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206 PAPIER-ZEITUNG. Nr. 7, Unfallversicherung. Der Arbeiter Amlong hatte sich am 16. Dezember 1885 im Betriebe einen Rippenbruch zugezogen und dafür von der Papier verarbeitungs-Berufsgenossenschaft eine Rente von 662/3 pCt. erhalten. Später aber stellte die Berufsgenossenschaft die Rente ein, da die Folgen des Unfalls geheilt seien und das noch bestehende Leiden des Amlong unabhängig vom Unfall entstanden sei. Das Schiedsgericht Berlin erforderte ein Obergutachten vom Physikus Dr. Wolff ein, welcher die Erwerbsunfähigkeit des Klägers auf den Unfall zurückführte, und verurtheilte die Berufs genossenschaft rechtskräftig zur vollen Rente. Der Betrieb und die Entschädigungspflicht gingen später auf die Chemische Industrie Berufsgenossenschaft über. Bald darauf erhielt letztere eine Denunziation, in der Amlong vorgeworfen wurde, er betrüge die Genossenschaft und habe Dr. Wolff getäuscht, da er schon vor dem Unfall an Krämpfen gelitten habe. Die Berufsgenossenschaft stellte Ermittelungen an und lehnte jede weitere Rentenzahlung ab, da Amlong von den Folgen des Unfalls geheilt worden sei. Das Schiedsgericht entschied ebenfalls zu Ungunsten des Klägers, nach dem Dr. Blasius gutachtlich gehört worden war. Die Renten-Ein- Stellung wurde dann auch rechtskräftig. Amlong beschuldigte darauf den ermittelten Denunzianten Berg, welcher auch als Zeuge vor dem Schiedsgericht vernommen worden war, wissentlich einen Meineid geleistet zu haben. Das Schwurgericht war derselben Meinung und verurtheilte Berg zu 5 Jahren Zuchthaus. Amlong beantragte sodann von neuem bei der Berufsgenossenschaft eine Rente, da ihm seine Rente auf Grund der Aussage eines mein eidigen Zeugen aberkannt worden sei. Nachdem er aber von der Berufsgenossenschaft zurückgewiesen worden war, beantragte er beim Schiedsgericht die Wiederaufnahme des Verfahrens. Das Schiedsgericht wies aber den Kläger zurück, da er seinen Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens nicht binnen vier Wochen nach dem rechtskräftig gewordenen Urtheil des Schwurgerichts gestellt hatte. Hierauf wandte sich Amlong an das Reichs- Versicherungsamt, welches sich veranlasst sah, am 7. d. M. die Vorentscheidung zu bestätigen. OweweveweweieweweweweMDOww©WwewewewewWD Braun & Leistner Nachflgr., Görlitz Maschinen-Düten-Fabrik mit Dampfbetrieb Gegründet 1866. •4 TäglicheProduction 3000 Kilo. liefern an — Wiederverkäufer — Düten und Patent-Beutel in allen Qualitäten zu billigsten Preisen. i—11 [74829 •e Specialität: •a Braun Holz- und dünn imitirt Pergament-Papier. Albert Bolle & Jordan, Berlin S, Ritterstr. 14, bauen sämmtliche Maschinen zur Papierverarbeitung. Bezeichnung || Schnittlinge || Preis Pressbalken RA 235 mm M. 24,- M ■ 3,- mehr RB 320 » » 30,- 3,— » RC 470 » » 35 — 3,— » RI) 530 » » 40,— » 4,— » RE 660 » » 46,- 4,50 74449] RF 850 % » 60,— i. „ 5,- » Cartonpapiere Waschbare hochglänzende Placat- Giftfreie Eis- und Iris- Glace- und Natur- für Photographie- und Luxuskarten fertigt die [74318 Glace- und Carton - Papierfabrik Berlins. Koch & Fragstein. Brandenburgstr. 6.