Volltext Seite (XML)
1294 PAPIER-ZEITUNG Nr. 36 Neue Geschäfte, Geschäftsveränderungen usw. Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntniss zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Badische Anilin- und Soda-Fabrik in Ludwigs hafen a. Rh. Wir entnehmen dem Geschäftsbericht Folgendes: Die Absatzverhältnisse im zweiten Halbjahr haben zu wünschen übrig gelassen, Die Ursache dafür lag z. Th. in den vorjährigen schlechten Witterungsverhältnissen, die hemmend auf den Absatz der Textil-Fabrikate einwirkten. Insbesondere aber hat die ungünstige Geschäftslage in den Vereinigten Staaten den europäischen Markt be einflusst. Die neuerliche Unsicherheit bezüglich der ferneren Gestaltung des amerikanischen Einfuhrtarifes lässt einen geregelten Geschäftsgang noch immer nicht aufkommen. Die Unruhen im Orient haben den Absatz, namentlich nach Oesterreich, eingeschränkt. In Frankreich lag die Textilindustrie 1896 sehr danieder, während die Ausfuhr Englands unter den in Indien herrschenden Verhältnissen stark zu leiden hatte. Der Verkehr mit Spanien hat der Gesellschaft im ver flossenen Jahre wieder erhebliche Opfer auferlegt. Soll die deutsche Industrie nicht in Gefahr kommen, jenes Absatzgebiet aufgeben zu müssen, so ist es nöthig, dass es der deutschen Regierung bald ge lingt, unsere Gleichstellung mit anderen Staaten herbeizuführen. Un geachtet dieser ungünstigen Verhältnisse konnte ein etwas höherer Gewinn als 1895 erzielt werden. Der Waarengewinn stellte sich auf 9 665 457 M. (9 381 200 M. im Vorjahre). Hiervon bleibt ein Rein gewinn von 8 018 758 M. (8 899 775 M.), wozu noch der vorjährige Vortrag von 980 367 M. tritt. Aus dem Gewinn sollen neben der statutenmässigen Zuweisung an den ausserordentlichen Reservefonds Abschreibungen von 2 152 758 M. (1 895 987 M.) vorgenommen und wiederum 26 pCt. Dividende an die Aktionäre vertheilt werden. Die umfangreichen Vergrösserungen der Fabrikanlagen und -Einrichtungen, sowie die mit den Vergrösserungen verbundene Ausdehnung des Geschäftes, ferner die Erhöhung der Betheiligung bei der Duisburger Kupferhütte gemäss dem Mehrverbrauch der Fabrik an Schwefelkiesen erfordern die Erhöhung des Aktienkapitals um 11j2 Millionen (von 161/2 auf 18 Millionen M.) durch Ausgabe von 1250 Stück Aktien zu 1200 M. Die Waarenvorräthe sind von 13 494 078 M. auf 16 297 866 M. gestiegen. Die ordentlichen Reserven betragen 1 650 000 M., die ausser ordentlichen 6 161 111 M., das Arbeiterunterstützungs-Konto steht mit 1 210 051 M. zu Buch. Aktiengesellschaft für Pappenfabrikation in Berlin. Der Aufsichtsrath schlägt die Vertheilung einer Dividende von 6%/. pCt. vor, gegen 6 pCt. im Vorjahre. Berliner Kunstdruck- und Verlags-Anstalt vormals A. & C. Kaufmann in Berlin. Seitens der Verwaltung wird der Berliner Börsen-Zeitung Folgendes mitgetheilt: Der Ver waltung ist es gelungen, mit einem bestehenden Berliner Kartonnagen-Fabrikationsgeschäft eine Vereinbarung zu treffen, Inhalts welcher eine neue Gesellschaft errichtet und von dieser unter Einbringung und Fortführung jenes Geschäfts auch die Fabrikation mit den der Aktiengesellschaft Kaufmann gehörigen patentirten Kartonnage-Maschinen betrieben wird. Da die Aktiengesellschaft Kaufmann für die Ueberlassung ihrer paten tirten Maschinen und des Fabrikationsrechtes mit denselben bei der neuen Gesellschaft sehr erheblich betheiligt ist, dürfte sich hieraus, ganz abgesehen von der erwarteten Rentabilität des neuen Unternehmens, eine nicht unbedeutende Abschreibung für dasKartonnagen-Patentkonto der Aktiengesellschaft Kaufmann ergeben. Die Verwaltung ist bestrebt, auch an anderen grösseren Industrieplätzen Deutschlands in gleicher oder ähnlicher Weise ihre Patente zu verwerthen. Herr G. P. Oudkerk Pool in Amsterdam, Sohn des Inhabers der Firma Oudkerk Pool & Co., Papierhandlung da selbst, ist am 4. März vom Kommunalrath für die Stadt Amsterdam zum Stadtmäkler für Papier erwählt worden. In die Jacquardkartenfabrik von A. Elkan in Viersen ist Herr Bernhard Elkan als Theilhaber eingetreten. Die Zweigniederlassung der Firma F. Ramann, Buch-, Kunst-, Musikalien- und Schreibwaarenhandlung in Eberbach, wurde aufgehoben. Herr Franz Ramann in Michelstadt hat für die Firma Prokura erhalten. Firmen-Eintragungen. Gust. Ad. Müller, Inhaber Müller & Wieske, Buchdruckerei in Halle a. S. Inhaber sind die Herren Gustav Adolf Müller und Eduard Wieske. Dr. Eugen Merzbacher ist die Firma einer in München, Maximiliansplatz 4, neu begründeten Verlagsbuchhandlung. Herr Eduard Kummer ist Vertreter für Leipzig. A. Gensperger ist die Firma einer in Rosenheim, Bayern, neu begründeten Schreibwaaren- und Sortimentsbuchhandlung. Das bisherige Geschäft in Reichenhall bleibt als Zweiggeschäft bestehen. Die Firma Arno Schönherr in Nürnberg, ob. Seiten strasse 22, hat neben ihrer Buchbinderei und Kartonnagenfabrik eine Papier- und Schreibwaarenhandlung errichtet. Das unter der Firma J. D. Sauerländers Verlag in Frankfurt a. M. betriebene Geschäft ist nach dem Tode des bisherigen Gesellschafters, Herrn Heinrich Remigius Sauerländer, auf den Gesellschafter Herrn Robert David Sauerländer übergegangen, der es als Alleininhaber unter unveränderter Firma weiterführt. Konkurs-Aufhebung. Eugen Cano, C. Schades Nachfolger, Photograph in Paderborn. Konkurs. Carl Oskar Knopf, Galanteriewaarenhändler in Chemnitz. Herr Otto Hösel daselbst, Annabergerstr. 40, ist Konkursverwalter. Anmeldefrist bis 29. Mai, allgemeiner Prüfungstermin 1. Juli. + Herr Carl Siegmund Szekulisz, Generalsekretär des Versicherungs-Verbandes für Papier-Industrie, Begründer und Leiter dieses fast die gesammte österr.-ungar. Papier-Industrie umfassenden Verbandes, starb am 30. v. M. in Wien im Alter von 53 Jahren. Vertretungen. Herr Ernst Ittrich, Fabrik-Direktor a. D., hat in Danzig, Holzschneidegasse 8, ein Papier- und Pappen- Agentur-Geschäft errichtet. Jubelfest. In der Patent-Papier-Fabrik von A. Woge in Hohenofen bei Neustadt a. Dosse wurde am 24. April die Feier der 50jährigen ununterbrochenen Beschäftigung des Fabrikarbeiters Carl Dunkel und der Lumpensortirerin Henriette Wedde begangen. Die Beamten und Arbeiter hatten sich zur Theilnahme an der Feier im Fabrikgasthof ver sammelt, woselbst den Jubilaren nach einer herzlichen Ansprache ein bedeutendes Geldgeschenk seitens der Firma, sowie Geschenke der Mitarbeiter und die vom Papier-Industrie-Verein für 50jährige treue Dienste verliehenen Diplome überreicht wurden. Bei Bier und Tanz blieben die Festtheilnehmer noch längere Zeit beisammen. In den letzten Jahren konnten bereits acht Arbeiter die Feier ihrer 50jährigen Thätigkeit in dieser Fabrik begehen. Explosion eines Lumpenkochers. Am 13. v. M. explodirte ein Lumpenkocher in der Papierfabrik von Bessard-Pignol in Tollende bei Clermond-Ferrand, Frankreich. Der cylindrische Kocher wurde in zwei Theile zerrissen, deren einer das Dach des Gebäudes 20 m weit fortschleuderte. Die an demselben Ge bäude befindliche Papiermaschine wurde unter den Trümmern begraben und vollends zerstört. Zwei Arbeiter starben sofort, einer der sieben Verwundeten ist seitdem seinen Wunden er- egen... Schlechtes Blech des seit mehr als 20 Jahren in Betrieb belindlichen Kochers soll die Katastrophe verursacht haben. Der Druck war nicht höher als der zulässige von 3 Atm. Das Typenrad ist „Die Blickensderfer“ Letzterfundene und beste Schnellschreibmaschine Preisgekrönt Chicago 1893 Einzige Maschine mit sichtbarer Schrift und ohne Farbband! In 2 Jahren 11000 Maschinen abgesetzt, da von über 1000 an die Western Union- und Das Typenrad ist answ. Postal Telegraph Company! französ., spanisch, portuay wechselbar und in den meisten Sprachen, deutsch, Fd 16’.":.. I— Groyen Richtmann, Solingen