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2362 PAPIER-ZEITUNG. Nr. 74. Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original - Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von der Kaserlichen Reichsdruckerei zu Berlin SW , Oranien- Strasse 91, an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt bezogen werden. Verfahren und Maschine zur Herstellung von Korkpappe von Frederick William Eddy in New York (V. St. A.). D. R. P. 80593 (Kl. 55). Bei dieser Erfindung wird zu Stücken zerkleinerter Kork, mit losen Fasern untermischt, zu einer kompakten, zähen und biegsamen Pappe oder Tafel zusammengepresst. Zwischen den Seitenrahmen der Maschine sind eine Anzahl obere und untere Presswalzen, sowie Leitwalzen gelagert, über welche zwei endlose Bandleitungen derart geführt sind, dass zwischen den neben- oder übereinander liegenden Flächen dieser Bandleitungen ein Kanal entsteht, in den die Korkstücke und die Faserbahn eingeführt, hindurchgeleitet und zusammengepresst werden. Dieser so gebildete Leitungskanal wird von seinem An fang bis zum Ende allmählig schmäler. B ist die obere, C die untere Bandleitung. Nachstellbare Spannwalzen D und D' dienen zum Spannen derselben. Die Korkstücke werden in Lagen oder Schichten aus Stücken von verschiedener Grösse in den Kanal zwischen den Bandleitungen eingeführt. Zu diesem Zwecke werden mehrere Trichter so an ¬ geordnet, dass die stärkeren Korkstücke in dem mittleren Theil der die fertige Pappe bildenden Masse vertheilt werden, während die weniger starken Korkstücke auf oder über die Fläche oder Flächen dieser Masse zu liegen kommen. Bei der vorliegenden Maschine sind vier Trichter angeordnet, von denen die beiden Trichter H H l zur Zuführung der stärkeren Korkstücke, dagegen die Trichter h h x zur Zuleitung der feineren Korkstücke dienen. Zwischen den Trichtern H und ist ein Rohr 1 angebracht, welches mittels eines Heissluftgebläses lose Fasern in und unter die Korkstücke treibt. Die Austrittsmündung des Blasrohres liegt dergestalt, dass die Fasern in den zentralen Theil der Masse gelangen. Um das lose Fasermaterial aus dem Trichter K in das Ge bläserohr richtig überzuleiten und in demselben weiterzuführen, ist eine Zuführungswalze k l vorgesehen, welche sich gegen das lose Fasermaterial im Trichter K legt und dasselbe weiter- und in das Gebläserohr treibt. Durch eine geeignete Riemenleitung wird die Walze k l in Umdrehung versetzt. Es empfiehlt sich, das Fasermaterial oder die Korkstückchen mit einem geeigneten Bindemittel, z. B. mit einer Bernsteinlösung, zu versetzen. Um die Pappe mit einer harten und glänzenden Oberfläche zu versehen, werden zwei Polir- oder Glättwalzen M M l angebracht, welche durch Zahnkränze miteinander in Verbindung stehen und die Pappe nach ihrem Austritt aus dem letzten Presswalzenpaar erfassen. Diese Glättwalzen werden mit grösserer Geschwindig keit in Umdrehung erhalten, als die Zuführung der Pappe erfolgt, sodass auf die Oberfläche der Pappe eine reibende Wirkung aus geübt wird. Ueber und unter den nebeneinander liegenden Flächen der endlosen Bandleitungen sind Heizkörper 0 und F angeordnet. Der Arbeitsvorgang ist folgender: Nachdem die endlosen Bandleitungen in Gang gesetzt sind, werden die Korkstückchen in geeigneten Mengen aus den Trichtern zugeführt und das Gebläse für Heissluft in Gang gesetzt, welches das Fasermaterial aus dem unteren Ende des Gebläserohres in die Korkstückchenmasse eintreibt; gleichzeitig wird mittels der Heiz körper genügend hohe Hitze erzeugt, um das Bindemittel, mit dem vorher das Fasermaterial oder die Korkstücken versetzt worden sind, aufzuweichen. Die Masse wird zwischen den Heizkörpern weitergeleitet und gelangt an die Presswalzen, zwischen denen sie schrittweise weiter zusammengepresst wird, bis sie endlich, aus den Walzen b und c austretend, in eine kompakte, zähe, biegsame Tafel von der gewünschten Stärke übergegangen ist. Zuletzt geht die Tafel noch zwischen den Glättwalzen hindurch, welche ihr eine harte und glatte Oberfläche verleihen. Patent-Ansprüche: 1. Ein Verfahren zur Herstellung von Korkpappe, darin be stehend, dass Lagen oder Schichten von Korkstücken zwischen ununterbrochen sich weiter bewegenden, einen Kanal bildenden Bandleitungen eingeführt, gleichzeitig lose Fasermasse zwischen die sich weiter bewegenden Korkstückchen eingeblasen, die mit solcher Fasermasse untermischten Korkstückchen der Hitze aus gesetzt und dann die Korklagen und Fasern zu einer kompakten Tafel oder Pappe zusammengepresst werden. 2. Zur Ausführung des im Anspruch 1. genannten Ver fahrens zur Herstellung von Korkpappe eine Maschine, gekenn zeichnet durch die Anordnung zweier endloser, mit ihren neben einander liegenden Flächen einen Leitungskanal bildenden Band- leitungen und mehrerer die letzteren zusammenpressenden Press walzen, sowie mehrerer Trichter, welche die Korkstückchen zwischen die Bandleitungen einbringen, in Verbindung mit einem die lose Fasermasse zuführenden Trichter und einem Gebläserohr, dessen untere Mündung sich in der Nähe der vorgenannten Trichter befindet und mit letzteren in Verbindung steht. Farbiges Positiv-Papier von G. Koppmann in Hamburg. D. R. P. 81381. (Kl. 57). Es ist bekannt, dass die bei der Herstellung photographischer Positive zur Verwendung gelangenden Papiere den schönen Farben ton schon nach kurzer Zeit verlieren. Das bisherige Verfahren bestand darin, dass man die be treffende Farbenlösung der Albuminlösung beimengte und mit diesem Gemisch das Papier überzog. Dabei wurden als Farben die häufig nur wenig lichtbeständigen Anilinfarben verwendet, da sie sich vorzüglich mit dem Albumin vermischen lassen. Nach vorliegendem Verfahren wird zur Herstellung des Farben tones irgend eine als lichtecht bekannte und in Wasser unlös liche Farbe, vorzugsweise Kobaltblau oder eine der im Handel unter dem Namen Krapplack, Krapplackrosa, blauer Lack, Orient blau, Carminlack u. dergl. bekannten Farben genommen und hier mit das Papier direkt gefärbt. Ist dieser lichtechte Grund herge stellt, so wird das so vorbereitete Papier mit Albumin überzogen und ist dann zur Aufnahme der lichtempfindlichen Substanz (sal petersaure Silberoxydlösung oder dergl.) fertig. Das Verfahren lässt sich überall da an wenden, wo auf einen bleibenden Grundfarbenton in den Photographien Werth gelegt wird. Anstatt des Albumins kann auch Kollodium, welches mit der lichtempfindlichen Substanz vermischt ist, benutzt werden, wobei die Herstellung des bleibenden Grundtones durch vorherige Färbung des zu verwendenden Papiers erfolgt. Das Neue des Verfahrens liegt also hauptsächlich in der Tren- nung der Farbenlösung, zu welcher eine lichtfeste Metallfarbe oder eine sonst als lichtfest bekannte geeignete Farbe benutzt wird, von der eigentlichen Bildschicht und der Vorverwendung der ersteren. Patent-Anspruch: Farbiges Positiv-Papier, bei welchem der Farbenton durch ein lichtecht gefärbtes Rohpapier hervorgebracht wird. Seid. Copirpapier. Dünn — Stark — Unzerstörlich. Berrick Bros., [74849 35. Camomile Str., London E. C., England (und Jokohama, Japan). Hochfeine u. unzerreissbare Post- u. Schreib- Papiere, Crepe-Japan-Servietten mit farbigem Rande. Dessinirte und glatte sammetweiche Wickelpapiere. Proben und Preise stehen frei zu Diensten. Vortheilhafteste Bezugsquelle für Grossisten und Wiederverkäufen Spezielle Importpreise für grosse Quantitäten In Originalsten. <BB> “TYCOON" (Reg#)