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Buchgewerbe Buchdruck eee Buchbinderei 0 ® ee Steindruck 00® Buchhandel Eingesandte Werke finden Besprechung. Mitarbeiter und Berichterstatter erhalten angemessene Bezahlung. Sachliche Mlttheilungen finden kostenfreie Aufnahme. Apostroph bei Schreib- und Titelschriften. Zu den mannigfachen Wünschen, welche den Herren Schrift giessern unterbreitet wurden, möge sich auch der folgende ge sellen. Er betrifft die Beseitigung des störenden Zwischenraumes bei Anwendung des Apostrophs, namentlich in grössern Schrift graden. Bei Anzeigensatz wird häufig die Genitivform gebraucht, und es kommt oft genug vor, dass in eine Zeile aus schmälster Schrift, die mit Noth auf Formatbreite gebracht wurde, der Raum des Apostroph sehr störend wirkt. vanHoutensChocolade Aber auch im Accidenzsatz hat der Apostropli schon Zeit verlust verursacht, indem man gezwungen war, durch Abfeilen einzelner Buchstaben den Zwischenraum für die Wörter bei einer die Formatbreite ausfüllenden Zeile zu erhalten. Lässt das vor geführte Beispiel aus praktischen Gründen Abhilfe erwünscht sein, so muss man aus Schönheitsrücksichten eine solche verlangen. Es fällt z. B. Niemandem ein, beim Schreiben eines Briefes des Apostrophzeichens wegen die Feder abzusetzen oder Raum dafür zu lassen. Ebensowenig sollten wir bei Schreibschriftsatz zu der hier e9&a 3 cG,»&& %a dargestellten hässlichen Setzweise gezwungen sein. Mein Wunsch an die Schriftgiesser geht nun dahin, bei recht schmallaufenden Schriften, besonders aber bei allen Schreibschriften, eine Anzahl s zu liefern, bei denen der Apostroph am obern Theile, links stehend, an gegossen ist. Damit würde ein Uebelstand beseitigt, der sich schon oft als recht störend erwiesen hat. —n— Wir halten die vorstehend ausgesprochene Forderung für berechtigt, und namentlich bei Schreibschriften sollten Apostroph-s mitgeliefert werden. Bei Titelschriften würde es vielleicht genügen, eine Anzahl Apostrophzeichen unter Beibehaltung ihres gewöhn lichen Bildes auf Viertelpetit-Dicke zu giessen. Das Bild könnte rechtsseitig Überhängen, und der Ueberhang müsste auf dem Fleisch des s Halt finden. Der Apostroph ist das Zeichen für einen fortgelassenen Buch staben oder Silbe: g’spassig = gespassig, steinern’ Herz = steinernes Herz. Bei Genitivformen, wie: Deutschlands Heer, Schillers Werke u. dgl., ist kein Buchstabe ausgelassen, das Apostrophzeichen ist daher an solchen Stellen unberechtigt, wird aber, einem frühere Brauch folgend, noch oftmals verlangt. Dagegen ist es zulässig, dies Zeichen bei im Genitiv stehenden Wörtern anzuwenden, die auf s oder z auslauten, bei denen man das Genitiv-s demnach nicht aussprechen kann, z. B.: Maass’ (nicht Maass s) Bierhaus, Hilmers’ (nicht Hilmerss) Waarenhaus, Herz’ (nicht Herzs) Kleider laden usw. Ein guter Theil der angeführten Schwierigkeiten würde fortfallen, wenn man den Apostroph nur da gebrauchen wollte, wo er wirklich nöthig ist. Kalender. Schluss zu Nr. 9. Gebr. Gotthelft, Kassel. Der Kalender dieser Firma zeigt eine Neuerung, die vielleicht Nach- o ahmung verdient. Auf der Vorderseite der Wochen- Tafel ist links oben ein Wochen-Abreisskalender, Kalender, rechts unten ein Notizblock mit weissem, am oberen Rande perforirten Papier angebracht. Dieses Notizpapier soll nicht für Tages-An- merkungen dienen, die im Wochenkalender Platz finden, sondern für gelegentliche grössere Vormerkungen. Auf der Rückseite der Tafel, die vorn mit Empfehlungen der herausgebenden Firma bedruckt ist, findet sich ein Jahres-Kalendarium. o Notiz- Block. Hermann Schott, Rheydt, Rhpr. Diese chromolithographische Anstalt arbeitet hauptsächlichfür Cigarren- und Tabak-Ausstattung und hat ihrem Abreisskalender bez. dessen Rückwand die Form eines Cigarrenpakets gegeben. Auf den beidengeiben Bändern, die das edle Kraut zusammen halten, ist die Firma zu lesen, in der Mitte des Pakets sieht man zwei hübsche junge Mädchen mit einer südlichen Tabaks pflanzung im Hintergründe. Der Block ist unten aufgeheftet, und auch das Bild der Blockdecke bezieht sich auf den Tabakshandel. Das Ganze ist eine überaus zweckmässige, wirksame Reklame für die herausgebende Anstalt, wie sie es sein würde, wenn irgend ein Tabakgeschäft dergleichen seinen Kunden widmen wollte. Man sieht auf den ersten Blick, um was es sich handelt, und da der Kalender nicht nur durch den hübschen Grundgedanken, sondern auch durch ausgezeichnete Chromolithographie und Prägung her vorragt, so werden auch Nichtraucher ihn als salonfähig anerkennen. Carl Weddigen, Barmen-R. Die meisten Abreiss-Kalender nehmen solchen Raum ein, dass sie auf dem Schreibtisch des Kaufmanns nicht Platz finden können, sondern einen Wand platz verlangen. In manchen Kontoren wird der Buchhalter oder Kassirer den Wunsch hegen, den Kalender in nächster Nähe zu haben, und solchem Bedürfniss entspricht der Pultkalender der genannten Anstalt. Er misst 7 X 1412, die Rückwand 7X17 cm, und ist infolgedessen so handlich, dass er leicht irgendwo auf oder neben dem Schreibtisch angebracht werden kann, ohne im Wege zu sein. Die Blockblätter be stehen aus gutem Schreibpapier und zeigen nebenstehend skizzirte Anordnung. Zwischen dem obern und untern Theil ist auf jedem Blatte eine kurze Empfehlung in Petitschrift eingeschaltet. Von diesen Empfehlungen, die alle Zweige des Ge schäftes umfassen, sind etwa ein Dutzend o Firma 1894 März 31 T. 5 Montag Empfehlung Notizen: Montag, 5. März. mit verschiedenem Text gegeben, die sich stets wiederholen. Diese Art der Reklame erscheint sehr praktisch. Häufler, Schmetterer & Co., Wien. (Eine in jeder Beziehung eigenartige, durch Grösse, geschickte Anlage und farbenprächtige Ausführung hervorragende Arbeit geht uns in dem Wandkalender dieser chromolithographischen Anstalt zu. Die Blattgrösse beträgt 60 X 74 cm, der Kalender beansprucht nur 111/2X41 cm, und der Ansichten aus Bosnien und der Herzegowina. Kalender Firma grosse übrige Raum ist mit 5 Ansichten aus den österreichischen Okkupations-Ländern bedeckt. Die Verbindung zwischen den Ansichten bilden Gruppen von Blumen und Früchten, Lorbeer zweigen und dergl. Der Kalender ist ein Wandschmuck von hohem malerischen Reiz, der seinem Zeichner, L. E. Petrovitz, ebenso zur Ehre gereicht wie der Anstalt, die ihn so trefflich ausführte.