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Nr. 21. PAPIER-ZEITUNG. 667 Eine Knopfloch-Stanzmaschine, welche die Knopflöcher mit einem Schlag ausstanzt und also richtige Weite der ganzen Anfertigung sichert, ist in Fig- 7 abgebildet. Fig. 7. Knopfloch-Stanzpresse (C. L. Lasch & Co., Leipzig). Schliesslich erfolgt noch das Prägen der Umbiegstellen und Kurven, sowie der Nähte, Namen, Nummer und Fabrikmarke mittels Stahl- oder Messingplatten in der Stanz-Maschine (Fig. 6). Die Bei der sogenannten Reformwäsche wird der Shirting auf jeder Seite 5 mm breiter als das Papier geschnitten. Das Papier wird von Hand angeschmiert, auf den Shirting gelegt, und dann wird beides durch eine mit zwei Gummiwalzen versehene Maschine (Fig. 8) geführt, die das Anreiben von Hand ersetzt. Hierauf wird der Kragen oder die Manschette kalandert und der noch immer überstehende Shirting dann erst ringsum eingeschlagen. Die dann folgenden Hantirungen gleichen den oben beschriebenen. DieVorhemdchen werden hauptsächlich in den in Figg. 9 und 10 abgebildeten beiden Formen hergestellt. Nach dem Ausstanzen werden sie auf Prägepressen mit dem betreffenden Muster ver sehen; dann stanzt man die Knopflöcher und verstärkt die Bündchen durch Aufkleben von Shirtingstreifen. Nach dem Trocknen werden die Bündchen warm hochgepresst, und die Vorhemden sind fertig. Farben für Gummi-Stempel. Wenn die Bestandtheile, aus denen die Farben für Gummi- Stempel zusammengesetzt sind, nicht in richtigem Verhältniss zu einander stehen, so wird die Farbe entweder zu dickflüssig und versagt, oder zu dünn und läuft aus. Der American Stationer giebt folgende Vorschriften zur Bereitung von guten Stempelfarben. Blaue Stempel-Farbe: 3 g Anilin-Blau 1 B, 10 ccm destillirtes Wasser, 10 ccm Holzessig, 10 ccm Methyl-Alkohol, 70 ccm Glyzerin. Das Anilinblau wird in einem Porzellanmörser mit dem Wasser übergossen und zerrieben, dann fügt man das Glyzerin und die andern Flüssigkeiten unter Umrühren zu, filtrirt und lässt einige Tage stehen. Blaue Stempel-Farbe: 1 g Preussisch-Blau, 1 g Dextrin, Wasser. Das Preussisch Blau wird mit etwas Wasser zu einem feinen Teig zerrieben, und das Dextrin damit vereinigt; dann verdünnt man mit Wasser. Hellrothe Stempel-Farbe: Fig. 8. Anreibmaschine (Karl Krause, Leipzig). 3 g Eosin BBN, 10 ccm destillirtes Papier, 10 ccm Methyl- Alkohol, 70 ccm Glyzerin. Violette Stempel-Farbe: 1/4 — 1/2 g Anilin-Violett, 15 ccm Methyl-Alkohol, 15 ccm Glyzerin. Karminrothe Stempel-Farbe: 1 g gutes Karmin, 8 ccm starke Ammoniakflüssigkeit, 1/2 ccm Glyzerin, 3 g Dextrin. Erst wird das Karmin im Ammoniak gelöst, dann das Glyzerin und schliesslich das Dextrin zugefügt. Schwarze Stempel-Farbe für Gewebe: 8 g Asphalt, 32 ccm Terpentin-Oel, Russ. Man löst den Asphalt im Terpentin und fügt genügend in ein wenig Terpentin angerührten Russ zu, um die ge wünschte Schwärze sowie die zum Druck mit Typen nöthige Dickflüssigkeit zu erhalten. Gewöhnliche Stempel-Farbe: 1 g Methyl-Violett, 100 ccm heisses Glyzerin. Als Kissen nimmt man ein mit der Lösung getränktes Stück Filz und legt ein Stück Tuch darüber. Allgemeine Formel für verschiedene Anilin-Farben. Wie die erste Vorschrift, aber folgende Farben: 2 g Methyl-Violett 3 B, oder 2 g Fuchsin T, oder 4 g Methyl-Grün, oder 5 g Vesuv Braun B, oder 4 g Nigrosine W., blauschwarz. Umlegekragen werden von Hand in den Umbiegestellen und Kurven gefalzt, sodann durch ein kleines Walzwerk gelassen, und sind nun fertig zum Verpacken. Unsere Rechte und die Pflichten der Andern kennen wir stets genau.