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1532 PAPIER-ZEITUNG Nr. 43 entnommen wären. Einen eigenthiimlieh schönen Eindruck macht ein blassfarbig gedruckter, stilisirter Apfelbaum, dessen Krone mit aufrecht stehenden Blättern und gleichmässig ver theilten Früchten, dazwischen der Titel in Silberbuchstaben, den oberen Theil des Deckels einnimmt, während die weit aus gebreitete Wurzel Jahreszahl und Verlags vermerk umfasst. Andere ähnliche Muster, stets auf gesprenkelter Leinwand von blassgrünem oder blassrothem Grundton, weisen stilisirte Baum gruppen, dichte Schwertliliensträuche, Disteln, Zwiebelmuster usw. in moderner Zeichnung auf, während der Rücken entsprechende Verzierungen trägt. Andere neue Einbände in einfarbiger Leinwand, werin die Farben Grün, Roth, Braun, Oliv und Tiefblau vorherrschen, besitzen als beliebteste Verzierung schwarz ge druckte Pflanzen verschiedener Art mit Gold- oder Silberblumen. In dieser Art macht sich ein grüner Einband besonders schön, dessen Deckel an der unteren Seite mit Farrnkraut und Silber- blüthen tragenden Maiblumen geschmückt ist, während links eine ebenfalls schwarz gedruckte hohe Lilienpflanze emporragt, deren Silberblüthen nach rechts hinüberneigen. Darunter fand der Buchtitel in Silberdruck Platz. Den Rücken zieren ebenfalls Lilien in Silberdruck. Dieses wie verschiedene andere ähn liche Muster wurden in allen modernen Grundfarben gebracht. Die einzelnen Bände gewisser Bücherserien in verschieden farbige Leinwand, wenngleich stets mit demselben Muster be druckt, zu binden, ist überhaupt eine moderne Einrichtung, die, wenn vielleicht nicht sehr geschmackvoll, doch den Vortheil hat, dass sich die einzelnen Bände schon durch ihre Farbe unter scheiden lassen. Ein sattes Tiefblau oder Violett mit Silber oder Golddruck scheint dem jetzigen Modegeschmack am besten zu behagen. Eine ganze Menge neu erschienener Bücher, wie z. B. Marie Corellis »Sorgen des Satans« oder das neue Buch Nansens über seine Nordpolfahrt, sind in dieser Art gebunden, letztgenanntes mit einem Polarbild in Gold und Silber auf dem Deckel und mit Sternen auf dem Rücken. Bemerkenswerth ist die Art, wie » fashionable « Novellen und Romane gegenwärtig in England gebunden werden. Englische Bücher kommen weder geheftet noch mit blanken Papierdeckeln in den Handel, und doch liegt in dem Verkauf von unaufgeschnittenen Büchern ein entschiedener Vortheil für Schriftsteller wie Verleger. Die Saison - Neuheiten, namentlich die beliebten 6 Schilling- Romane, werden deshalb jetzt in der Regel unaufgeschnitten, aber trotzdem elegant und luxuriös ausgestattet gebunden und die unbeschnittenen Ränder sind schwer vergoldet. Eine andere Neuerung in Bezug auf den Goldschnitt be steht in der Einpressung schmückender Figuren, wie Löwen, Rosen, Sterne usw., in gewissen Abständen auf den glatten Goldgrund. Es wird dies namentlich an feinen Gedichtwerken häufig angewandt und macht stets einen vornehmen Eindruck. Für die inneren Deckelblätter wird gegenwärtig, soweit bessere Einbände in Frage kommen, fast ausnahmslos starkes Karton- Papier mit kleinem, blassfarbigem Muster meist gothischen Stils angewandt, während der freibleibende, schmale Leder- oder Leinwandrand ringsum mit zierlichen Goldverzierungen ver sehen wird. Eine gewisse Neigung zum Altväterlichen lässt sich überhaupt in einem grossen Theil der für die kommende Saison bereitliegenden Einband-Neuheiten kaum verkennen. Marmorirte Papiereinbände z. B., und zwar solche feinster Art mit Goldschnitt und die inneren Ränder mit Goldeinfassung verziert, gelten an kleineren Büchern für hochmodern. Keine Spur von Leder oder Leinwand ist daran zu finden, sondern beide Deckel und der Rücken werden mit einem Stück des spiegelglatten, schweren Marmorpapieres bezogen, das in ver schiedenen, wirkungsvollen Sorten auf den Markt kam, während ein Bogen feinsten Kartonpapieres mit zartfarbigem und zier lichem Rankenmuster das Deckelblatt bildet. England steht gegenwärtig im Stadium der Klassiker-Manie, und eine ganze Menge neuer Ausgaben wurde in den letzten Wochen wieder angezeigt; aber wenn die neuen Klassiker-Bibliotheken zum Theil erheblich billiger sind als die früheren, so geht die Billigkeit nicht auf Kosten des Einbandes. Es wird im Gegen theil bei derartigen Werken mehr auf Solidität und Dauer haftigkeit der Buchbinderarbeit gesehen, als bei irgend welchen modernen Büchern. In Wahrheit gilt für klassische Werke in England nur eine einzige Art des Einbandes für wirklich elegant, die in London auch die Regel bildet, nämlich weicher Marokko- Leder-Einband ohne irgend eine sonstige Zuthat und ohne eine andere Verzierung als den Namen des Verfassers in der rechten oberen Ecke in Gold-Kurrentschrift und Goldverzierung an den inneren Rändern der weichen Deckel. Die Ecken werden in der Regel abgerundet, und der Falz zwischen Decken und Rücken fällt weg. Die einzelnen Arten weichen natürlich in allen möglichen Einzelheiten von einander ab, die Aufschrift wird verschiedenartig gehalten, das Buch erhält bald Silber-, bald Golddruck, wie auch die verschiedensten Sorten von russischem Leder Anwendung finden. Die Farben dieser Leder- Einbände beschränken sich auf Schwarz, Roth, Grün, Blau und Violett. Einbanddeckel aus nachgeahmtem Schildpatt und voll ständige Aluminium-Einbände mit aufgepressten Verzierungen bilden Neuheiten von zu absonderlicher Art, als dass sie einen wirklichen Erfolg erringen könnten. W. •********************0******0**************2 Louis Staffel i Papierfabriken 190811 ♦ Witzenhausen b. Cassel u. Oberschmitten, Grossh. Hessen ♦ Fabrikation : ♦ Post-, Schreib-, Concept- und ♦ Bücherpapiere I Notendruck- und | Schreibpapiere ♦ mit Wasserzeichen | Normalpapiere ♦ in anerkannter Güte : Couvertpapiere ; weiss ger. und velin 2 1 Proben zu mf. und feine X Werkdruckpapiere ♦ nicht durchscheinend ♦ lllustrations- u. 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