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Papierzeitung
- Bandzählung
- 19.1894,1-26
- Erscheinungsdatum
- 1894
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- Universitätsbibliothek Chemnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id181079921X-189400102
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- http://digital.slub-dresden.de/id181079921X-18940010
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- Technikgeschichte
- Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Digitalisat
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- Ausgabe
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- Wahlperiode
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-
Zeitschrift
Papierzeitung
-
Band
Band 19.1894,1-26
-
- Titelblatt Titelblatt -
- Register Inhalt I
- Ausgabe Nr. 1, 4. Januar 1
- Ausgabe Nr. 2, 7. Januar 33
- Ausgabe Nr. 3, 11. Januar 65
- Ausgabe Nr. 4, 14. Januar 97
- Ausgabe Nr. 5, 18. Januar 133
- Ausgabe Nr. 6, 21. Januar 165
- Ausgabe Nr. 7, 25. Januar 197
- Ausgabe Nr. 8, 28. Januar 229
- Ausgabe Nr. 9, 1. Februar 261
- Ausgabe Nr. 10, 4. Februar 293
- Ausgabe Nr. 11, 8. Februar 325
- Ausgabe Nr. 12, 11. Februar 357
- Ausgabe Nr. 13, 15. Februar 393
- Ausgabe Nr. 14, 18. Februar 425
- Ausgabe Nr. 15, 22. Februar 461
- Ausgabe Nr. 16, 25. Februar 497
- Ausgabe Nr. 17, 1. März 529
- Ausgabe Nr. 18, 4. März 561
- Ausgabe Nr. 19, 8. März 597
- Ausgabe Nr. 20, 11. März 629
- Ausgabe Nr. 21, 15. März 665
- Ausgabe Nr. 22, 18. März 697
- Ausgabe Nr. 23, 22. März 729
- Ausgabe Nr. 24, 25. März 761
- Ausgabe Nr. 25, 29. März 793
- Ausgabe Nr. 26, 1. April 825
-
Band
Band 19.1894,1-26
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- Papierzeitung
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Gewicht einfacher Briefe. Seit Jahren schon bemüht man sich in vielen Kreisen und auch denen der Papier-Industrie um eine Erhöhung der oberen Grenze des Gewichts einfacher Briefe von 15 auf 20 g. Der Reichstags-Abgeordnete und Briefumschlag-Fabrikant Reinhart Schmidt-Elberfeld ist mehrmals in dankenswerther Weise für diese Erhöhung eingetreten und hat sie bei der Berathung über den Etat der Reichspost wieder angeregt. Die Angelegenheit ist so wichtig und die darüber gemachten Mittheilungen sind so interessant, dass wir nachstehend aus dem stenographischen Bericht über die Sitzung vom 9. Februar das darüber Gesagte wiedergeben: Abg. Schmidt, Elberfeld: Ich wünsche dem Herrn Staatssekretär von neuem eine Bitte vorzutragen, die innerhalb der gewerblichen Kreise, nach dem ich sie im vorigen Jahre einmal vorgebracht habe, lebhafte Unter stützung erfahren hat. Ich habe im vorigen Jahre das Ersuchen aus gesprochen, dass man das Maximalgewicht für einfache Briefe von 15 g auf 20 g erhöhen möchte, und zwar bezüglich der Brief Beförderung innerhalb des Deutschen Reichs. Der Herr Staatssekretär hat damals anerkannt, dass eine solche Erhöhung des Maximalgewichts für Briefe des einfachen Portos ein Fortschritt für den Verkehr sein würde; er hat sich überhaupt nicht ablehnend gegen den Vorschlag verhalten, sondern gesagt, er wolle die Sache im Auge behalten und bei den Verhandlungen des Weltpost vereins zur Sprache bringen. Indessen, es klang damals aus seinen Mittheilungen heraus und ist wohl auch erklärlich, dass es innerhalb des Weltpostvereins sehr schwierig sein wird, eine solche Aenderung des Maximalgewichts herbeizuführen, auch um deswillen, weil andere grosse Staaten, wie Frankreich und England, einer solchen Erhöhung weniger bedürfen als wir, weil in diesen Staaten das im Publikum übliche Briefpapier ein wesentlich kleineres Format hat als bei uns, und dass man deshalb auch unter Benutzung dickeren Papiers einen 15 g schweren Brief mit Leichtigkeit herstellen kann. Das Gleiche ist in Deutschland nicht der Fall; und wie leicht das Maximalgewicht überschritten wird, geht daraus hervor, dass, wenn Sie z. B. von dem im Reichstag benutzten kleinen Briefpapier 2 Bogen verwenden und auf die Hälfte gefaltet mit einem Umschlag versehen, Sie dann in der Regel bereits über die 15 g hinauskommen. Im übrigen hat der Herr Staatssekretär im vorigen Jahre gesagt, dass man die von mir gewünschte Aenderung nicht machen dürfe wegen des grossen finanziellen Ausfalls, welchen er auf 5 Millionen berechnete. Meine Herren, in Oesterreich ist das Maximalgewicht des einfachen Briefes auf 20 g erhöht worden. Nun weiss ich nicht, wie zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reich ein Ausgleich in dieser Beziehung gefunden worden ist, ob etwa die aus Oesterreich nach Deutschland kommenden Briefe bis zu 20 g mit nur 10 Pf. Frankatur durchgelassen werden? — Der Herr Staatssekretär schüttelt den Kopf, es müssen also die von Oesterreich nach Deutschland kommenden Briefe, wenn sie in die Hände der deutschen Postbeamten kommen, einem besondern Nachwiegen, einer besondern Sortirung unterliegen, ob sie auch nicht 15 g übersteigen, also eine Arbeit, die hervorgerufen wird durch unser Verharren auf dem bisherigen Standpunkt. Bei dem zwischen uns und Oesterreich bestehenden Uebereinkommen wäre es nach jeder Richtung von Vortheil, auch bezüglich der zu leistenden Arbeit der Postverwaltung, wenn das deutsche Publikum eben nicht mehr gezwungen wäre, so scharf und so sehr darauf zu sehen, dass Papier und Umschlag nicht über 15 g wiegen. Es ist unleidlich, dass man zu dünnen Papieren greifen muss, zu so schlechten Umschlägen, welche langen Transport nicht aushalten und zerrissen ankommen, und dadurch der Post wie dem Publikum Last und Verdruss bereiten. Der Herr Staatssekretär hat im vorigen Jahre gesagt, in Oesterreich sei das höhere Gewicht von 20 g um deswillen angezeigt, weil dort in den verschieden vorgeschrittenen Ländern noch vielfach auf grobem Papier geschrieben werde. Man hat allerdings in Deutschland in gewerblichen Kreisen nicht die Absicht, auf grobes Papier zu schreiben, aber man wünscht imstande zu sein, besseres, dickeres Papier zu verwenden. Meine Herren, ich glaube also, es würde gut sein, wenn diese Bitte, die ich noch einmal wiederholt an den Herrn Staatssekretär richte, Berücksichtigung fände. Auch für die Behörden, meine Herren, erscheint es durchaus noth wendig, das Gewicht von 20 g für das Einheitsporto eines Briefes her beizuführen. Wenn man einen Brief mit nur einem Bogen sogenannten pro-patria-Papiers mit einem Umschlag versieht, so kann man einen Brief von nur 15 g und einfachem Porto überhaupt nicht herstellen, wenn man nur einigermaassen anständiges Papier verwendet. Es erscheint doch wünschenswerth, das möglich zu machen; das wird um so mehr nothwendig sein, als man seitens der preussischen Regierung und im Anschluss daran auch von Reichsbehörden sogenannte Normal papiere eingeführt oder vorgeschrieben hat; diese Normalpapiere haben eine Dicke, bei der einfaches Porto auch beim kleinsten Brief nicht mehr möglich ist. Wenn nun durch die von mir gewünschte Bestimmung wirklich eine geringe Mehrarbeit entstehen sollte — was ich übrigens bestreite —, so wäre der Fortschritt, den der Verkehr dadurch erlangt, doch so bedeutend, dass man diese Mehrarbeit gern leisten müsste. Die Briefe müssen bei der Einlieferung im Postamt ja doch sofort in Inlands- und Ausländsbriefe gesondert werden, wie man auch ausserdem die Ortsbriefe von den übrigen Inlandsbriefen trennt. Eine besondere Behandlung der Inlandsbriefe nach 20 g Maximalgewicht für Einheitsbriefe wird keine Mehrarbeit verursachen, wie das vielleicht für die Ausländsbriefe, die überhaupt nicht mit einfachem und doppeltem Porto zu belasten sind, sondern deren Porto sich von 15 g zu 15 g steigert, der Fall sein mag. Der Herr Staatssekretär hat im vorigen Jahre gesagt, dass die von mir gewünschte Einrichtung einen Ausfall in den Einnahmen der Post von 5 Millionen Mark hervorrufen müsste. Er stellte die Berechnung so auf, dass er sagte, es würden etwa 50 Millionen Doppelbriefe im Deutschen Reich im Verkehr sein, und das multiplizirte er mit 10 Pfennig Ausfall per Brief, und so kam er auf die 5 bis 6 Millionen, die er als Verlust angab. Hier liegt nur der Irrthum vor, dass bei Berechnung eines Ausfalls nicht diese 50 Millionen Briefe zur Anrechnung gebracht werden dürfen — denn diese 50 Millionen, von denen der Herr Staats sekretär sprach, wiegen von 15 bis 250 g —; es sind nur diejenigen von dieser grossen Zahl zur Anrechnung zu bringen, die von 15 bis 20 g wiegen. Meine Herren, nach der vorliegenden Statistik, die wir in diesem Jahre bekommen haben, sind, abgesehen von den portopflichtigen Dienstbriefen, im Jahre 1891 an sogenannten Doppelbriefen im Deutschen Reich 56 607 100 Stück befördert worden. Es ist im vorigen Jahre in einer durch die Zeitungen gegangenen und meines Wissens nicht wider sprochenen Rechnung festgestellt worden, dass von der Gesammtzahl der Doppelbriefe etwa 8 bis 10 pCt. von 15 bis 20 g wiegen. Es ist auch sehr wahrscheinlich, dass der Prozentsatz nicht grösser ist; denn im Jahre 1891 sind 14 Millionen eingeschriebene Briefe versandt, von denen man annehmen kann, dass sie zumeist über 20 g gewogen haben. Wer im gewerblichen Leben steht, aber auch jeder Privatkorrespondent wird mir darin recht geben, dass, wenn man einen Brief wiegt und man findet, dass er nur ein weniges über 15 g wiegt, man ihn in der Regel wieder öffnet und ihn auf 15 g erleichtert, von dem Papier etwas ab schneidet, etwas herausnimmt und ihn möglichst auf das einfache Porto zurückbringt. Das ist überall üblich. Es mag die Zeitversäumniss viel grösser sein, als die 10 Pf., die man erspart — das gebe ich zu —, aber thatsächlich thun es die allermeisten Menschen, und weil das geschieht, wird in dem Rahmen von 15 bis 20 g die Zahl der versandten Briefe verhältnissmässig gering sein. Ich will aber annehmen, dass 10 pCt. richtig wäre; dann, meine Herren, stellt sich heraus, dass nach den statistischen Zahlen der letzten Jahre der Ausfall 5- bis 600 000 Mark betragen würde. Nun ist zu berücksichtigen, däss nach der Statistik die Zunahme der Briefsendungen überhaupt und damit die Einnahme der Post verwaltung bedeutend ist. Und die Mehreinahmen aus der Zunahme der Anzahl der Doppelbriefe ist weit grösser als der Ausfall, den die geforderte Maassnahme mit sich bringen könnte. Es sind an Doppel briefen im Jahre 1892 — wiederum abgesehen von den Dienstbriefen — mehr versendet worden, als im Jahre 1891: 4 079 200; und das macht, wenn man sie nach vollem Ertrag von 20 Pfennigen rechnet, eine Mehr einnahme von 815 840 M., also mehr, als der gesammte Ausfall mit sich bringen würde. Weiter ist zu berücksichtigen, dass, wie der Herr Staatssekretär uns durch seine Maassnahmen gezeigt hat, und wie er auch gewiss heute noch anerkennen wird, jede Erleichterung des Ver kehrs den Verkehr selbst ganz bedeutend vermehrt, und dass deshalb auch nach Einführung der gewünschten Maassregel die Zunahme noch stärker sein wird als bisher. Ich resumire mich also dahin: eine wesentliche Mehrleistung und Mehrarbeit wird nicht entstehen, ein wesentlicher Ausfall ist nicht vor handen, die Erhöhung des Meistgewichts der Briefe für Einheitsporto wird von allen Kreisen auf das dringendste erbeten; der Herr Staats sekretär möge die vortheilhafte Maassnahme nicht zu erreichen suchen innerhalb des Weltpostvereins, sondern er möge dem Beispiel von Oesterreich nachkommen und die Güte haben, die Maassregel im Reiche herzustellen. Ich weiss nicht, ob das nur durch einen Beschluss des Reichstags und Bundesraths möglich ist, oder ob die Postordnung zu ändern ist; das wird sich ja mit Leichtigkeit feststellen lassen. Ich bitte darum, das Maximalgewicht für Briefe zum Porto von 10 Pf. von 15 auf 20 g zu erhöhen. (Bravo! links.) Bevollmächtigter zum Bundesrath, Staatssekretär des Reichspost amts, Wirklicher Geheimer Rath Dr. von Stephan: Meine Herren, wie ich schon im vorigen Jahre auf die gleiche Anregung seitens des Herrn Abgeordneten, der eben sprach, ausgeführt habe, würde es der Post verwaltung für den Verkehr ganz erwünscht sein, wenn diese Maass regel durchzuführen wäre. Es ist aber lediglich eine Finanzfrage. Die Zahl ist damals vom Regierungstisch aus auf etwa 5 Millionen angegeben worden, und zwar nur für Briefe zwischen 15 und 20 g; es ist ein Irrthum, wenn der Herr Abgeordnete annimmt, dass die Briefe bis zu 100 g darin begriffen seien. Nur für die Briefe also, bei denen eine Ermässigung auf 10 Pf. in Frage käme, würde der Ausfall den Betrag von 41/2 bis 5 Millionen — jetzt wahrscheinlich über 5 Millionen — aus machen. Wir können eine solche Maassregel nicht in dem Augenblick ergreifen, wo im Reich diese grossen finanziellen, ich möchte sagen, Bedrängnisse herrschen, wo die Steuervorlagen die Kommission beschäftigen. Es wird ganz unmöglich sein, dem Finanzminister jetzt damit zu kommen; und wenn ich so thöricht wäre, dies zu thun, so würde er mich hinauskomplimentiren und sagen: es ist im Augenblick garnicht denkbar, eine solche Maassregel zu ergreifen. Also überlassen Sie uns die Initiative hierzu; ich bin überzeugt, dass eine günstige Gelegenheit kommen wird. Wir werden schon den rechten Augenblick wählen, wo wir Aussicht haben, weiter zu kommen als über die Schwelle des Herrn Reichsschatzsekretärs — denn da werden wir fest-
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