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Zeitungskatalog. Der Zeitungskatalog 1895 von Rudolf Mosse's Annoncen- Expedition bildet eine elegante Mappe und Schreib-Unterlage, auf geschlagen 35: 53 cm gross. Der Inhalt dieser Mappe besteht aus zwei Theilen: dem eigentlichen 300 Grossquartseiten umfassenden Zeitungs-Katalog und einem 60 ebensolche Seiten zählenden Notizkalender. Der Katalog, der jetzt in seiner 28. Auflage vorliegt und in 28000 Exemplaren versandt wurde, bietet als Einleitung wohlgelungene Ansichten der Bureau- und Druckerei-Räume der Zentralstelle (Jerusalemerstr. 48/49), sowie der bedeutendsten Filialen. An ale, vr ——A_. 32. diesen rein illustrativen Inhalt "800. —"5 schliessen sich verkleinerte Repro 9 f duktionen der Titelseiten hervor- "X/ I ragender Insertions - Organe, *)/ L sowie Anzeigen-Klischees, -Satz- muster und -Vignetten. Dann 52. E, folgt das im Laufe der Jahre bis 4R4R-FK zu höchster Vollständigkeit ge brachte Hauptverzeichniss der Zeitungen und Zeitschriften Deutschlands, Oesterreich-Ungarns und der Schweiz, übersichtlich nach Ländern und alphabetisch geordnet, mit Angabe der Auflagenziffer, der Anzeigenpreise, der Art des Erscheinens, des Zeilen maasses, der politischen Richtung usw. Den Schluss bildet ein Anhang mit Anzeigen, zum Theil in mustergiltiger Ausstattung. Das chamoisfarbene Papier stimmt mit dem rothbraunen Einband vorzüglich überein. Die typographische Ausstattung ist die bekannte solide, unter reicher Verwendung des in der Mosse’schen Druckerei mit Geschick gepflegten Bleischnittes. Einige Anzeigenmuster, in dieser Technik ausgeführt, sind vor stehend abgedruckt. Strassen-Reklame. In der grossen Friedrichstrasse in Berlin wurde uns vor kurzem ein als Telegramm gefaltetes Papier in die Hand gedrückt, von welchem äusserlich nur die Adresse ersichtlich war. Auseinandergefaltet zeigte das Telegramm folgenden Inhalt: Telegramm aus @f?eAenaa^t W. 1895 den ten um Uhr Min. Blatt Nr. 17. Leitung Nr. 4. Telegramm Nr. 2117. Aufgenomnien von Juxmann den . 1 um Uhr M. durch Bier mann. c/leztn 2.. YezngeseKen cbetlin, (^7/tauöeHö/t. 9lo ec (zwischen Friedrich- u. Mauerstr.) Ausgefertigt: um Uhr M durch IKeinmann Telegraphie des Gambrinus-Reiches. Amt: Gerstensajt. = Bestimmt erwarten Sie zur Stunde — die sowohl helle, 5 wie Münchener Biere und Weine servierenden, inter- = nationalen Damen Paula, Else, Florentine, Meta, = Emma, Brownislawa und Selma — im Restaurant E Martha Anders 8 Krausenstrasse X. Zentral-Verein Deutscher Kolportage-Buchhändler. Die von uns in Nrn. 14 und 16 erwähnte Eingabe des Zentral- Vereins Deutscher Kolportage-Buchhändler, welche sich gegen die Artikel 6 und 7 des Entwurfes eines Gesetzes betreffend die Abänderung der Gewerbe-Ordnung, vom 5. Januar 1895, sowie gegen den Antrag Gröber und Genossen, betreffend Abänderung der Gewerbe - Ordnung richtet, ist von dem Vorstand des genannten Vereins dem Bundesrath und dem Reichstag über sandt worden. Die 20 Folio-Druckseiten umfassende Eingabe behandelt alle zu berücksichtigenden Fragen in sehr eingehender Weise und enthält praktische Vorschläge zur Abwehr der bedrohten Interessen des Kolportage-Buchhandels. Gegen die beiden Gesetzentwürfe haben ferner der Börsen- Verein Deutscher Buchhändler, dem sich der Süddeutsche Verleger- Verein und der Stuttgarter Verleger-Verein angeschlossen haben, sowie der Deutsche Verleger-Verein Stellung genommen und zu diesem Zecke dem Reichstage entsprechende Eingaben überreicht. Weitere Kundgebungen im gleichen Sinne werden von ver schiedenen Korporationen noch vorbereitet, insbesondere sei erwähnt, dass auch die Korporation der Berliner Buchhändler mit dem hiesigen Agitations-Komitee zur Bekämpfung des Antrages Gröber in Verbindung getreten ist. Gegen die beabsichtigte Abänderung der Gewerbe-Ordnung und besonders gegen das Verbot der Detail-Reisenden haben sich ferner die Handelskammern zu Bielefeld und Köln, die Aeltesten der Kaufmannschaft in Berlin, die Vereine für Handel und Gewerbe in Berlin und Halberstadt erklärt. Mit Rücksicht auf die wirthschaftliche Bedeutung des Kol portage-Buchhandels, dessen Zukunft durch die neuen gesetz geberischen Vorschläge ernstlich gefährdet erscheint, ist zu wünschen, dass die Bestrebungen des Zentral-Vereins Deutscher Kolportage-Buchhändler den beabsichtigten Erfolg haben mögen. Büchertisch. Amtlicher Bericht über die Chicago-Ausstellung 1893, erstattet vom Reichskommissar. Gedruckt in der Reichsdruckerei, Berlin 1894. Der amtliche Bericht über die Weltausstellung in Chicago ist in zwei stattlicken Bänden erschienen. Er umfasst 1263 Seiten und ist in vornehmen, klaren Typen auf gestrichenem Papier gedruckt und durch zahlreiche vortreffliche Abbildungen erläutert. Bei Abfassung des Werkes war, wie der Kaiserl. Kommissar Wermuth im Vorwort mittheilt, die Absicht leitend, den betheiligten Kreisen möglichst eingehende Mittheilungen über alle Zweige des grossen Unternehmens zu machen, solange den Besuchern der Ausstellung die empfangenen Eindrücke noch frisch im Gedächtniss haften. Der Bericht zerfällt in zwei Theile: einen im Reichskommissariat bearbeiteten Haupttheil, welcher einen Ueberblick über den allgemeinen Verlauf der Ausstellung, die Organisations-Arbeiten, Errichtung und Wiederauflösung der deutschen Abtheilung, Preisgericht, Verkäufe, Architektur, Dekoration und Inhalt der Ausstellung giebt; und einen zweiten Theil mit einer Reihe von Einzelabhandlungen von berufenen Sachkundigen über alle auf der Ausstellung vertretenen Gebiete. Die Abhandlung über die »Papier-Industrie« ist von Carl Hofmann, Mitglied des Kais. Patentamtes, verfasst, das »Buchdruckgewerbe« wurde von Georg W. Büxenstein, Buchdruckereibesitzer, behandelt. Die Verfasser der Sonderberichte über »Dampfmaschinen« und »Chemische Industrie« sind Prof. Riedler, Prof. Dr. Otto N. Witt und Dr. Ernst in Höchst. Ueber die »Buchgewerbliche Kollektiv-Ausstellung des Deutschen Reichs« berichtet General-Konsul Lorck, über das »ausserdeutsche Buchgewerbe« Otto Baumgärtel in Leipzig, über die »Spielwaaren-Industrie« Ph. Sam- hämmer in Sonneberg, über »Photographie« Prof. Dr. H. W. Vogel. Den »Holzschnitt« behandelt Dr. Lippmann, Direktor der Königl. Museen. Die beiden prächtigen Bände, deren Rücken in Gold geprägte Schrift und Zierlinien trägt, sind eine Zierde für jede Bibliothek. Wie schafft man sich Genugthuung auf gesetzlichem Wege, wenn man beleidigt wird? Eine leichtverständliche Anleitung zur Klageführung und Vertheidigung in Beleidigungsprozessen für Jedermann. Von Josef Bauer. Verlag von Gustav Weigel in Leipzig. Preis 1 M. 20 Pf., geb. 1 M. 50 Pf. In gemeinverständlicher übersichtlicher Weise erläutert der Ver fasser das Wesen der Ehrverletzung. Das kleine Buch soll dem Nicht juristen als Leitfaden dienen, und ihm den richtigen Weg weisen, wenn er in die Lage kommt, sein Interesse in Beleidigungsprozessen wahrnehmen zu müssen. Das sehr klar geschriebene Werkchen enthält zum Schluss einige Formulare, wie Klageschrift, Beantwortung der Klage, Rücknahme einer Privatklage usw.