Volltext Seite (XML)
Beschreibung nener in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original - Patentschriften werden, boweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin SW., Oranien- Strasse 91, an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünsohten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt bezogen werden. Schreibtafel von JohannKöstner, Ignaz Klein und Josef Hastreiter in Furth i. Walde (Bayern). D. R. P. 78125 (KL 70). Die Tafel besteht im wesentlichen aus zwei Glasplatten, deren äussere Seiten matt geschliffen sind. Die innere Seiten werden mit Linien versehen, die nach der Schreibfläche hin durch scheinen, und dann mit schwarzer Leim- oder Lackfarbe überstrichen, wo durch die Glastafeln auf der mattirten Schreibfläche ein dem Schiefer sehr ähnliches Aussehen erhalten. Die Glasplatten werden mit ihren lackirten Flächen gegen einander gelegt, nach dem zuvor ein Bogen von Papier oder einem ähnlichen Stoff zwischen dieselben gelegt ist. Die Kanten der Tafeln werden mit wasserdichter Lackfarbe bestrichen, damit von aussen keine Feuchtigkeit zwischen die Tafeln gelangen kann. Die Einfügung des Papierbogens soll die Feuchtigkeit, welche im Innern der Tafel entsteht, unschädlich machen, sodass die Farbschicht nicht nach und nach zerstört wird, und ausserdem den Vortheil haben, dass, wenn eine Glasplatte springen sollte, die andere ganz bleibt. Um dem Glas mehr Elastizität zu geben, kann dasselbe mit Diabas zusammengeschmolzen werden. Patent-An Sprüche: 1. Eine Schreibtafel, bestehend aus zwei auf einer Seite matt geschliffenen Glasscheiben, von denen mindestens eine auf ihrer Innenseite mit einer Liniatur versehen ist, und welche mit schwarzer Farbe, z. B. Leim- oder Lackfarbe, bestrichen, anein ander geklebt und durch Bestreichen der Seitenkanten gegen Ein dringen von Feuchtigkeit usw. geschützt werden. 2. Bei der unter 1. gekennzeichneten Schreibtafel die An bringung eines Streifens von Papier oder ähnlichem Stoff zwischen den Farbschichten. 3. Bei der unter 1. gekennzeichneten Schreibtafel die Ver wendung von Scheiben aus mit Diabas zusammengeschmolzenem Glase, um infolge der dadurch erreichten Elastizität des Glases die Tafel haltbarer zu machen. Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schachteln aus Pappe, Leder und dergl. mittels endloser Blechklammer streifen von Adalbert David in Budapest. D. R. P. 78189 (Kl. 54). Der zugeschnittene Pappkasten wird in einer geeigneten Pressvorrichtung gebogen und zusammengefügt, während vier in Rollen aufgewickelte endlose Klammerstreifen durch eine Zuführ vorrichtung in ihrer Längsrichtung winklich zusammengebogen und vor die Ecken des Kastens geführt werden. Sobald jetzt der Pressstempel die volle Tiefe des Kastens ausgefüllt hat, schnellen vier durch Federn beeinflusste und zeitweise zurückgezogene Hämmer vor, welche den Kasten ecken entsprechend geformte Bahnen haben, schneiden dabei mit ihren scharfen Kanten die Klammerstreifen in entsprechender Länge ab und treiben die Zahnspitzen derselben gleichzeitig in den Kasten ein, wodurch die feste Verbindung der Ecken hergestellt wird. Hierauf wird durch weiteres Fortbewegen des Stempels der fertige Kasten aus der Form herausgedrückt, um auf geeigneten Transportvorrichtungen weiter befördert zu werden. Typenschreibmaschine mit verkehrter Schaltung von Wyckoff, Seamans & Benedict in New York. D. R. P. 77781 (Kl. 15). Die Erfindung bezieht sich auf Schreibmaschinen, bei denen die Buchstabenschaltung durch Auslösung des durch eine eigene Triebfeder gespannten Schaltmechanismus erfolgt. Sie besteht in der Hauptsache darin, dass diese Auslösung nicht wie bisher durch den in seine Ruhelage zurückkehrenden, sondern durch den her untersinkenden Tastenhebel vermittelt wird. Bei normalem Gebrauch der Maschine ist das praktische Ergebniss dieser An ordnung, dass der Abdruck der Type thatsächlich, während der Vorschub (die Schaltung) des Papierwagens bereits begonnen hat, stattfindet. Dadurch wird die richtige Buchstabenschaltung auch bei schnellem Schreiben gesichert, ohne dass es nöthig wäre, eine mit gesteigerter Abnutzung des Schaltmechanismus verbundene Verstärkung der Wagentriebfeder vorzunehmen. Auch bei dieser Einrichtung, die im Gegensatz zur bisherigen »natürlichen« Schaltung, bei welcher der Abdruck der Type erfolgt, während der Wagen ruht, zweckmässig als »verkehrte« Schaltungbezeichnet wird, könnte es bei einem sehr schnellen Schreiber wohl noch vorkommen, dass beim Anschlag der nächsten Taste keine Schaltung erfolgen kann, weil die vorhergehende Schaltung noch nicht vollendet ist, sodass eine Schaltung ausfällt, d. h. der folgende Buchstabe auf den vorhergehenden gedruckt wird. Diesem Uebelstand wird durch die eigenthümliche Konstruktion des Schaltmechanismus abgeholfen. Schreibt man im Gegentheil zu langsam, in der Weise, dass die Tasten, statt nur angeschlagen, auch in ihrer niedrigsten Stellung angehalten werden, so würde ein Verschmieren des Ab druckes durch den Vorschub der Papierwalze hervorgebracht werden können. Auch diesem beugt die Maschine vor. Hydraulische Presse zur Herstellung von Gegenständen aus Holzfasermasse und dergl. von Thorvald Ström in Christiania (Norwegen). D. R. P. 78558 (Kl. 54). Die Presse besitzt eine Anzahl beweglicher, sich gegenein ander bewegender Metallstempel. Je nach der Form und Anzahl der Stempel können Gefässe mit cylindrischen, vieleckigen, konischen usw. Aussenwänden hergestellt werden. Durch Ver änderung der Form des inneren Kernes kann auch die Innen wandung jede beliebige Form und die Wandung selbst jede beliebige Stärke erhalten. Bei vollständiger Entfernung des Kernes kann man ganz kompakte Gegenstände pressen. In allen Fällen können die Aussenseiten der Gefässe oder der kompakten Gegenstände mit verschiedenen Verzierungen und Ornamenten versehen werden, indem Stempel mit ornamentirten Pressflächen angewendet werden. Das Wesentliche bei dieser Presse ist, dass man unter Beibehaltung des früheren Prinzips des Pressens mit Flüssigkeits druck gegen alle Seiten eines Gefässes das früher verwendete dehnbare Zwischenglied, den Gummihut, vermeidet und den Flüssigkeitsdruck mittels beweglicher Press-Stempel wirken lässt. Dadurch ist es möglich, dass ein Gegenstand vollständig fertig gepresst werden kann, ohne dass ein späteres Abdrehen oder sonstige wesentliche Nacharbeit, wie Abputzen und dergleichen erforderlich wird. Patent-Ansprüche: 1. Eine hydraulische Presse zur Herstellung von Gegen ständen aus Holzfasermasse oder anderer breiförmiger Masse, gekennzeichnet durch innerhalb eines Pressbehälters angeordnete bewegliche Stempel, welche durch hydraulischen Druck gleich zeitig von allen Seiten und auch von oben gegen den zu pressenden Gegenstand getrieben werden, wodurch sowohl hohle als auch massive Gegenstände verschiedener Form gepresst werden können. 2. (Bezieht sich auf Einzelheiten der Presse.) Herstellung einer elastischen Masse aus vegetabilischem Pergament von Alphonse Tharin und Gustave Tourrette Petit in Molenbeck bei Brüssel. D. R. P. 77218 (Kl. 39). Man legt eine grössere Anzahl (16 bis 20 Stück) ganz dünner Papierbogen auf einander, führt sie gemeinschaftlich durch ein Bad von konzentrirter Schwefelsäure und beim Verlassen des Bades zwischen Walzen hindurch. Hierdurch findet ein inniges Verkleben sämmtlicher Oberflächen unter einander statt, und zu gleich wird die gesammte Dicke vermindert. Die so erhaltene Pergamentpappe wird dann in Streifen von geeigneter Breite geschnitten. Dabei zeigt es sich, dass an den Schnitt- oder Bruch stellen die einzelnen Lagen nicht zu erkennen, das Pergament also eine vollständig gleichartige Masse bildet. Das so hergestellte vegetabilische Pergament soll sich nach Versuchen der Erfinder sehr gut als Ersatz von Fischbein zur Verwendung an Damenkleidern und Korsets eignen, besonders wegen seines günstigen Verhaltens gegenüber dem Einfluss der Körperwärme, wegen seiner Dauerhaftigkeit, grossen Widerstands fähigkeit, Geschmeidigkeit und Billigkeit. Auch soll das in Abmessungen von gewünschten Längen, Breiten und Stärken geschnittene Pergament nicht zerbröckeln, spalten oder ausreissen, sich leicht garniren, einfassen und in Falten einschieben lassen. Patent-Anspruch: Die Herstellung einer elastischen Masse aus vegetabilischem Pergament, welche geeignet ist, Fischbein zu ersetzen.