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Nr. 24. Buchgewerbe Buchbinderei ® e ® ® e Buchhandel • Mitarbeiter und Berichterstatter erhalten angemessene Bezahlung. m ti Aufnahme. Eingesandte Werke finden Besprechung. COOPER & BUDD, Gäste sind willkommen! Der Vorstand. Printers, • • 189 Die kleine Füllung (7 Sternchen) über dem Kopffelde, sowie die jenige links, bei der sich das dunkle Füllungs - Ornament, durch helle Streifen flankirt, scharf vom grauen Grunde abhebt, ferner der in Rücksicht auf die Schwere des dunklen Stückes ge- Der englische und der deutsche Muster-Austausch. Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf Hoffmann’s Systematische Farbenlehre. Die Kursivbuchstaben E und D bezeichnen den englischen oder deutschen Band. Beide Austausch-Veranstaltungen werden sich in gewisser Beziehung jährlich ähnlicher, sie nennen sich »international« und sind es nicht. Die wenigen ausländischen Beiträge, die sich in dem einen wie dem andern finden, berechtigen kaum noch, anders als von einem deutschen oder englischen Austausch zu reden. Dies ist beklagenswerth, denn den Theilnehmern, die nicht ihre eigenen Fehler durch Inzucht fortgesetzt vergrössern, sondern durch Kreuzung eine gesündere Ausstattungsweise herbeiführen wollen, werden gezwungen, sich an beiden Unternehmungen zu betheiligen. Da aber schon die Theilnahme an einer derselben den Meisten beschwerlich fällt, wie die. vielen ausge bliebenen Beiträge auf beiden Seiten bekunden, da ferner gut gemeinte, aber schlecht angebrachte nationale Erwägungen hin zutreten, so schliesst sich jede Nation an ihren eigenen Krystallisationspunkt, umgiebt sich mit einer hohen Mauer, und der Austausch wird zum grossen Theile zwecklos, wenn nicht schädlich. Die in Deutschland aufgekommene freie Richtung, die allzu sehr ins Kraut schiesst, weil sie in der Häufung der Motive bei möglichst schwierigem Druck und denkbar unglücklichster Farben gebung ihr Heil sucht, hätte einer Gegenüberstellung der oft puritanisch einfachen englischen Muster noch lange Zeit bedurft. Ebenso hätte es nicht geschadet, wenn uns noch recht oft die trotz häufiger Uebertreibung doch zweckmässigen amerikanischen Reklame-Arbeiten zu Gesicht gekommen wären. Auch die Fehler der Andern hätten uns nützen können. Wie die Sache nun liegt, geht die Verschlechterung des Austausches auf beiden Seiten unaufhaltsam weiter. Damit soll nicht gesagt sein, dass es sich nicht mehr lohne, an einer der beiden Veranstaltungen, besser noch an beiden theil- zunehmen, im Gegentheil! Wer irgend ein Interesse an der Hebung seines eigenen Geschäftes hat, möge nicht versäumen, diese Mustersammlungen zu erwerben. Die Kosten sind ver- hältnissmässig so geringfügig, dass sie mit einer einzigen guten Erfahrung, durch ein gutes Muster vollauf gedeckt werden. Wie im vorigen Jahre, werden wir auch diesmal keine allgemeine Besprechung des Austausches, keine Zensuren- Vertheilung veranstalten, sondern uns darauf beschränken, gute, nachahmenswerthe Muster auszuziehen und — soweit es in Schwarz druck möglich ist — hier wiederzugeben. Cooper & Budd, London. (E.) Der Beitrag zeigt den in Fig. 1 verkleinert wiedergegebenen Briefkopf und zur Füllung eine in Freimanier gehaltene Dekoration. Das Blatt ist mit solchem Feingefühl gruppirt, die Massen sind so glücklich ver theilt, dass dieses Blatt als eins der lehrreichsten des englischen Austauschbandes bezeichnet werden kann. Der Druck des Brief- oder Rechnungskopfes, den unsere Abbildung wiedergiebt, erfolgte in schwach gebrochenem Rothbraun (5A), die erwähnte Füll dekoration in zwei Tönungen Graugrün. Für die Richtigkeit des Satzes, dass gegeneinander abgestufte Ergänzungsfarben harmonisch seien, ist dies Blatt ein überzeugendes Beispiel. Hohes Lob ver dient die bei aller Einfachheit doch äusserst geschmackvolle Satz ausführung des Kopfes: keine künstliche Schwierigkeit, weder schräggestellte Zeilen, noch Band, noch Mondsichel, noch sonst - etwas, was Zeit oder Mühe gekostet hätte, und doch solche Wirkung! Gewerblicher Sonntags-Unterricht. Der Verein für Deutsches Kunstgewerbe hat in seiner letzten Sitzung folgende Resolution einstimmig angenommen: »Der Verein für Deutsches Kunstgewerbe in Berlin sieht in dem gewerblichen Zeichen-, Mal-, Modellier- und Fachunterricht, der in Berlin seit Jahren am Sonntag für Lehrlinge, Gehilfen und Meister besteht, das wesentlichste Hilfsmittel für das schwer kämpfende Handwerk und die Kunst-Industrie. Diesem Unterricht verdanken viele Mitglieder und ihre Mitarbeiter das Wissen und Können, das sie befähigt, sich in dem Wettbewerb des In- und Auslandes zu behaupten. Da sich zur Zeit ein Ersatz für diesen Sonntags unterricht nicht schaffen lässt, so sieht der Verein in der Unter drückung dieses Unterrichts eine schwere und nachhaltige Schädigung des Handwerks und besonders des Kunstgewerbes. Der Verein muss es daher beklagen, wenn dieses unentbehrliche Bildungsmittel nicht in vollem Umfange fortbesteht und wünscht dringend, dass es an maassgebender Stelle gelingen möge, die drohende Schmälerung des Sonntagsunterrichtes abzuwenden. Fig- 1. wählte geschickte Uebergang in das grosse Feld (5 senkrechte feine Linien neben »From«) sind setztechnische Perlen. Auch die Zusammensetzung des Grundes aus Figuren der Sch. & G.’schen Gothischen Einfassung lässt einen denkenden Setzer erkennen. J. Wilkinson, Druckerei Rob. Jones, Wrexham. (E.) Recht hübsch erdacht, wenn auch in der Ornamentirung weniger glück lich, ist dieser Beitrag (Fig. 2), gleichfalls ein Brief- oder Rech nungskopf. Er ist vierfarbig gedruckt, während der vorige nur einfarbig war und grössere Wirkung hatte. Unter der Querleiste, "MINERVA" PRINTING WORKS. HOPE-ST. CHAMBERS, g ae » Fig. 2. die den Namen enthält, liegt ein matter Ton aus Ornamenten, die sich ihrer plastischen Zeichnung wegen nicht dazu eignen. Bemerkenswerth ist allein die geschickte Gliederung, die ungewöhn lich erscheint, aber berechtigt ist. Die Firma sollte stets be ginnen, dann erst die Zusätze folgen. Der Riegel links hält dem ein geschobenen Schildfelde das Gleichgewicht. (Schluss folgt.) BBerliner Typographische Gesellschaft. Sitzung am Mittwoch, 28. März 1894, im Vereinslokal, Alte Jacob- Strasse 128, abends Punkt 9 Uhr. Tagesordnung: 1. Geschäftliches. — 2. Vortrag des Herrn Dr. Schanz: Ueber Patent- und Musterschutz. — 3. Journal-Revue. — 4. Fragekasten. Da der Vortrag des Herrn Dr. Schanz pünktlich um 91/, Uhr beginnt, bitten wir um pünktliches Erscheinen der geehrten Mitglieder. Von 8 Uhr ab liegen die neuesten Fachschriften im Vereinslokale aus. K CONMERCILL t* 5tationgrs, 39 & 41, HIGH STREET. ===== ... ö Peckham. London, s E L8 FOREION Express Shippino AdENCY. I II