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1. Schriftsperrklötzchen. Diese Schriftsperrklötzchen sind ein vorzügliches Hilfsmittel, die den Stellschriftkästen jetzt noch anhaftenden Mängel zu beseitigen und auf einfache, zweckentsprechende und billige Weise die Ordnung in diesen Kästen aufrecht zu erhalten, nament lich auch das Setzen aus diesen Kästen und das Ablegen in die selben zu erleichtern, damit aber nicht nur Zeit und Mühe zu ersparen, sondern auch die Schriften vor Beschädigung durch Ahle und Pincette zu schützen. 1. Sperrklötzchen. 2. Anwendung der Sperrklötzchen in den Schrift- zeilen. (Natürl. Grösse.)* Die Schriftsperrklötzchen, wie sie obenstehende]Abbildung 1 zeigt, sind aus Metalllegirung, etwa 6 Punkt höher als Schrift, gegossen. Ihre besonders hervorzuhebenden Eigenthümlichkeiten bestehen darin, dass sie etwa 1 Punkt stärker im Kegel sind, als diejenigen Schriften, für deren Sperrung sie verwendet werden sollen, und dass sie ein nach zwei Seiten überhängendes Köpfchen haben. Die Schriftsperrklötzchen werden nun in der Weise, wie es die Abbildungen 2 und 3 zeigen, zwischen die Leisten der Stell kästen eingestellt und zwar so, dass je eines an den beiden Enden jeder Leiste, dicht neben dem Kastenrand, und nach Bedürfniss zwei oder mehrere in der Mitte der Zeile ihren Platz finder 3. Anwendung der Sperrklötzchen und Satzzwingen a und b im Einstell kasten. Die Vorzüge dieser Sperrklötzchen sind nun folgende: 1. Die Sperrklötzchen erleichtern das Setzen und Ablegen aus bez. in Stellschriftkästen ganz wesentlich und sparen dadurch Zeit und mithin Geld. Da die Klötzchen etwas stärker im Kegel sind als die entsprechende Schrift, so halten sie den Druck des oft nicht geringen Gewichtes der darüber liegenden Schrift ab, verhindern also das Festklemmen der Schrift und lassen den einzelnen Buchstaben zum bequemen Fassen durch die Finger vollkommen locker im Kasten stehen. Ebenso leicht lässt sich die Schrift in die gesperrten Zeilen ablegen. 2. Die Sperrklötzchen machen aus den eben dargelegten Gründen den Gebrauch der Ahle oder Pincette überflüssig und bewahren so ein gutesTheil werthvollen Materials vor der Zerstörung. 3. Die Sperrklötzchen verhindern das Umfallen der Buchstaben im Stellschriftkasten, da sie einestheils durch das Gewicht der auf ihnen lastenden Schriftzeilen bis zu einem gewissen Grade stets festgeklemmt sind und mithin eine feste Stütze für die an sie anlehnenden Buchstaben bilden, anderntheils verhindern die Ueberhänge des Sperrklötzchenkopfes das Umfallen der Klötzchen insofern, als die Ueberhänge sich beim Schräglegen stets auf die Leisten aufstützen. Diese Ueberhänge ermöglichen ein leichtes Anheben der Klötzchen zum Zwecke des Zusammenschiebens leergesetzter Zeilen. Diese Vorzüge gestatten mithin die Aufrecht erhaltung grösster Ordnung im Stellschriftkasten. 4. Die Sperrklötzchen sind billig und bei grösseren Bezügen nicht theurer als gewöhnlicher Ausschluss. Sie bedeuten für viele Druckereien gar keine Mehrausgabe, da sie dort, wo seither Quadraten für Stellschriftkästen in Anwendung waren, diese zu anderer Verwendung frei machen. Sie behalten überdies stets ihren Metallwerth. 2. Satzzwingen. Zum Satz von Accidenzen, komplizirten Tabellen, sowie aller lei sogenannter Kunstsätze, welcher zum grossen Theil auf flach gestelltem Schiffe ausgeführt wird, wird die genaue Einstellung des jeweilig in Frage kommenden Formats erforderlich, und der ohne besondere praktische Hilfsmittel arbeitende Setzer erreicht seinen Zweck dadurch, dass er den Schiffswänden gegen über Stege einstellt, hierdurch einen genau rechtwinkligen Rahmen für Aufnahme des Satzes schaffend, während er die Befestigung dieses Rahmens durch Einklemmen von weiteren Stegen und Quadraten vornimmt. Diese Vorkehrungen sind ziemlich umständ lich, ausserdem aber wird auch die Lösung der Befestigung erschwert und hierbei kommt nicht selten der kostspielige Satz in Gefahr. In Hinsicht dieses Umstandes sind im Laufe der Zeit ver schiedene Hilfsmittel angeboten worden, die aber zum Theil ver wickelter Natur sind und infolgedessen sich kostspielig in der An schaffung stellen. In der unten dargestellten Satzzwinge wird ein kleines ein faches Hilfsmittel geboten, welches dem Zwecke vollständig entspricht, aber dabei den Vorzug grosser Billigkeit besitzt. Die Abbildung lässt deutlich seine Anwendung erkennen. Die Aus füllung im Schiffe erfolgt durch Blei- oder Holzstege bis auf einen Raum von 3 cm, in weichen dann die Zwinge eingeklemmt wird. Der hölzerne Bestandtheil der letzteren ist aussen abge rundet, und es bedarf nur einer nach unten oder oben drehenden Bewegung, um die Zwinge einzustellen oder auszuheben. In zweiter Linie dient diese Zwinge zum Ausfüllen nicht ganz voller Einstellkästen und Festspannen der Zeilen in denselben, wodurch ein Lockern der Schrift und dadurch die Unordnung in den Kästen verhindert wird. Satzzwinge b. Anwendung der Satzzwinge b im Setzschiff. Gilt es grössere Leerräume in Einstellkästen zu füllen und zugleich die Zeilen festzuklemmen, so empfiehlt sich die gleich falls abgebildete Scheerenzwinge, die für Füllungen von 5 bis 15 cm verwendbar ist. Die Scheerenzwinge ist gleichfalls als Accidenzschiffzwinge zu verwenden, sobald kleine Sätze in grösseren Schiffen zur Aus führung gebracht werden. Beide Zwingen sind auch als Setz kastenschutz sehr zu empfehlen. Die beiden Hilfsmittel sind gesetzlich geschützt. Näheres enthält die Anzeige auf Seite 569.