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2818 PAPIER-ZEITUNG. Nr. 78. Kleineren Glashütten gegenüber 48 pCt. Kohle gespart würden. Stahlfedern. Vom deutschen und preussischen Ministerium ist an deren *mmrmuuuulu den Dreiweghahn H. Da nur das dem Cylinder entnommene, nicht das ihm zugeführte Wasser angezeigt werden soll, ist die wäre der Vortheil noch wesentlich grösser und würde im Vergleich zu einer Flaschenhütte, welche jährlich 8 Millionen Flaschen herstellt und mit Saarkohle arbeitet, etwa 5000 Tonnen Kohle im Jahre betragen. Die Hochofenschlacken bestehen aus den gleichen Bestand- theilen, aus welchen das gewöhnliche Glas zusammengesetzt ist, nämlich aus Kalk und Magnesia-Silikaten, vermischt mit Silikaten von Thonerde, Eisen, Mangan und Alkalien. Der Alkali- und auch der Kieselsäure-Gehalt ist jedoch erheblich geringer: während die meisten Eiaschenglase 4—6 pCt. Alkalien enthalten, findet sich in der Schlacke durchschnittlich nur 1 pCt. Die grossen Halden von Rückständen, welche sich um die Sodafabriken aufthürmen, würden sich daher vorzüglich zur Beimischung zu den Schlacken eignen; auch die Flugaschen der Sodaöfen, aus welchen die Alkalien wegen des hohen Gehaltes an Kieselsäure nur in sehr beschränktem Maassstabe wiedergewonnen werden, würden sich vortheilhaft ver wenden lassen. Die Färbung des Glases würde den Hochöfen keine Schwierigkeiten bereiten, da die färbenden Stoffe, Eisen- und Manganoxyd, als Erze oder als Nebenerzeugnisse stets in reichstem Maassstabe vorhanden sind. Dunkle Töne liessen sich durch Zu gabe von kohlenstoffhaltigen Flugaschen erzielen. Jensch hat bei seinen Versuchen noch bei Verwendung von 60 pCt. Hochofen schlacke vollkommen klare Gläser erhalten. Verwendung der Sodarückstände. Edmund Jensch empfiehlt in der »Zeitschrift für angewandte Chemie« die noch flüssigen Schlacken der Hochöfen mit den Rück ständen der Sodafabriken zu Glas zu verarbeiten. Bei keinem andern Erzeugniss übersteigen die Kosten der Kohlen so bedeutend diejenigen des Rohstoffes wie bei ' Flaschenglas. Zur Herstellung von 1 kg Glas aus Sand, kohlensaurem Kalk und Glaubersalz sind nach Untersuchungen von Gustav West mann in Stockholm 611 Wärmeeinheiten nöthig. Die Schlacken, wie sie aus den Hochöfen kommen, besitzen im Mittel von 78 Proben einen Wärmevorrath von 400 w. Jensch berechnet Heraus, dass bei Verwendung derselben zur Glasfabrikation Wassermesser. Die im Reisebericht »Sulfitstoff- und Papierfabrikation in Böhmen« von Carl Hofmann in Nr. 69, S. 2190 erwähnte Ein richtung zum Messen des Speisewassers der Dampfkessel, Patent Spiro, wird von C. W. Julius Blancke & Co. in Merseburg gebaut. Der Wassermesser besteht aus einem Messcylinder C, Fig. 1, welcher ungefähr 3, cbm Wasser hält, Fig. 2 zeigt den Grundriss. Im Innern des Cylinders befindet sich ein Schwimmer S. welcher an einem über Rollen laufenden und um die Messrolle R ge schlungenen Gurt befestigt ist. Der Gurt ist durch ein Belastungs gewicht g immer straff gespannt und setzt die mit einem Registrir- werk verbundene Messrolle beim Fallen oder Steigen des Wassers in Bewegung. Der Zu- und Abfluss des Wassers erfolgt durch V -1 . 1- - CI, --- j .10. "1 nm 5 ö—DiD, 1. 3 untergebene Behörden die Weisung ergangen, sich zum Schreiben in Fig. 3 in vergrössertem Maassstab veranschaulichte Vorrichtung vorzugsweise deutscher Stahlfedern zu bedienen, und der so aus- angebracht, durch welche sich das Zählwerk auslöst, wenn der gesprochene Wunsch ist bis in die kleinsten Amtsstuben gedrungen. ■ Messcylinder gefüllt wird. Zu diesem Zweck ist ein Gestänge S S2 \ Wir theilen dieses an dieser Stelle mit, damit die Händler, unten mit dem Dreiweghahn, oben mit dem exzentrischen Daumen E welche den Bedarf der Behörden decken, sich rechtzeitig mit dem verbunden. Solange Wasser aus dem Cylinder abfliesst, drückt nöthigen Vorrath versehen können. der senkrechte Arm des dreiarmigen Hebels h unter dem Einfluss Wie uns bekannt, bestehen seitens der deutschen Einfuhr nach Russland die gleichen Anstände, und sind, wie uns erinnerlich, von Fabriksfirmen oder vom Verein Deutscher Papierfabrikanten durch die deutsche Regierung Schritte dagegen unternommen worden, die gleich falls resultatlos geblieben sind. Wir erinnern uns, in Ihrer geschätzten Fachschrift gegen Schluss verg. Jahres oder Beginn d. J. eine Notiz über die erfolglosen Bemühungen in dieser Richtung gelesen zu haben, können dieselbe aber trotz mehrmaligen Durchsuchens der Jahrgänge 1894 und 1895 Ihrer Fachschrift nicht mehr auffinden. Gleichwohl wäre es für uns von grossem Interesse, diese Notiz wiederzufinden, oder den Original- wortlaut der deutschen Bundesregierung über die Erledigung dieser An gelegenheit kennen zu lernen. Wir beabsichtigen nämlich, unser Handels ministerium gegebenenfalls dahin zu ersuchen, dass dasselbe im Ein vernehmen mit der gleichfalls sehr betheiligten deutschen Bundes- regierung wenn möglich gemeinsame Schritte bei der russischen Regierung unternimmt, und der bezügliche Referent im Ministerium hat sich sehr geneigt gezeigt, diesen Vorgang einzuschlagen, wenn wir imstande sind, das bezügliche Material zu schaffen. Unser Ersuchen geht nunmehr dahin, die geehrte Redaktion wolle uns mittheilen, in welcher Nummer die besagte Notiz erschienen ist, gegebenenfalls jene Firma oder Korporation nennen, welche eine dies bezügliche Erledigung in der russischen Angelegenheit von der deutschen Bundesregierung in Händen hat. Im voraus für Ihre freundlichen Bemühungen dankend, zeichnen Hochachtungsvoll Das Sekretariat des Vereins der Oesterr.-Ungar. Papierfabrikanten (Unterschrift.) Wir drucken vorstehende Zuschrift hier ab, weil auch wir uns keiner Erörterung der Angelegenheit in der Papier-Zeitung erinnern und nicht wissen, ob und welche Schritte von Vereinen oder Privaten gemacht wurden. Wir hoffen, infolge vorstehender Anregung Nachricht von etwaigen Maassnahmen zu erhalten, die wegen der von Russland erhobenen Zölle auf Holzpappe getroffen .wurden, da nur gemeinsames Vorgehen in solchen Dingen zum Ziele führen kann. D. Red.