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Beschreibung neuer in Deutschland patentirter Erfindungen. Sämmtliche Original - Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von der Kaiserlichen Reichsdruckerei zu Berlin SW., Orauicn- Strasse 91, an Jedermann abgegeben. Man sende den betreffenden Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne auf derselben deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift. Dieselben können auch durch jede Reichspostanstalt bezogen werden. Verfahren und Vorrichtung zum Kaschiren von Pappe mit Papier von Diedrich J. H. Helmers in Moys bei Görlitz. D. R. P. 72 323 (Kl. 55). Um den Pappen ein weisses oder farbiges Aussehen zu geben, werden sie kaschirt, d. h. mit entsprechend gefärbtem Papier bedeckt, welches durch Kleister oder Leim auf der Pappe fest- Patent-Ansprüche: 1. Verfahren zum Kaschiren von Pappe mit Papier, darin bestehend, dass die feuchten Pappbogen, wie sie von der Format walzekommen, zusammen mit einer oder mehreren von einer Cylinder- oder Langsieb-Papiermaschine kommenden, noch feuchten Papier bahnen zwischen Presswalzen hindurch geführt werden. 2. Eine Zuführungseinrichtung für die nach Anspruch 1. zu kaschirenden Pappbogen, bestehend aus zwei oberhalb des Filzes b der Cylinderpapiermaschine oder des Siebes der Langsieb- Papiermaschine liegenden Filzen BB l , welche die auf den Unter filz B l und seitlich gegen eine Anschlagleiste g oder einen An schlagriemen gelegten Pappbogen durch eine Presse fl f hindurch einer oder zwei Papierbahnen zuführen. gehalten wird, oder es wird, falls die Pappe geprägt werden soll, diese im Stoff gefärbt, dann aber nicht mit Papier belegt, da das auf die Pappe geklebte Papier beim Prägen verletzt werden würde. Das hier patentirte Verfahren besteht nun darin, die Pappen ohne Benutzung von Klebstoff im nassen Zustand mit Papier zu vereinigen, was gegenüber dem jetzigen Verfahren zunächst den Vorzug ganz bedeutender Billigkeit und ferner den technisch neuen Effekt hat, dass die nach dem neuen Verfahren kaschirten Pappen nachträglich auch geprägt werden können, da das Papier sich mit der Pappe innig verfilzt hat und durch Prägung nicht zerrissen wird. Die Figur zeigt die Anordnung zweier Cylinderpapier- maschinen A und A1 in Verbindung mit einer Zuführungsvor richtung B für die Pappe. Jede Cylindermaschine wird durch einen Siebcylinder a oder al und einen mit den nöthigen Führungswalzen und Reinigungsapparaten (Spritzrohr, Wäscher) versehenen Filz b oder b l gebildet. Bei der links liegenden Cylindermaschine A läuft der Filz nicht, wie gewöhnlich, von der Presswalze c senkrecht nach unten zu der Walze d zurück, sondern wird von c über eine nach rechts vorgeschobene Walze e geleitet, um auf seiner Strecke zwischen c und e eine schrägliegende, die fertig kaschirte Pappe aufnehmende Tischfläche zu bilden. Die rechts liegende Cylinder maschine wird durch einen um die obere Presswalze c l laufenden Filz b1 angetrieben. Oberhalb der linken Cylindermaschine A ist ein Ober- und Unterfilz B und B l derartig über Walzen laufend angeordnet, dass die beiden, zunächst der Walzenpresse cc 1 liegenden Walzen ff 1 auch eine Presse bilden, und eine Strecke des Unterfilzes B1 von dem Oberfilz B verdeckt ist. Seitlich und oberhalb der freien Strecke des Unterfilzes B1 ist eine verstellbare Anschlag leiste g angebracht. Je nachdem die Pappe einseitig oder beiderseitig mit Papier beklebt werden soll, wird die eine oder werden die beiden Papier maschinen AA l zur Erzeugung einer oder zweier Papierbahnen benutzt und das auf dem Siebcylinder a bezw. auch das auf a1 entstandene Papier von dem Filz b bezw. b l zwischen der Walzen presse cc 1 durchgeführt. Gleichzeitig wird die auf einer Cylinder- oder Langsieb maschine hergestellte Wickelpappe, nachdem sie von der Format walze abgenommen, wie gewöhnlich auf ein Brett gelegt und mit dem Brett auf einen neben der Maschine aufgestellten Tisch gebracht worden ist, bogenweise auf die freie Strecke des unteren Filzes B l und mit der einen Kante an die Anschlagseite g gelegt, von den beiden Filzen BB l erfasst und zwischen den Walzen cc 1 hindurchgeführt. Die hierdurch kaschirte Pappe wird von der schrägen Filzfläche zwischen c und e abgenommen und wie sonst weiter behandelt oder, was bisher mit kaschirter Pappe nicht möglich war, auch noch geprägt. Statt der einen oder beider Cylindermaschinen a und a 1 können auch eine oder zwei Langsiebmaschinen Anwendung finden. Verstellbare Rückenweite für Bücher, Mappen, Taschen und dergl. von J. Schmitz-Schlaglot in Köln. D. R. P. 71 772 (Kl. 11). Bei dieser Mappe lässt sich die Rückenweite nach der Menge der Einlagen verstellen, und die Mappe behält ihr gutes Aussehen, gleichgiltig ob leer oder vollständig gefüllt. Die Seiten wände bleiben stets parallel und das Schloss schliesst bei jeder Füllung vollständig sicher. Die Ein richtung besteht haupt sächlich darin, dass der eine Seitentheil doppelt vorhanden und an den beiden Seiten-Kanten ge schlossen ist. Durch den hierdurch entstehenden Schlitz wird die Verlänge rung des andern Seiten theils hindurchgesteckt. An letzterem sitzt der Rücken und die Verschlussklappe, welche Theile sämmtlich aus einem Stück hergestellt werden. Die Aenderung der Rückenweite erreicht man dadurch, dass man den mit Schlitz versehenen, zur Aufnahme der Papiere oder dergl. dienenden Theil a auf der Verlängerung b des andern Seitentheils c soweit verschiebt, als der Stärke der Ein lagen, d. h. der gewünschten Rückenweite entspricht. Zum Verschliessen der Mappe dient ein sog. Leiterschloss, welches im Patent-Anspruch 2 näher gekennzeichnet ist. Patent-Ansprüche: 1. Eine verstellbare Rückenweite für Bücher, Mappen, Taschen und Koffer aller Art, gekennzeichnet durch einen durch die ganze Länge und Breite des einen Seitentheils a des betreffenden Behälters hindurchgehenden Schlitz, in welchem sich die Verlängerung b des andern Seitentheils beliebig verschieben lässt. 2. Bei Behältern mit der unter 1. gekennzeichneten ver stellbaren Rückenweite die Anordnung eines Leiterschlosses, dessen Schliessblech und Riegel mit mehreren korrespondirenden Oeffnungen versehen ist, um bei geöffnetem Schloss den mit Hals versehenen Verschlussknopf einführen, bei zugemachtem Schloss die Kanten der im Riegel befindlichen Löcher unter den Ver schlussknopf schieben zu können.