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e Nr. 12. 364 Buchgewerbe Buchbinderei ® ® Buchdruck ® ® e ee Buchhandel ® ® © Steindruck Mitarbeiter und Berichterstatter erhalten angemessene Bezahlung. Sachliche Mitthellungen finden kostenfreie Aufnahme. Eingesandte Werke finden Besprechung. Berliner Typographische Gesellschaft. Sitzung am Mittwoch, 14. Februar 1894, im Vereinslokal, Alte Jacob- strasse 128, abends Punkt 9 Uhr. Tagesordnung: 1. Geschäftliches. 2. Preis-Ausschreiben für die Mitgliedskarte im Kreise der Mitglieder. (Grösse der Karte 10/16 cm; Wortlaut: Berliner Typographische Gesellschaft — Mitgliedskarte für Herrn — Aufgenommen am — Berlin, — No. — Vorsitzender; zweifarbige Ausführung; jeder Entwurf ist mit einem Motto zu versehen und ein verschlossener Umschlag beizufügen, der äusser dem Motto innen den Namen des Einsenders trägt; jeder Ein sender eines Entwurfs übernimmt zugleich die Verpflichtung, event. die Karte zu angemessenem Preise auszuführen; es werden 2 Preise ausgeschrieben, über die Höhe derselben entscheidet die Versammlung, welche auch die 5 Preisrichter wählt. Es bleibt den Preisrichtern überlassen, darüber zu entscheiden, ob eine der preisgekrönten Karten oder eine andere zur Ausführung gelangt.) 3. Auslegung der bei der Redaktion der Papier- Zeitung eingelaufenen Kalender — Besprechung derselben. 4. Aus der Fachpresse. 5. Fragekasten. Gäste sind willkommen! Von 8 Uhr ab liegen die neuesten Fachschriften im Vereinslokale aus. Um zahlreiches und pünktliches Erscheinen bittet der Vorstand. Mittheilungs-Formulare. Hat man kurze Nachrichten an Geschäftsfreunde usw. zu senden, welche man der Postkarte nicht anvertrauen will, so greift man nicht zum Briefbogen, sondern zu einem Mittheilungs- Formular. Dies ist eine bequeme, sparsame Einrichtung, denn es wird nur die Hälfte Papier verbraucht, auch geht das Kopiren der Schriftstücke schneller vor sich. Ueber den Satz von Mit- theilungen ist wenig zu sagen, denn ein so einfaches Formular erfordert nicht viel Künstelei; dass man aber das Wort »Mit- theilung« in grosser Schrift, oft grösser als die Firma, als erste Zeile prangen lässt, halte ich nicht für nothwendig. Jedermann weiss doch, dass ein solches Oktavblatt kein Briefbogen ist und nur der Bestimmung dient, kurze Nachrichten bez. Sätze aufzu nehmen; darum kann die Bezeichnung »Mittheilung« ruhig weg bleiben, auch aus dem Grunde, weil Platz gewonnen wird. Doch treten auch Fälle ein, wo das Wort »Mittheilung« angebracht ist, z. B. wenn bei 8° Hochformat das Wort als erste Zeile steht und als zweite: Herr ; während am Fusse des Blattes Ort und Datum links, und rechts die Firma gedruckt ist. In diesem Falle unterscheidet sich das Formular durch das Wort »Mittheilung« von einem Notiz-oder Waarenbegleitzettel. Ebenso kann die erwähnte Bezeichnung Platz finden, wenn eine direkte Fortsetzung folgt, wie: »an die Firma « oder: »von an «. Wenn irgend ein Gewerbtreibender zum Buchdrucker kommt und Mittheilungen bestellt, so ist selbstverständlich von Seiten des Letzteren das Erste die Frage nach Manuskript, Auflage, ob feines oder gewöhnliches Papier gewünscht wird, ob grosses oder kleines Format, ob in Blocks zu je 100 Stück oder zu 500 gepackt, ob farbig oder schwarz usw. Selten aber ist der Drucker im stande, dem Kunden eine Auswahl der gangbarsten Mittheilungs- Formulare in einem Tableau vorzuzeigen, was doch im gegebenen Falle das Geschäft sehr vereinfachen und auch dem Kunden imponiren würde. Wenn solche Muster vorhanden sind, wird viel Zeit gespart, und der Kunde wird sicherlich bei späterem Bedarf an andern Drucksachen seine Schritte wieder nach der Stätte lenken, wo er schnell und gut bedient wurde. Praktische Muster nützen stets, auch dem Reisenden auf der Tour, und fördern schnell die Geschäfte. Im Nachfolgenden werde ich nun versuchen, die verschiedenen Arten der Mittheilungs-Formulare zu skizziren, und als erste das sogenannte Handwerker-Formular: Dieses Formular, 8° quer, ist wohl das gangbarste. Der Satz ist einfach zu halten ohne jede Verzierung unter dem Worte »Mittheilung«, welches, da es zu »von« und »an« gehört, in der Mitte steht; auch an der Theilungslinie möge man irgendwelche Ornamente weglassen. Will man ein Uebriges thun, so verwende man in Massen hergestellte Formulare, auf welchen rothe Kopf linie und blaue Schreiblinien vorgedruckt sind. Gar häufig wird dieses Formular als Blanko-Mittheilung in den Handel gebracht und eignet sich auch hierfür ganz vorzüglich. Für Kaufleute und Fabrikanten, welche praktische Leute zu sein pflegen und auf gutes Papier und einfache Satzgruppirung grosses Gewicht legen, eignen sich folgende Anordnungen: Rudolph Hertwig, Leinen-Grosshandlung. Kevt Q0armGunn, en 18 Bei diesem Beispiel kann die Kopflinie, weil ohne Zweck, wegfallen, da der Charakter eines 8° Quer-Briefblattes gegeben ist. Wünscht der Kunde dasselbe Formular in 4° Format, so kann man statt der gedruckten punktirten Schreiblinien solche in mattblauer Farbe ziehen lassen. Bezieht man sogenannte 4° Brief blätter, zu je 500 gepackt, aus der Papierhandlung oder -Fabrik, so ist der Drucker in den meisten Fällen bei der Arbeit viel aufgehalten, denn an Stimmen der Linien mit dem Satze in Bezug auf gleichmässige Kopfräume ist kaum zu denken. Das Linienziehen geschieht in ganzen Bogen, und das Durchschneiden derselben wird gewöhnlich nicht so genau genommen. Gar oft wird die Annahme der Waare wegen schiefer Schreiblinien ver weigert. Also Vorsicht! Telegramm-Adresse: Leopoldshöhe, den 18 BAUMANN Fernsprecher No. SSO. MITTHEILMG von H. J. BAUMANN, Deckelriemen-Fabrik Specialität: Baumwollene Deckelriemen an Cie Firma Vorstehendes Formular, 6°, auf kurz oder lang karrirtem Post, hat den Charakter eines Briefkopfes und ist darauf berechnet, Firma und Geschäft ins rechte Licht zu setzen; der Satz muss dementsprechend behandelt werden. Hier ist die Kopflinie am Platz, schon aus dem Grunde, um das Format (6°) zu markiren. GEBR. DIETRICH Herr MERSEBURG Den 18 Aus diesem Muster spricht schlichte Einfachheit, die Firma tritt sofort in die Augen, und der Kopf beansprucht nicht viel Platz. Fernsprech-nschluss 730. Mainz, den 18. Hollmeyer & Co. Bank- und Commissions-Geschäft. MITTHEILUNG von an Peter Richter, Schuhmacher | eez Sorau, den 18 Wieder ein äusserst praktisches Formular, man sieht auf den ersten Blick, von wem und woher es kommt.