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572 PAPIER-ZEITUNG. Mr 19. Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original - Patentschriften werden, bweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin SW., Oranien- Strasse 91, an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt bezogen werden. Verfahren zur Herstellung von Klischees von Victor Löwendahl in Stockholm. D. R. P. 79201 (KL 15). Die erhöhten Partien des Holzstiches oder dergl., von dem ein Klischee hergestellt werden soll, bringt man mit der Ober fläche eines geschmolzenen Metalls, einer Metalllegirung oder einer geschmolzenen Masse (z. B. Wachs) in Berührung, sodass dieselbe an diesen Partien haften bleibt und mit ihnen emporgehoben wird, wenn man das Bild von dem Bade entfernt. Bei Anwendung von Metall kühlt man das Metall ab und macht das Bild von dem gebildeten Klischee los, dessen Bildfläche jetzt aus dem Originalbilde entsprechenden erhöhten und versenkten Partien besteht Das Verfahren ist selbstverständlich besonders einfach, wenn das Original sehr erhöhte Partien hat, sodass diese mit dem Bade in Berührung gebracht werden können, ohne dass dieses hierbei die versenkten Theile des Bildes berührt. Wenn es sich aber darum handelt, in dieser Weise ein Klischee beispielsweise von einer Zeichnung herzustellen, so gestaltet sich das Verfahren anders. In diesem Falle muss man die Zeichnung so präpariren, dass diejenigen Partien, welche auf dem Klischee erhöht sein sollen, eine Fläche erhalten, an der das geschmolzene Klischee metall haftet, während den übrigen Theilen der Zeichnung eine Fläche gegeben wird, an der das besagte Metall nicht haften bleibt. Dies kann in folgender Weise geschehen: Angenommen, es handle sich darum, ein Klischee von einer Bleistiftzeichnung herzustellen. Man macht dann die Zeichnung auf einer passenden Unterlage, beispielsweise auf einer ebenen, fein geschnittenen Platte von Aluminiummetall, die mit Schmirgel oder anderem Schleifmaterial behandelt wurde. Diese Fläche wird zuerst mit Natronlauge und nachher mit Salpetersäure gereinigt, wodurch sie beinahe weiss und so beschaffen wird, dass eine galvanische Fällung von Metall gar nicht oder nur mit Schwierigkeit auf derselben stattfindet. Auf dieser Unterlage wird nun die Zeichnung mittels Bleistifts aufgetragen, worauf sie metallisirt, d. h. mit Metall durch Fällung aus einer Metall- Lösung überzogen wird, indem die mit der Zeichnung versehene Platte in die Lösung versenkt wird. Nachdem die Metallfällung auf der Zeichnung stattgefunden hat, wird das metallisirte Bild gut gereinigt, worauf die Platte mit der Bildseite nach unten mit einem geschmolzenen Metalle oder einer Legirung in Berührung gebracht wird, welche leicht schmelzbar ist und deshalb zweck mässig aus einer Mischung von Zinn, Blei und Wismuth bestehen kann. Das Klischeemetall verbindet sich fest mit dem metallisirten Bilde, aber nicht mit der Aluminiumplatte, sodass bei dem nun folgenden Herausheben derselben das geschmolzene, den metal lisirten Theilen des Bildes anhaftende Metall mit folgt, wodurch die Bildseite des Klischees die beabsichtigte Form erhält. Nach dem die Aluminiumplatte mit dem darauf befindlichen Bilde bis zu passender Höhe emporgehoben ist, wird die geschmolzene Masse abgekühlt und das so gebildete Klischee von der Platte abgelöst, wobei die metallisirte Zeichnung, welche nun an dem Klischee metall festgelöthet ist, folgt und nach der Ablösung die Druck fläche des Klischees bildet. Das Klischee besteht also aus erhöhten, der Zeichnung entsprechenden Partien, zwischen denen Vertiefungen liegen, die nicht an den nicht metallisirten Theilen der Platte haften geblieben und also bei dem Heben der Platte nicht mitgefolgt sind. Man kann dasselbe Resultat auch dadurch erreichen, dass man die Platte eine feste, waagrechte Stellung einnehmen lässt und die Fläche der geschmolzenen Klischeemasse senkt, nachdem sie mit der untern, metallisirten Seite der Platte in Berührung gebracht worden ist. Enthält die Platte grössere eingeschlossene leere Partien, so verhindert der Luftdruck die Bildung der diesen Vertiefungen entsprechenden Partien in den Klischees, weshalb der Vorgang in solchen Fällen in einem Raum mit verdünnter Luft statt finden muss. Statt dessen kann man jedoch — obgleich nicht mit dem selben vortheilhaften Erfolge — die Flächen der Platte mit Stearin, flüchtigen Oelen, Wasser oder ähnlichen Stoffen über ziehen, die bei der Berührung mit der warmen Klischeemasse in Gas- oder Dampfform übergehen und so zur Bildung der gewünschten Vertiefungen beitragen, oder man kann auch in die geschmolzene Masse Stoffe einmischen, die, wie z. B. Quecksilber, Gase entwickeln. Patent-Ansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Klischees nach erhabenen Originalen, darin bestehend, dass man die Oberfläche der geschmolzenen Klischeemasse mit der Oberfläche des abzu formenden Originals in Berührung bringt, welche Oberfläche so präparirt sein muss, dass die geschmolzene Klischeemasse an ihr haften bleiben kann, dass man darauf das Original von der geschmolzenen Masse so weit abhebt, dass die an den präparirten erhabenen Stellen des Originals haftenden Theile der Masse mit gehoben, aber von der flüssigen Klischeemasse nicht getrennt werden, und dass man endlich die erhärtete Klischeemasse vom Original trennt. 2. Abänderung des unter 1. beschriebenen Verfahrens zur Herstellung von Klischees nach nicht erhabenen Originalen, darin bestehend, dass die nicht abzuformenden Partien des Originals derartig präparirt werden, dass die geschmolzene Klischeemasse daran nicht haften bleiben kann. Maschinenfabrik u. Eisengiesserei EUGEN DIETZ, inh. LODIS GRÜN AUER & Co. 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