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988 PAPIER-ZEITUNG Nr 28 In Fig. 323 sind die Schöndruck- und Wiederdruck- Fundamente C C' in feststehenden Trommeln A A' parallel beweglich geführt. Sie sitzen in Führungssehächten dieser Trommeln und werden durch Spiralfedern C‘, die um Führungs stangen C3 gewickelt sind, in annähernd ausbalanzirter Lage gehalten. Die Trommeln sind durch Verrippungen genügend versteift und dienen auf ihrer cylindrischen Aussenfläche als Verreibungstische für die Farbe. Die Fundamente CC tragen auf ihrer Unterseite Rollenlager c für mehrere Rollen c 1 , die mit ebenso vielen Exzenterscheiben b auf durchgehenden Wellen B zusammenarbeiten. Dadurch erhalten die Fundamente mit den darauf befestigten flachen Buchstabenformen eine ab wechselnd auf- und abgehende Parallelbewegung. Um jede Trommel kreist ein aus je vier Druckcy lindern E bezw. E1 bestehendes Cylindersystem. Die Cylinder E und E1 sind in Speichen grosser Zahnräder gelagert, die sich auf den Achsen B je zu beiden Enden der Trommeln A A l be finden und beiderseitig mit einander in Zahn eingriff stehen. Diese in Fig. 323 nicht dar gestellten Zahnräder erhalten ihren Antrieb von der Hauptwelle und übertragen ihre Bewegung durch geeignete Zwischenräder sowohl auf die Wellen B mit den Exzenter scheiben b als auch auf die Schneidecylinder H H', die Zuführungsbandleitung IXi am linken Maschinenende und den Ausführcylinder Gr nebst zugehöriger Bandleitung rechts oberhalb der Trommel A'. Sämmtliche Cylinder er halten dadurch die durch beigefügte Pfeile angedeutete Achsendrehung, indem die CylindersystemeEund E‘,die 321 •1 durch die erwähnten grossen Zahnräder in Richtung der Pfeile 12 im Kreise um die Trommeln A A’ herumgeführt werden, gleichzeitig mit seitlichen Zahnkränzen auf diesen in Eingriff stehen. Dabei rollen die Cylinder auf Endflanschen a der Trommeln, sodass sie die Trommelmäntel nicht berühren. Maschinen und Apparate der amerikanischen Druck-Industrie Von E. Wentscher, Ingenieur in Berlin Schluss Eine wesentlich abweichende Anordnung haben Fowler & Henkle ihrer rotirenden Zeitungspresse für Buchstabenformen, Fig. 321, gegeben. Die für den Druck achtseitiger Zeitungen eingerichtete Maschine trägt in ihrem unteren Theil die Druck- Vorrichtungen für den Schön- und Wiederdruck und oberhalb die Ausführ- und Falzvorrichtungen. Eine der Druck-Vor richtungen, und zwar diejenige am linken Maschinen-Ende für den Wiederdruck, ist in Fig. 322 schematisch dargestellt. Die ebenen Buchstabenformen sind auf einem rotirenden vierseitigen Prisma 21 befestigt, das mit einem vier gekrümmte Druck flächen tragenden Block 27 zusammenarbeitet. Prisma und Block stehen mit ein ander in Zahneingriff und berühren sich bei ihren ge meinschaftlichen Umdrehun gen auf voller Fläche, in dem die einzelnen Druck flächen des Blockes sich nach einander auf den Formen des Prismas abwälzen. Die Druckflächen sind dem ent sprechend gekrümmt. Das Farbwerk besteht aus einem fest gelagerten Ver- reibungscylinder mit Farb kasten 60, Duktorwalze 61 und Messer 62 im oberen Theil und einem um die Achse 55 dieses Cylinders rotirenden Rahmen, dessen Fig. Seitenwände 54a durch Stangen 56'verbunden sind und je zwei Leck- walzen 58 und Auftragwalzen 57 tragen. Beim Rotirenjkommendie Walzen 58 mit dem Duktor 61 in Berührung', entnehmen Farbe, ver reiben sie auf dem Cylinder 59 und übertragen sie gleichzeitig auf den Schöndruck befindet sich die Auftrag 1 walzen 57, die ihrer seits abwechselnd die Formen berühren und einfärben. Eine symmetrisch ange ordnete Druckvorrichtung für am rechten Maschinenende der Fig. 322 Fig. 321. Rechts davon ist die Papierrolle gelagert. Der endlose Papierstrang geht zwischen dem ersten Druck paar hindurch, erhält hier den Schöndruck und wird dann über zwei Rollen nach dem Wiederdruckpaar und von unten zwischen diesem hindurchgeführt. Von da gelangt der Papierstrang nach der Schneid- und Ausführ-Vorrichtung im oberen Theil der Maschine, welche die der Länge und Quere nach gefalzten Zeitungs-Exemplare versandfertig abliefert. Eine eigenthümliche Lösung der Aufgabe einer Rotations- Maschine mit flachen Buchstabenformen liefert der Konstrukteur Cox aus Battle Creek in seiner in Fig. 323 schematisch dar gestellten Rotationspresse für Schön- und Wiederdruck. Eine Cylinder-Flachdruckpresse dieses Konstrukteurs für endloses Papier ist bereits früher (Nr. 90, Jahrg. 1896) beschrieben worden, und ein Vergleich jener Stelle mit der folgenden Beschreibung zeigt, dass die Maschine lediglich eine Weiterbildung der er wähnten früheren mit der Maassgabe darstellt, die hin- und hergehende abrollende Bewegung eines Druckeylinders auf einem feststehenden Fundament in eine ständig fortlaufende Rotationsbewegung umzuwandeln, Neben jedem der Cylinder EE', und zwar ihm voraus- eilend, sind in den erwähnten grossen Zahnrädern je zwei Ver- theilungs- und Auftragwalzen 11 gelagert, die zur Verreibung Fig. 323 /: l der Farbe auf den Trommelmänteln abrollen und beim Lauf über die Fundamente die Formen einfärben. Die Walzen werden von Duktorwalzen l gespeist, die durch Längsschlitze der Trommelmäntel an deren Oberfläche treten und in Farbkästen L im Innern der Trommeln baden. Die Walzen B sind in Schlitz lagern gelagert und werden durch Spiralfedern ständig’ gegen die Trommelmäntel und die Formen gepresst. Damit sie beim Verlassen der Formen (wie bezüglich der Trommel A dar gestellt) ohne Stoss auf den Trommelmantel übertreten, werden sie durch Leit-Zungen C° der Fundamente allmälig auf die Trommeln übergeleitet. Die vorher erwähnte oscillirende Bewegung der Fundamente ist erforderlich, damit die darüber hinwegrollenden Druck- Cylinder EE', deren Achsen eine vollkommene Kreisbahn be schreiben, die Formen in ihrer ganzen Breite berühren. Diese müssen sich daher beim Hinüberlaufen der Cylinder zunächst allmälig heben und sodann ebenso allmälig senken. Dement sprechend sind die Exzenterscheibcn b geformt. Die hier ge wählte Anordnung hat im Gegensatz zu ähnlichen Bauarten, bei denen die Fundamente still stehen und die Cylinder beim Darüberhinweggehen oscilliren, einmal den Vorzug der Sicherheit