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Beschreibung neuer in Deutschaland patentirter Erfindungen. SÄmmtliohe Original - Patentschriften werden, b>weit sie noch vorhanden sind, zum Preise Ton 1 M. für jede Patentschrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin SW., Oranien- Strasse 91, an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Beichspostanstalt bezogen werden. Verfahren zur Herstellung und zum Aufträgen von Abzieh bildern von Photo-Litho-Transfer Company in New York. D. R. P. 78600 (Kl. 15). Die Erfindung betrifft ein Verfahren, Holz, Glas, Töpferwaare und biegsame Stoffe mit Mustern zu verzieren, welche von Wasser nicht gelöst und von der Hitze nicht angegriffen werden. Bei den bisherigen Verfahren stellte es sich immer als ein Mangel heraus, dass die Verzierungen nach kurzer Zeit zerrissen und abblätterten; auch war ein gründliches Reinigen, namentlich unter Benutzung von Seife oder ähnlichen, immerhin etwas ätzend wirkenden Stoffen nicht möglich. Sind die zu verzierendenStoffe biegsam oder leichtdem Verziehen ausgesetzt (Gewebe, Holz), so zerreissen die nach bisher bekannten Verfahren hergestellten Verzierungen leicht oder blättern ab. Diesen Uebelständen wird nach vorliegender Erfindung durch die Anwendung des dehnbaren und gegen heisses Wasser und selbst etwas ätzende Reinigungsmittel unempfindlichen Kautschuks und die damit verbundene Anwendung der Gelatinechromalaun lösung als Bindemittel abgeholfen. Zur Ausführung des Verfahrens wird auf einer geeigneten Unterlage eine in Wasser lösliche Schicht hergestellt und auf diese Schicht das Bild, die Zeichnung oder das Muster aufgedruckt oder aufgemalt. Alsdann wird das Muster mit einer elastischen Haut bedeckt, welche beim Werfen oder Zusammenziehen des Holzes oder beim Biegen oder Falten des Stoffes fest anhaftet, nicht abspringt und weder in Wasser löslich noch durch Hitze angreifbar ist. Dieses so erhaltene Muster wird auf den zu ver zierenden Gegenstand geklebt, die Unterlage so lange mit Wasser befeuchtet, bis ihre lösliche Schicht sich auflöst, und dann entfernt. Es hat sich als vortheilhaft gezeigt, so zu verfahren, dass man zuerst in hergebrachter Weise eine passende Unterlage (vor zugsweise aus porösem Material, beispielsweise Papier) zur Aufnahme des Musters dadurch vorbereitet, dass man sie auf einer Seite mit einer in Wasser löslichen Flüssigkeit, beispiels weise Dextrinlösung, überzieht, bis sich eine glatte Haut auf ihr gebildet hat. Wenn diese lösliche Haut oder Schicht vollständig getrocknet ist, wird das gewünschte Muster auf irgend eine passende Weise aufgedruckt oder aufgetragen. Hierauf wird das Muster, nachdem es vollständig getrocknet ist, oder die gesammte Oberfläche der löslichen Schicht oder Haut mit einer Gummi lösung so bedeckt oder überzogen, dass sich eine Gummihaut über dem Muster befindet. Diese Gummilösung wird bereitet, indem man reinen, in kleine Stücke zerschnittenen Kautschuk so lange mit Benzin behandelt, bis er vollständig gelöst ist. Versuche haben ergeben, dass die beste Mischung zur Bildung einer der artigen Gummihaut eine Lösung von ungefähr 4 Gewichtstheilen Kautschuk in 100 Theilen Benzin ist. Es empfiehlt sich dabei, diejenige Seite der Unterlage, welche mit der das Muster tragenden löslichen Schicht versehen ist, mit der flüssigen Kautschuklösung in derselben Weise zu übergiessen wie photographische Platten mit Collodium übergossen werden. Den Ueberschuss lässt man ablaufen und dann die die lösliche Schicht und das Muster bedeckende Haut trocknen. Zum Zwecke der Uebertragung des Musters auf den zu ver zierenden Gegenstand wird dieser mit einem Klebmittel bestrichen, an welchem die Kautschukschicht leicht haftet, und welches nach dem Hartwerden diese Schicht fest an den betreffenden Gegen stand kittet. Als solches Klebmittel benutzt man eine Lösung von Gelatine und Chromalaun in heissem Wasser, und zwar eine solche von ungefähr 100 Gewichtstheilen Wasser, 20 Theilen Gelatine und 2 Theilen Chromalaun. Nachdem diese Lösung oder Klebflüssigkeit auf dem Gegen stand ausgebreitet ist, wird, bevor sie erhärtet, die mit der Kautschukhaut überzogene Seite des Musters aufgelegt und glatt gestrichen, damit die Kautschukhaut überall dicht anhaftet. Nach dem der Klebstoff erhärtet ist, wird die Rückseite des Papiers so lange mit Wasser befeuchtet, bis die lösliche Schicht aufgelöst ist, und hiernach die Unterlage entfernt. Die das Muster tragende Kautschukschicht haftet nunmehr fest an dem Gegenstände und ist mit ihm durch die aus Gelatine und Chromalaun gebildete Schicht fest verbunden. Da diese Schicht in Wasser unlöslich ist und auch in starker Hitze nicht schmilzt, so kann der so ver zierte Gegenstand nach Belieben gewaschen und gereinigt werden, ohne dass das auf ihm befindliche Muster zerstört wird. Wenn das Muster auf einen biegsamen Stoff übertragen werden soll, findet genau dasselbe Verfahren statt, nur dass der Stoff, welcher mit dem Muster verziert werden soll, zuerst mit einem geeigneten Klebstoff — die schon erwähnte Lösung von Gelatine und Chrom alaun kann hierzu verwendet werden — getränkt und getrocknet wird, ehe man die Schicht aus Gelatine und Chromalaun, welche zur Aufnahme der das Muster tragenden Kautschukschicht bestimmt ist, aufträgt. Patent-Ansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Abziehbildern, dadurch gekennzeichnet, • dass das Bild durch Behandlung mit einer Kautschuklösung mit einer Kautschukschicht versehen wird. 2. Das Verfahren, die im Anspruch 1. gekennzeichnete Kautschukschicht auf dem zu verzierenden Gegenstand haften zu machen, darin bestehend, dass der Gegenstand mit einer Lösung von Gelatine und Chromalaun behandelt wird. Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Matrizen für Druckformen von Er 1 e Vinton Beals in Muskegon (Michigan, V. St. A.) D. R. P. 78291 (Kl. 15). Das vorliegende Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzahl von nebeneinander auf einer Walze angeordneten Dreharmen, Typenringen oder Rädern mit beweglichen Typen eigener Form durch Vermittelung elastischer Einrichtungen und eines vorher zubereiteten, dem zu druckenden Satz entsprechend gelochten, Papierstreifens so eingestellt wird, dass die in einer Reihe liegenden Typen der verschiedenen Ringe den zu druckenden Satz darstellen, worauf die betreffende Typenreihe zusammen geschoben wird und zur Herstellung der Matrize durch Eindruck der Typen in eine weiche Masse dient. Die gelochten Papierstreifen oder Blätter werden mittels einer besonderen Vorrichtung gelocht, die durch Tasten gehand habt wird. Die Durchlochungen erfolgen an Kreuzungspunkten von Längs- und Querlinien. Die Querlinien bestimmen die gewünschten Buchstaben oder Schriftzeichen, welche durch die Durchlochungen dargestellt werden sollen, während die Längs linien die gegenseitige Lage dieser Buchstaben oder Schriftzeichen in der Drucklinie oder in dem Satz bestimmen. Der so gelochte Papierstreifen kommt dann auf eine einen Theil der Matrizensetzmaschine bildende, sich drehende Trommel, gegen welche eine Anzahl elektrischer Stromschlussstifte anliegen. Das Papier unterbricht die elektrischen Ströme sämmtlicher Stifte, welche je mit einem der oben genannten Typenringe in elektrischer Verbindung stehen, welche Ringeaber durch Elektromagnete bethätigt werden, sobald ein Loch in dem Papier sich dem zugehörigen Strom schlussstift darbietet und dieser von der Trommel oder einem auf der Trommel angeordneten Metallstreifen den Strom empfängt. Die Typenringe, deren Anzahl derjenigen der Buchstaben oder Schriftzeichen einschliesslich der Spatien in einer Zeile ent spricht, sind in der Maschine in regelmässiger Anordnung neben einander gereiht, während jeder Ring die Typen sämmtlicher Buchstaben, Schriftzeichen, Spatien usw. trägt. Während der Drehung der Trommel wird der durchlochte Streifen unter den Enden der elektrischen Stromschlussstifte hin weggezogen, und infolge des durch Einfällen eines Stiftes in ein Loch im Papier erzeugten Stromschlusses wird eine bestimmte Type des dem Stift zugehörigen Typenringes bethätigt oder fest gelegt. Der Buchstabe oder das Zeichen dieser Type hängt von der Querlinie ab, auf welcher sich das betreffende Loch im Papier befindet, während der Typenring, von welchem die Type ge nommen oder ausgewählt wird, von der Längslinie abhängt, auf welcher die Durchlochung gelegen ist. Befinden sich z. B. vier Durchlochungen auf einer Querlinie, und zwar auf den Kreuzungs stellen etwa der vierten, sechsten, zehnten und sechzehnten Längslinie, so werden vier gleiche Buchstaben oder Schriftzeichen gleichzeitig bethätigt, da die vier Stromschlüsse gleichzeitig her gestellt werden; diese vier gleichen Buchstaben gehören aber zum vierten, sechsten, zehnten und sechzehnten Ring und in der Satz linie werden dieselben eine entsprechende Stellung einnehmen. In dem Lochapparat wird der zu lochende Streifen selbst- thätig nach Ausführung der für eine Zeile erforderlichen Durch lochungen weiter bewegt, während gleichzeitig die Mechanismen in ihre Anfangsstellungen zurückkehren. An einer sich selbstthätig einstellenden Zeigevorrichtung kann man erkennen, wann das Ende einer eine Zeile darstellenden Lochgruppe erreicht wird. Durch einen Nebenlochapparat erzeugte Hilfslöcher dienen dazu, die Zufuhr des Papieres in der Typenprägmaschine zu regeln.