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1714 PAPIER-ZEITUNG Nr. 48 Handelskammerberichte 1896 Harburg. Der Geschäftsgang in Lumpen war im Jahre 1896 wieder nicht günstig zu nennen und hat sich gegen die Vor jahre keineswegs gebessert. Der Verbrauch an Lumpen zur Papierfabrikation im Inlande ist nicht mehr beträchtlich, da immer mehr Holzschliff und andere Ersatzstoffe verwendet werden. Auch die Ausfuhr lässt immer mehr nach, und es sind nur einzelne Sorten Lumpen, die bei niedrigen Preisen gefragt sind; auch hier spielen die Ersatzstoffe eine Hauptrolle. Tilsit. Der Papierhandel bewegte sich auch im Jahre 1896 in den engen Grenzen des Platzgeschäftes, und der Umsatz dürfte sich auf der vorjährigen Höhe von etwa 200000 M. ge halten haben. Bei dem sehr grossen Wettbewerb am Platze, es bestehen 18 Geschäfte dieses Zweiges bei einer Einwohner zahl von knapp 30000, sind die Preise sehr gedrückt, und der Verdienst ist daher recht mässig. Der Wettbewerb auswärtiger, sogenannter Grossisten ist vielleicht etwas zurückgedrängt worden, doch wird leider noch immer ein sehr erheblicher Theil des Platzbedarfes in Papier und Papierwaaren, besonders auch von Geschäftsleuten, von auswärts gedeckt. Sollte ein Einfuhrverbot für russische Gänse zur Durchführung kommen, so würde darunter auch die Papierindustrie am Orte nicht un- erheblich leiden, denn sie liefert für den bedeutenden Versand geschlachteter Gänse aus Stadt und mehrmeiliger Umgebung das imitirte Pergamentpapier zum Einschlagen, die Paketanhänger, Paketadressen usw. in ansehnlichen Mengen. Das Papier- Geschäft in Tilsit leidet ferner darunter, dass der Handel, welchen namentlich die Pfarrer der Umgebung ' mit Gesang büchern, Kalendern und sonst in das Fach einschlägigen Artikeln betreiben, von Jahr zu Jahr an Umfang zuzunehmen scheint. Hier liegt offenbar ein Uebelstand vor, dessen Ab stellung oder doch wenigstens Einschränkung sehr wünschens- werth erscheint. 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