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682 PAPIER-ZEITUNG. No. 18. Neue Geschäfte und Geschäftsveränderungen. Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntniss zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen. Die Gesellschaft für Buchdruckerei in Neuss hat laut Bilanz vom 30. September 1893 auf ihr Grundkapital von 36000 M. einen Reingewinn von 6000 M. erzielt. VereinigteBautzner Papier-Fabriken. Im abgelaufenen Betriebsjahr betrug die Gesammt-Erzeugung an Papier 7 925 632 kg gegen 7 946 391 kg in 1892, der Papierverkauf ergab 3 059 782 M. 7 Pf. gegen 2 939 823 M. 45 Pf. in 1892. Die infolge der grossen Trockenheit des Jahres wenig günstigen Wasserstands Verhältnisse hatten einen vermehrten Kohlenaufwand zur Folge und brachten für Holzstoff, welcher schon im Vorjahre höhere Preise bedungen hatte, im Laufe des 2. Halbjahres einen weiteren Preisaufschlag; desgleichen wurden für Zellstoff beider Arten Mehrforderungen gestellt. Andere Rohstoffe bewegten sich etwas auf- oder abwärts. Am Papiermarkte konnten nur bei einzelnen Sorten bescheidene Zugeständnisse erlangt werden, Zeitungsdruckpapiere in Bogen und Rollen wurden gegen Ende des Jahres, trotz der Vertheuerung der hierbei ausschliesslich zur Verwendung kommenden Ersatz stoffe, zu unlohnenden Preisen stark angeboten, wozu nicht weniger das stockende Ausfuhrgeschäft, als der nordische Wett bewerb beitrugen. Abgesehen von andern, den Arbeitern freiwillig gewährten Unterstützungen erforderten die gesetzlichen Beitrags leistungen für dieselben einen Aufwand von 14 987 M. 90 Pf. Für Neubauten, Verbesserungen usw. wurden in den Fabriken in Bautzen, Obergurig, Doberschau, Schlungwitz und Singwitz 161 365 M. 73 Pf. verausgabt. Von dem nach Berechnung der statutenmässigen Tantieme verbleibenden Betrage von 299 369 M. 48 Pf. sollen 8 pCt. Dividende auf 2 700 000 M. Aktienkapital mit 216 000 M. zur Vertheilung kommen (Vergl. Nr. 14). Dem Spezial-Reservefonds werden 60 000 M. zugewiesen. Der Beamten- Pensionskasse und zuUnterstützungszwecken für bedürftige Arbeiter sollen 6000 Mark zugewiesen, der Rest von 17 369 M. 48 Pf. soll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Hannoversche Papierfabriken Alfeld-Gronau. Der Bericht über das Jahr 1893 klagt wieder über den schlechten Geschäftsgang währen d des ganzen J ahres. Die Preise fast aller Papiere sind wieder gesunken, und selbst zu den billigsten Preisen ist kein genügender Absatz gewesen. Ersparnisse im Betriebe sind soviel wie möglich gemacht worden, stehen aber in keinem Vergleich zu den vielen Mehr-Aufwendungen, die theils vorüber gehend, theils dauernd zu machen waren. Dahin gehören die sich fast stets steigernden Ausgaben für Einkommensteuer, Kommunal steuer, Wegebaukosten, Krankenkassen usw., wofür im letzten Jahre zusammen rund 24 000 M. verausgabt wurden. Solche Ausgaben werden gerade in schlechten Geschäftsjahren sehr drückend empfunden. Ein wichtiger Rohstoff, das Stroh, ist so theuer, dass die Verwendung fast ausgeschlossen ist. Die Vor theile der bedeutenden Wasserkräfte der Gesellschaft haben sich auch im letzten Jahre bei den ungünstigen Wasserständen gar- nicht geltend machen können, und die Holzschleiferei musste Wasser- mangels wegen im letzten Halbjahr fast ganz äusser Betrieb gesetzt werden. Die Erzeugung beider Fabriken betrug 5472353 kg, 22 316 kg weniger als im letzten Jahre, mit einer Gesammtsumme von 1 963 496 M., weniger gegen 1892 69 114 M. Die Instand haltung der Gebäude und Maschinen wurde wie immer aus Betriebs mitteln geleistet. Nach den bisher üblichen Abschreibungen, die in diesem Jahre 88 776 M. betragen, ergiebt sich in der Bilanz ein Reingewinn vom letzten Jahre von 51 346 M., dazu Saldo vom Vorjahr 15 792 M., ergiebt 67 139 M. Von diesem Gewinn sollen dem Delkredere-Konto überwiesen werden 3000 M., an kontraktmässigen Tantiemen 9620 M., 31/3 Prozent Dividende (vergl. Nr. 13) mit 53 000 M. auf 1 590 000 Mark Aktienkapital gezahlt und auf neue Rechnung 1518M. übertragen werden. Die augenblickliche Geschäftslage bietet durchaus keine Gewähr für ein gutes bez. besseres Ergebniss des laufenden Jahres. Der Vorstand kann daher nur die Versicherung geben, dass er un ausgesetzt bemüht bleiben wird, den Betrieb mit der grössten Umsicht zu leiten und Ersparnisse zu machen, wo es nur an gängig ist. Konkurse. Carl Heinrich Ehrhardt, Kartonfabrikant in Chemnitz. Rechtsanwalt Hösel daselbst ist Konkursverwalter. Anmeldefrist bis 31. März, Prüfungstermin 23. April. — Friedrich Dreyer, Buch- und Papierhändler in Hamburg. Konkurs verwalter ist Buchhalter L. Spiegeler, Dammthorstr. 3. An meldefrist bis 4. April, allgemeiner Prüfungstermin 24. April. Konkurs-Aufhebung. Carl Hedermann, Buchbindermeister in Stassfurt. + Am 3. November 1893 starb zu Sankt Paulo in Brasilien am Herzschlag Adam Sohn, Direktor der Papierfabrik Cayeiras. Der Verstorbene war langjähriger erster Monteur der Maschinen fabrik A.-G. Gebrüder Hemmer in Neidenfels und hatte für diese Firma auch die genannte brasilianische Fabrik, zur vollen Be friedigung aller Betheiligten, errichtet. Seine interessanten Mit- theilungen über Papierfabrikation in Brasilien werden bei den Lesern der »Papier-Zeitung (1889—91) noch in gutem Andenken stehen. Brand. In der Maglemölle Papierfabrik in Dänemark ent stand am 27. Februar morgens ein heftiges Feuer, welches den grössten Theil dieser Fabrik in Asche legte. Das Maschinenhaus ist ganz zerstört. Der Holländersaal, die Kocherei und die Bleich vorrichtungen blieben verschont. Da » De forenede Papirfabrikker«, welchen diese Fabrik gehört, über 7 Papierfabriken mit 9 Papier maschinen verfügen, erleidet die Fabrikation durch diesen Brand keine Verzögerung, umsomehr, als durch Abgabe des Exports die noch vorhandenen Maschinen allen Anforderungen des Inlandes Genüge leisten können. Der Schaden wird auf 600 000 Kronen berechnet, die Fabrik beschäftigte zuletzt gegen 200 Arbeiter, welche jetzt brodlos geworden sind. Verdingungen im Ausland. Ministerie van Financien, Departement van Financien im Haag fordert auf zur Lieferung von 120 Ries Packpapier (kardoespapier), 1000 kg blauem Packpapier (bordpapier), 900 kg weissem Packpapier für 1894 und 1895. Bedingungen und Muster sind täglich von vormittags 11 Uhr bis nachmittags 3 Uhr auf dem Materialien-Bureau (Valkenhuis) im Haag zur Einsicht ausgelegt. Angebote bis 12. März. Ostermess-Fachausstellung in Leipzig. Von den zur Ausstellung angemeldeten patentirten Neuheiten seien folgende erwähnt: 1. Regenerirte und von der Druckerschwärze befreite und zu neuer brauchbarer Papiermasse umgearbeitete Makulatur. 2. Dickenmesser, der in Verbindung mit einer elektrischen Glocke Pappen und Papiere nach beliebigen Dicken während der Herstellung auf der Maschine kontrollirt (Genauigkeit bis 0,01 mm). 3. Ein gleicher Apparat, ebenfalls D. R. P., nur für Papier. 4. Gelatine-Reliefs zur Herstellung von Wasserzeichen im Papier. 6. Blechklammern-Anschlagmaschine in Säulenform, automatisch wirkend. 6. Blechecken-Heftmaschine. -9 Confirmationskarten K- Sortiment 1 enthält 32 Stück zu Mk. 5.— 2„64„„/„ 10.- [69798 » 3 , 96 » » 15,— empfiehlt ß Schwenke, Königstein a./E. 3. — 6. April 1894 Ostermess -Fachausstellung des Mitteldeutschen Papier-Vereins im Kaufmännischen Vereinshause zu 69792J Leipzig. * -+-*• Rohe, gestrichene und Luxuspapiere, Pappen, Papier- und Schreibwaaren, Maschinen. Die Herren Fabrikanten werden zu lebhafter Beteiligung ergebenst eingeladen. Anmeldungen erbittet sofort, spätestens aber bis 10. März, der Vorsitzende : Bruno Nestmann, Leipzig.