vier Vertreter der österreichischen Papierindustrie in den Reichs- Rath entsendet und zwar: von der Handels- und Gewerbe kammer in Wien der Präsident des Vereins der österreichisch ungarischen Papierfabrikanten, Herr kaiserlicher Rath Julius Ritter von Kink; von der Reichenberger Handels- und Ge werbekammer Herr Dr. Alexander Peez, Besitzer der Weissen- bacher Zellstofffabrik; von der III. Curie Herr Dr. Heinrich Kolischer, Besitzer der k. k. priv. Czerlaner Papierfabrik und von der V. Curie Herr Heinrich Weiser, Besitzer der Sassower Zigarettenpapierfabrik. Wir empfehlen den Vorständen unserer Papier-, Holzschliff- und Zellstoff-Fabrikanten-Vereine, einen ähnlichen, aber für die deutschen Verhältnisse umgestalteten Vertrags-Entwurf zu schaffen und womöglich den General-Versammlungen in diesem Sommer gleichlautende Entwürfe zur Genehmigung vorzulegen. Solche einheitliche Lieferungsbedingungen würden manchem Streit zwischen Papier- und Stoff-Fabrikanten vorbeugen, manchen Verdruss und viele Kosten sparen. D. Red. vorstehend in Ansicht dargestellte, durch amerikanisches Patent Nr. 575600 geschützte Anordnung getroffen. Die Turbine mit waagerechter Welle C läuft im Gehäuse A. Handrad B ge stattet, den Wasserzulauf der Turbine zu regeln. Auf Welle G sind mehrere Schleifsteine gekeilt, von denen nur einer D in der Zeichnung sichtbar ist. Wasserpumpe JE liefert das Druck wasser für die drei am Gehäuse 3 des Steines befestigten hydraulischen Pressen 2. (In der Zeichnung sind nur zwei sichtbar.) Die Pumpe kann beliebiger Bauart sein und wird durch Riemen 4 von der Hauptwelle aus angetrieben. Leistung der Pumpe und Durchmesser des Wasserleitungs rohres 6 sind so bemessen, dass letzeres dem engeren Zweig rohr 8 stets reichlich Wasser zuführt. Der Wasserüberschuss muss durch das verstellbare Ventil 7 gehen und wird durch I Druckregler für Schleifer Die Einhaltung gleichmässiger Umdrehungs-Geschwindigkeit ist bei Schleifern sehr wichtig, da der Schliff bald grob, bald fein ausfällt, wenn der Stein sieh einmal rasch, das andere Mal Bedienungs-Mannschaft zu überlassen. Vorrichtungen zur selbst- thätigen Reglung der Umlaufsgeschwindigkeit haben sich in vielen Schleifereien als nützlich erwiesen. Diese beruhten bisher zumeist auf der Wirkung von Centrifugalpendeln, die derart mit dem Getriebe der Turbinenschleuse in Verbindung sind, dass bei zu grosser Geschwindigkeit der Welle sich die Pendelkugeln in höherer Ebene drehen, die Schleuse theilweise schliessen und die Umdrehungs-Geschwindigkeit der Turbine entsprechend vermindern. Bei zu kleiner Geschwindigkeit ist der Vorgang umgekehrt. Diese Art Reglung hat den Nach theil, dass die Wasserkraft zeitweilig nicht voll ausgenutzt wird. Ferner erfolgt der Ausgleich zu langsam, weil die Turbinenschleuse meist sehr schwer ist und sich leicht ver klemmen kann, also der Wirkung des Reglers unvollkommen oder garnicht folgt. Bruch der schwer belasteten Steine ist nicht selten die mitunter von beklagenswerthen Zerstörungen das daran geschraubte Ueberfallrohr 13 abgeleitet. Ventil 7 lässt sich durch Handrad 14 so einstellen, dass der im Zweig rohr 8 herrschende Druck, den man am Manometer 16 beobachten kann, zur Erzielung von gutem Holzschliff am geeignetsten sei. Ventilspindel 18 ist mittels Kegelräder-Paar mit dem Druck regler F von üblicher Bauart verbunden. Sobald sich die Geschwindigkeit der Welle C infolge Ausschaltens einer oder mehrerer Pressen 2 oder aus anderer Ursache erhöht, steigen die Kugeln des durch Riemen 5 von der Hauptwelle aus angetriebenen Reglers F und veranlassen mittels ihres Getriebes Drehung des Kegelrades 17 in solcher Richtung, dass der Durchlass des Ventils 7 kleiner wird. Infolge dessen kann weniger Wasser durch Rohr 13 überfliessen, der Druck im Zweigrohr 8 steigt und pflanzt sich durch Rohre 9, 10 und Hähne 20 auf die Kolben der Pressen 2 fort. Der grössere Pressendruck bremst die Steine, und durch passende Wahl der Uebersetzungsräder von F kann der Druck so ge regelt werden, dass die Umdrehungszahl der Turbinenwelle stets dieselbe bleibt. Bei verminderter Geschwindigkeit wirkt der Regler umgekehrt, Ventil 7 erhält grösseren Durchgang, der Pressendruck wird vermindert, und das Ergebniss ist auch in diesem Fall gleichbleibende Geschwindig keit der Hauptwelle. begleitete Folge der durch schlechte Reglung entstehenden zu grossen Geschwindigkeit. Zur Beseitigung dieser Uebelstände haben William R. Farns worth und Porter Farwell in Turners Falls, Mass., Ver. St. die Zur Chemie des Sulfitverfahrens Die Bemerkung der Redaktion in Nr. 14, S. 463 bezüglich der Unwahrscheinlichkeit der Bildung von Calciumsulfat aus Sulfit im Kocher, veranlasst mich, darauf hinzuweisen, dass auf Seite 1425 von Hofmanns Handbuch die von mir erwähnte Zersetzung behandelt ist; es bedarf garnicht der Gegenwart von Sauerstoff, damit sich Sulfit in Schwefelcalcium und Sulfat zersetzt. Die vorhandenen schwefelhaltigen, organischen Verbindungen würden sich übrigens auch nicht zu Sulfaten oxydiren können bei dem jedenfalls nur geringen Vorhandensein aktiven Sauer stoffs, denn durch Spaltung entsteht aus den durch Einwirkung von schwefliger Säure auf aus organischen Alkylen und Säure - Radikalen gebildeten Sulfo-Säuren, sogar beim Schmelzen mit Alkalien, stets nur Sulfit, aber kein Sulfat. Auch die durch Vereinigung von schwefliger Säure mit Aldehyden entstehenden Aethyliden- hydrinsulfosäuren bilden nur Sulfite und Alde hyde bei der Zersetzung. Ueber den Chemismus des Sulfit prozesses sind wir eben leider noch immer sehr im Unklaren. Höchst wahrscheinlich beruht die Wirkung der schwefligen Säure auf deren Fähigkeit, sich zu wasserlöslichen Salzen zu vereinigen mit den im Holzsaft reichlich vorkommenden, eine Aldehydgruppe CHO enthaltenden organischen Verbindungen, wie den Aldehyden der Protocatechu-Säure, des Coniferins und ähnlicher aromatischer Verbindungen. Dass übrigens auch trotz des grossen Ueberschusses an schwefliger Säure Oxydations vorgänge im Kessel stattfinden, beweist die Gegenwart be trächtlicher Mengen von Essigsäure in der Ablauge, die nur durch Zerfall und theilweise Oxydation der Sulfosäuren der organischen Säuren und Aldehyde entstanden sein kann. Dies und die schon von Herrn Dr. Frank beobachtete Bildung von Schwefelsäure gäbe dann auch die einzig mögliche Erklärung ab für den Chemismus der Resorption der in den Pflanzentheilen enthaltenen Kalk- und Kali-Silikate, die von der schwefligen Säure allein wohl kaum zersetzt werden könnten. Dr. Adolph Zimmermann