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1244 PAPIHR -ZEIl UNG Mr. 35 Räumen einer Fabrik, die an Verpilzung des Stoffes leidet, durchschnittlich auffallen, oder wieviel in 1 ebm Luft enthalten sind. Das ist unter Anwendung der Methoden, die in der Bakterienforschung üblich sind, durch Weiterzüchtung auf Nähr- Gelatine leicht möglich. In dem Maasse, wie sich manchmal Entwickelungs-Herde in Holzpappen finden, können die Keime nicht durch Luft und Wasser in den Holzschliff gelangt sein, sie müssen eine weit ausgiebigere Quelle haben. Diese ist, wie gesagt, das Schleif holz selbst. Einmal die Oberfläche. Jedem Holzschleifer werden die russigen Anflüge bekannt sein, die sieh an entrindeten Schleifhölzern an der Oberfläche, an nicht entrindeten auch wohl unter der Rinde, dort wo letztere losgeblättert ist, entwickeln. Sie werden beim Schälen zwar mehr oder weniger gründlich entfernt, doch entziehen sich, wenn das Holz stärker verpilzt war, in Vertiefungen des Stammes oder an Aststümpfen noch I genug solche kleine Fleckchen der mechanischen Reinigung, u. z. um so mehr, je weniger streng das Ausputzen des Schleif holzes gehandhabt wird. Ein einziger solcher, wenige Millimeter grosser russiger Fleck kann tausende von entwickelungsfähigen Keimen enthalten. Werden diese durch das Schleifen im Stoff zerstreut, so kann uns die grosse Anzahl der entstehenden schwarzen Flecke nicht mehr Wunder nehmen. Auch das Auftreten in Gruppen findet seine Erklärung, da in dem Faserbrei die Verbreitung der aus einem gemeinsamen Keimlager stammenden Keime immerhin eine Beschränkung auf mehr oder weniger grosse Bezirke erfährt. Der Pilz wuchert aber nicht allein auf der Oberfläche des Stammes, sondern dringt von dieser aus oft tief in das Innere des Holzkörpers ein. Jedem, der mit Holz viel umzugehen hat, ist bekannt, dass das Holz oft blaugraue Streifen besitzt. Sie sind das Zeichen dafür, wie weit der Fig. 9 Pilz eingedrungen ist. Er wandert hauptsächlich in den Markstrahlen weiter, wo er das meiste Nährmaterial findet, schickt aber von diesen aus zahlreiche längsverlaufende Schläuche in die Holzzellen selbst, sodass er also sowohl in der Querrichtung, als auch in der Längsrichtung immer weiter um sich zu greifen vermag. Die Pilzfäden sind durch ihre braune Farbe leicht im mikro skopischen Präparate zu er kennen und in ihrem Verlaufe zu verfolgen, wie das bei stehende Bild zeigt. Von hoher Bedeutung ist, dass der Pilz auch im Innern der Fasern wuchert. Es liegt auf der Hand, dass infolgedessen beim Verschleifen solcher blau grau gestreifter Hölzer der Pilz die ausgedehnteste Verbreitung erfährt. Denn jede Faser, in der ein kleines Stück des Pilzes sitzt, vermag zum Ausgangs punkte eines Pilzfleckes im Stoff zu werden. Das charakteristi sche Auftreten der blaugrauen Wolken im Holzschliff rührt von der Verwendung solchen Holzes her. Durch das Her austreten und Fortwuchern der ursprünglich in den Fasern be findlichen Pilze treten natürlich auch jene Wolken immer deut licher hervor. Der ganze Hergang ist also folgender: Die aus der Luft auf die geschlagenen Schleifhölzer gelangenden Keime ent wickeln sich zunächst auf und in diesen, erfahren da eine Fig. 10 Holz mit russiger Endfläche genommen ist, zeigt sehr deutlich Alles vereinigt: Die im Innern der Fasern und Markstrahlen verlaufenden ge gliederten Fäden, die an der Schnittfläche hervorgetreten sind, haben dort einen jener langhalsigen flaschenförmigen Fruchtkörper, umgeben von ausserordentlich starke Vermehrung und nun erfolgt durch das Verschleifen des Holzes die Massen-Ansteckung und Verbreitung im Holzschliff. Dass der im Stoff vor kommende schwarze Pilz der selbe ist, der auch auf dem Holze vorkommt, musste in dessen noch besonders fest gestellt werden, da es eine ganze Reihe von Pilzen giebt, welche die braune Farbe ge meinsam und auchimUebrigen grosse Aehnlichkeit haben, sodass sie in den rein vege tativen Zuständen kaum zu unterscheiden sind. Der Iden titätsnachweis ist aber dadurch erbracht, dass die sehr cha rakteristischen flaschenförmi gen Fruchtkörper von genau derselben Form wie im Holz schliff, zuweilen auch auf dem Schleifholz sich vorfinden. Das beistehende Bild eines Längsschnittes, welcher von einem' blaustreifigen Stück borstenartig abstehenden Fadenzweigen, entwickelt. Schluss folgt Probenschau b a Längs-Rand halten. Diese Befestigungsart hat sich die Firma schützen lassen. Je nach Grösse und Anzahl der Blätter sowie nach der Güte des verwendeten Papiers und Ein bandes fertigt die Firma solche Alben in den verschiedensten Preislagen. Klosetpapier-Automat von Paul Herzberg in Berlin, Jerusalemerstr. 65. Beistehend abgebildeter Automat ist durch D R P ge schützt. Er ist zierlich aus Gusseisen gebaut und lässt sich an Wand oder Thür bequem anbringen. Gegen Einwurf eines 5 Pfennig-Stückes verabreicht der Automat ein Päckchen mit 10 Blatt Antipilin- Kloset-Papier und einer Sitzdecke aus Pergament-Ersatz-Papier. Diese praktische Erfindung wurde auf der Berliner Gewerbe- Ausstellung vorgeführt und von uns in Nr. 73 v. Js. eingehend beschrieben; jetzt bei Beginn der Reise - und Badezeit soll sie, wie uns die Firma mittheilt, auch in der Provinz verbreitet werden. Automat und Papier-Päckchen können mit der Firma der vertreibenden Handlung ver sehen werden. Ecke enthält zwei Einschnitte beistehender Art. Zur Befestigung der Karten-Ecken auf einer Seite werden die aufgebogenen Klappen a benutzt, während die nach der anderen Seite gebogenen Klappen b die Längsränder der auf der anderen Seite untergebrachten Karten fest Unter dieser Ueberschrift werden alle von Beziehern der Papier-Zeitung eingesandten Muster von Erzeugnissen des Papier- und Schreibwaaren-Faches die Neues oder Bemerkenswerthes bieten, kostenfrei besprochen. Album für illustrirte Postkarten von G. F. Lücke in Leipzig. Die Einreihung der Ansichts - Postkarten erfolgt bei diesem Album in 25 :35 cm grossen Blättern von Querformat, die auf jeder Seite Raum für vier Postkarten bieten. Für jede Karte ist ein verzierter Rand blau aufgedruckt. Jede