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1130 PAPIER-ZEITUNG Nr. 31 Briefkasten Anonyme Anfragen bleiben unberücksichtigt 1356. Frage: 1. Seit langer Zeit bezog ich von einer Firma eine gewisse Sorte Papier. Bei jedesmaliger Bestellung be stätigte dieselbe den Auftrag mit einer Lieferzeit von etwa vier Wochen, welche indess stets bis auf 7 bis 8 Wochen hinausgeschoben wurde, sodass ich regelmässig in Verlegenheit kam. Ferner liefen deren Sendungen als Sammelgut immer 14 bis 18 Tage (von Sachsen bis an den Rhein). Auf der Güter-Expedition wurde mir regelmässig der Bescheid, die bahnamtlich festgesetzte Laufzeit dürfe nicht so lange währen, sodass von Seiten der 2 bis 3 Zwischen-Spediteure, an welche die Sendungen gingen, nicht rasch und sachgemäss verfahren wurde. Kann ich, da ich für diese Verzögerung nicht verant wortlich bin, Vergütung des Schadens, der mir dadurch er wachsen ist, verlangen? Als auf eine Bestellung im Januar wieder die Lieferzeit bedeutend überschritten wurde, bestellte ich einen Packen vorab als Stückgut auf direktem Wege, der am 15. Januar abgesandt wurde und am 21. Januar eintraf. Dafür musste ich 13 M. 50 Pf. Fracht zahlen. Jetzt im März musste ich wieder wochenlang auf Waare warten und bestellte wieder einen Packen vorab, der am 5. März abgesandt wurde. In zwischen war ich aber derart um Waare verlegen, dass ich an nähernd 1000 kg am Platze entnehmen musste, welche mir 6 M. die 100 kg mehr kosteten; auch bestellte ich, in richtiger Vor aussetzung, dass die Sendung wieder so endlos laufen würde, anderwärts Waare und erhielt dieselbe rechtzeitig. Der am 5. März abgesandte Packen war bis zum 18. nicht hier ein getroffen, und da ich inzwischen Waare erhalten hatte, ver weigerte ich die Annahme desselben wegen verspäteter Lieferung und erklärte mich nur unter Vergütung der Frachten auf die Theilsendungen vom 15. Januar und 5. März zur Annahme bereit. Bin ich nun bei meinem Vorgehen im Recht oder nicht? Die Fabrik verweigert die Vergütung, obwohl mein Schaden doch bedeutend grösser ist. 2. Eine andere Fabrik avisirt mir genau nach 30 Tagen dato Faktura eine Tratte per 30. April. Ich antwortete auf diesen Brief nicht, sondern sandte am 20. März Baar- Anschaffung, welche mir von der Fabrik zurückgesandt wurde, unter Kürzung von 1 M. 30 Pf. Porto-Auslagen mit dem Bemerken, sie hätte, da ich nichts geantwortet, die Tratte in Kurs gesetzt, und ich sei verpflichtet, dieselbe einzulösen. Ich habe früher bereits zu verschiedenen Malen bemerkt, dass ich nicht auf mich trassirt haben wolle und schrieb auch jetzt zu rück, dass ich die Tratte nicht einlösen werde, am Verfalltage der Rechnung läge das Geld hier zur Disposition. Bin ich ge zwungen, die Tratte einzulösen, und was rathenSie mir zu thun? Antwort: 1. Da die Lieferungsfrist überschritten war, so handelten Sie sehr anständig, dass Sie zur Entschädigung und zur Aushilfe Theilsendung annahmen. Die dadurch entstandenen Mehrkosten sollten von der Fabrik getragen werden, d. h. dieselbe sollte den Theil dieser Frachten tragen, der durch Sendung in kleinen Mengen gegenüber Wagenladung mehr entstanden ist. 2. Da Sie versäumt haben, der Fabrik sofort nach Em pfang des Avis zu schreiben, so müssen Sie die Folgen dieser Nachlässigkeit in Höhe von 1 M. 30 Pf. tragen. 1357. Frage: Nach Aufstellung eines zweiten Siebeylinders, um dickere Pappen arbeiten zu können, fällt der mit dem ersten Cylinder aufgenommene Stoff vom Filz ab, bevor er zum zweiten Cylinder gelangt. — Der Filz ist in schwankender Be wegung. Wie ist dem abzuhelfen? Antwort: Die Ursache kann in zu dick auflaufender Stoffschicht aus dem ersten Cylinder, unrichtiger Lage, Wicklung und Belastung der ersten Gautschwalze, ungenügender Ent wässerung auf dem ersten Cylindersieb, mangelndem Gefälle vom ersten zum zweiten Siebcylinder und in vielen anderen Umständen liegen, die wir von hier aus nicht beurtheilen können. Schreiber Dieses hat gelegentlich diesem Uebelstand dadurch erfolgreich gesteuert, dass er eine glatte Holzwalze von etwa 35 mm Durchmesser zwischen dem ersten und zweiten Siebcylinder ganz nahe der ersten Gautschwalze anordnete, die von der mit Stoff mit beladenen unteren Seite des Filzes durch Reibung gedreht wurde. In Hofmanns Handbuch, Seiten 860 bis 866, sind mehrere von gediegenen Maschinenfabrikanten hergestellte Entwässerungsmaschinen mit zwei und mehr Sieb- Cylindern in Wort und Bild dargestellt, die Ihnen wahrscheinlich einige Fingerzeige für die Verbesserung Ihrer Maschine geben werden. Auch über die Behandlung der Filze Gilden Sie im e. wähnten Handbuch wichtige Rathschläge. 1358. Frage: Bei meiner vor kurzer Zeit in Betrieb ge nommenen Rundsiebmaschine habe ich mit dem Uebelstand zu kämpfen, dass die Maschine ein Papier liefert, welches auf der einen Seite fleckig ist, wie aus beiliegenden Proben ersichtlich. Je dicker die Bogen gemacht werden, desto mehr Flecke er geben sich, und je dünner, desto weniger. Ich bitte Sie, mir gütigst Ihre Ansicht darüber zu sagen, wie ich dem Uebel ab- helfen kann. Ich bemerke noch, dass der Stoffkasten Rührwerk hat und der Stoff so mit Wasser verdünnt ist, dass der Cylinder- Kasten stets ganz voll gehalten werden muss. Antwort: Die Papierbahn auf dem Rundsieb war offenbar nicht genug entwässert, wie sie auf den Filz gegautscht wurde, infolgedessen wurde sie zerdrückt, und es entstanden im Papier dicke und dünne Stellen, was ihm wolkige Durchsicht verleiht. Die ungenügende Entwässerung kann vielerlei Ursachen haben. Vielleicht ist der Stoff zu schmierig gemahlen; man sollte ihn um so röscher und kürzer mahlen, je dicker das Papier werden soll, da er sich dann viel leichter entwässert. Sie müssen, wie Sie sagen, den Kasten stets voll halten. Dadurch wird der Papierbahn wenig Zeit gelassen, abzutropfen; vielleicht könnten Sie den Kasten weniger voll halten, wenn Sie ein weiteres Ablaufrohr für das Siebwasser verwenden. Dies wird jeden falls zur vollkommeneren Entwässerung beitragen. Wenn der Filz nicht gut gewaschen wird, oder wenn infolge langer Be nutzung seine Poren zu sehr mit Leim, Erde usw. verlegt sind, so lässt er beim Gautschen das Wasser nicht durch seine Maschen und verursacht häufig das »Verdrücken« des Papiers, wie man die in den eingesandten Mustern auftretende Erscheinung nennt. Vielleicht wirken alle diese Ursachen zusammen, viel leicht nur ein Theil, möglicherweise sind auch Umstände daran Schuld, die wir von hier aus garnicht vermuthen können. ^raun prima ^ast einseitig glatt, fertigt in Rollen und Formaten &R. Dissmann, ^api&rfaBriR c^QcßarfRaUfingQn, ^ÜHrttomGorg [90280 Neu! Transparente gummirte Papierstreifen Neu! auf Holzrollen mit Abschneider [90028 Alleinverkauf für Deutschland Baum & Müller Lahr i. Baden Schuppe & Augustin BERLIN 8, Gitschinerstr. 58 Chromolithographische Kunstanstalt 85062J empfehlen ^rafutations^ un6 median. Sug - harten jeden Genres in allen Sprachen Reichhaltige Neuheiten - Collection zu Diensten Speciaiität: Illustr. Postkarten Vertreter an allen grösseren Plätzen des In- und Auslandes gesucht