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616 PAPIER-ZEITUNG. Nr. 19. Neue Geschäfte und Geschäftsveränderungen. Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntniss zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Die Luxuspapierfabrik von Moritz Heilfron in Berlin ist durch Kauf auf Herrn D. S. Israel übergegangen, der sie mit seiner Schönhauser Allee 74a gelegenen Luxuspapierfabrik und Prägeanstalt vereinigt hat und unter seinem Namen fortführt. In die Bunt- und Chromo-Papierfabrik Sachs & Russ in Berlin ist Herr Wilhelm Russ als Gesellschafter eingetreten. Herr Carl Quintern, i. F. Eibinger Tapeten-Versandt- Geschäft C. Quintern in Elbing, hat in Königsberg i. Pr. eine Zweigniederlassung errichtet. Unter der Firma Otto Mietaschk ist im vorigen Monat in Wiesenthal bei Tzschecheln (Brandenburg) eine neue Braunholz schleiferei und Lederpappenfabrik in Betrieb gekommen. C. F. Wachendorff in Berg.-Gladbach theilt mit, dass er seinen Papierfabrik - Betrieb bedeutend vergrössert und durch Kalander-Anlage verbessert hat. Cellulosefabrik zu Königstein. Die Gesellschaft hat sich aufgelöst und ist, wie wir in Nr. 11 mittheilten, in den Besitz der Herren Gebr. Hering übergegangen. Der für die Liquidation auf gestellten Bilanz entnehmen wir, dass auf das Aktienkapital von 471000 M. ein Verlust-Saldo von 74574M. 12Pf. verzeichnet ist. Deutsche Celluloid-Fabrik in Leipzig-Plagwitz. Die Bilanz für 31. Oktober 1893 ergiebt einen Reingewinn von 245620 M. 65 Pf. Von demselben kommen 5 pCt. zum gesetzlichen Reservefonds I. mit 12281 M. 65 Pf., 4 pCt. ordentliche Dividende mit 40000 Mark auf das Aktienkapital von 1000000 Mark, statuten- und vertragsmässige Tantiemen erfordern 42320 M. 50 Pf., 8 pCt. Superdividende 80000 Mark, Extra-Ueberweisung zum Reservefonds- Konto I. 30000 Mark, zur Bildung eines Reservefonds-Konto II. sind 40000 Mark verwendet worden, und 1018 M. 50 Pf. kommen als Gewinn-Vortrag auf neue Rechnung. Frankfurter Journal, Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Unter dieser Firma ist im Dezember v. J. in Frankfurt a. M. von den Herren Wilhelm Klappert, Eduard Martell und Christian Wilhelm Pfeiffer, sämmtlich in Frankfurt a. M., eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung errichtet worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Druckerei betrieb und der Zeitungsverlag, insbesondere die Fortsetzung der Zeitung »Frankfurter Journal«. Das Stammkapital beträgt 30000 M. Die Einlagen der Gesellschafter sind nicht in Geld zu leisten, sondern es wird von jedem eingelegt sein ideelles Drittel an dem früher unter der Firma »Frankfurter Journal mit Didaskalia und Handelszeitung F. Barth« daselbst betriebenen Zeitungsunternehmen und Druckereigeschäft nebst allem Inventar. Zu Geschäftsführern sind die drei Gesellschafter ernannt und je zwei derselben werden die Firma zeichnen. (Vergl. Nr. 51, Jg. 1893.) Konkurs. Friedrich Breitenbach, Buchdruckereibesitzer i. F. Breitenbach & Co., Siegen. Konkursverwalter ist Herr Kaufmann Albert Giesler daselbst, Anmeldefrist bis 4. April. Konkurs-Aufhebung. Carl Eisengarten, Buchbindermeister in Bernburg. + Am 26. Februar starb in Wien Ludwig Schürer von Waldheim, Besitzer der artistischen Anstalt und Verlagsbuch handlung R. von Waldheim in Wien. Das Geschäft wird von seiner Wittwe fortgesetzt. Berufsjubelfeier. Herr Albert Pietz, Direktor der Buch- und Kunstdruckerei »Steyrermühl« in Wien, feierte am 2. d. Mts. den Tag seiner 50jährigen Berufsthätigkeit. Ausstellung in Venedig. Vom 30. April bis 24. Mai dieses Jahres wird in Venedig, wie eine gedruckte Ankündigung sagt, eine »internationale Aus stellung und Wettstreit für industrielle und gewerbliche Erfindungen, Neuheiten, Hausbedarf und Nahrungsmittel« in der Redoute am Grossen Kanal abgehalten werden. Als Vorsitzender des Aus stellungs-Komitees zeichnet »Giuseppe Ciconi, Kaufmann, Konsul der Argentinischen Republik in Venedig«. Soweit sich aus der Ankündigung ersehen lässt, ist das Unter nehmen rein privater Natur und wird amtlich nicht unterstützt. Das Reglement enthält Bedingungen, welche zur Vorsicht mahnen. So werden z. B. ausgestellte Gegenstände, über welche am dritten Tag nach Schluss der Ausstellung vom Eigenthümer nicht verfügt wird, zu Gunsten der Ausstellungs-Kasse verwerthet. Ferner verpflichtet sich jeder Aussteller (Theilnehmer) schon durch seine Anmeldung rechtsverbindlich, nicht nur die mitgetheilten, sondern auch alle spätem Anordnungen der Ausstellungs- Direktion bedingungslos anzuerkennen Gleich im ersten Paragraphen behält sich die Ausstellungs-Direktion sehr weitgehende Rechte vor und erklärt eine Appellation gegen ihre Beschlüsse als unzulässig. Die Aussteller haften persönlich, wie auch mit den ausgestellten Gegenständen der Direktion für die zu fordernden Beträge. Bei etwaigen Streitigkeiten sind die Gerichte in Venedig zuständig. Gewinnbetheiligung der Angestellten. 0. Th. Winckler in Leipzig theilt uns mit, dass er vom 1. Juni 1893 ab die Gewinnbetheiligung für alle Angestellten ein geführt habe, die länger als 11 Monate im Geschäft thätig sind. Vom Reingewinn wird ein bestimmter Prozentsatz alljährlich in der Weise zur Vertheilung gebracht, dass je nach der Dauer ihrer Thätigkeit im Hause die Reisenden 3—5, die männlichen Ange stellten 1—3, die weiblichen Angestellten 1/2—2, die Lehrlinge (im 3. Jahre) 1 und die Hilfearbeiter, Packer usw. 1/2—1 Antheil bekommen. Verheirathete Angestellte erhalten "/2 Gewinn antheil mehr als unverheirathete (ein verheiratheter Reisender also z. B. im 4. Jahre 51/2 statt 5 Antheile). Die Feststellung der Höhe des einzelnen Antheils geschieht in der Weise, dass die Summe sämmtlicher Antheile in den auf das Personal entfallenden Theil des Reingewinnes dividirt wird. Im letzten Jahre betrug der einzelne Antheil 31 M. 26 Pf. Ausstellung von Tapeten und modernen englischen . Druckstoffen in Crefeld. In der K. Webeschule in Crefeld findet gegenwärtig eine Ausstellung von Tapeten und Druckstoffen statt, die bis zum 18. März dauert. Die »Deutsche Tapezierer-Zeitung« berichtet darüber: »Man sieht hier nächst herrlichen Papiertapeten solche in bedruckten Velvets, Seidensammet, Seidenplüsch und Seiden stoff in prachtvollen Farbenstellungen und sehr schönen (meistens der Natur entnommenen) Mustern ausgestellt, ebenfalls bedrucktes Leinen, Baumwollgewebe, Cretonnes usw. — Wenn nun auch der englische Geschmack ein ganz besonderer ist, so lässt sich doch nicht leugnen, dass England im Bedrucken von Papier, wie Stoff tapeten und Stoffen aller Art Grossartiges leistet. Ganz besonders muss der sehr eigene Druck hervorgehoben werden.« Bunt- und Luxuspapierfabrik Goldbach in Goldbach b. Bischofswerda i. Sachsen empfiehlt ihre sämmtlichen [66871 Fabrikate aller Buntpapiere für alle Arbeiten der Buchbinderei und Cartonnagenfabrikation. Muster stehen kostenfrei zu Diensten. Knapiplitätan. Calico-Imitation in allen Farben, glatt geprägt. r • Kalbleder- „ „ „ „ „ „ » Feine und feinste Marmorpapiere aller Gattungen. 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